Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

13.05.11, 23:49 | 'Single Trails'
Sagen wir mal so: Wenn Sie, also in dem Fall ich, in den letzten Tagen nicht so recht zum Essen gekommen wären, weil sie gerade grundsätzlich nicht so recht zum Essen kommen, weil Sie über Mittag Ihr heiliges Schläfchen höher schätzen als das bißchen Hunger und daheim abends dann sowieso nichts mehr da ist, vor allem Sie selbst nicht, und dann stellt man Ihnen eine Schüssel Wurstsalat vor die Nase, nachdem Sie ein Bett aufgebaut und ein Bier getrunken, einen Klettergurt erstanden und einen sehr vermissten Freund wieder begrüßt hatten, und dann spüren Sie das den ganzen nächsten Tag über im Magen, aber im Büro, da kann man ja kaum, weil sie von den Fenstern hier wohl nicht so viel halten, und selbst wenn sie es täten, verstünde man bei offenen Fenstern kaum sein eigenes Wort am Telefon, also Sie verstehen schon, da verhebt man eben, wie man das so schön sagt im Schwäbischen, und dann hängt man abends am Berg mit dem Rad und spürt die Schenkel sauer werden, und jeder Tritt braucht die ganze Kraft, und dann ist das nicht der Gegenwind, der einen aufhält, sondern Rückenwind, also quasi und sozusagen, und dazu muß man sich aus dem Sattel erheben und die Beine kurz entlasten und die Muskeln, und dann wundert man sich, warum man am Gipfel von den Hinterherfahrenden scheel angesehen wird und schämt sich ein wenig, während man schnell einen schmalen Waldweg sucht.

Rauchzeichen