Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 27. 12 09

27.12.09, 17:12 | 'Nicht drueber nachdenken'
Ich hatte eben das Bedürfnis nach einem größeren Kleiderschrank und einer Kommode. Diese Feiertage bringen mich wohl noch um mein bißchen Restverstand.
# |  Rauchfrei | Gas geben


27.12.09, 13:37
Von einer Lawine verschüttet, nach Tagen erst vermisst. An Heiligabend gefunden. Mit Deinem Freund.

Mach es gut, Marianne. Wherever you may roam.
# |  Rauchfrei | Gas geben


27.12.09, 13:36 | 'Das Auge des Betrachters'
Wir sind wieder auf Tour, der Zimmerer und ich, und die Anlage pfeift, der abgefallene Endtopf liegt auf dem Rücksitz, und wir lachen uns an, als wir über die vereisten Sträßchen fliegen.

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I don't want to miss a thing.

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Die drei Vettern und das Cousinchen. Je älter wir werden, aber das sagte ich ja bereits. Einer, der krank ist, und so schweigsam. Ruhig. Entschlossen.Wie hilflos es mich macht, nicht helfen zu können. Sein Annehmen, sein Akzeptieren.

Einer, der mir erzählt, von den vier Jahren und dem plötzlichen Ende. Ich höre ihm zu, wie er die Zeit neu begreifen mußte, wie er begann, Gitarre zu spielen, stundenlang. Behutsam erzähle ich davon, daß ich ganz andere Dinge liebe, und daß man alles verlieren kann. Kein Grund. Was bleibt, ist die Zeit und ihr Verbringen, und dann kann man sich nichts vorwerfen.

Wie sie sich all das gemerkt haben, was ich ihnen erzählt habe. Unter den bissigen Anekdoten versteckt das Wenige, das ich gelernt habe.

Schauspiel studiert er, und beklagt, er bilde seinen Geist nicht. Redet dann von Brechts Stücken, und ich sage ihm, daß er sich unterschätzt, daß unsere Zahlenschiebereien auch nicht das sind, wonach wir suchen.

Einer erzählt von der durchgearbeiteten Nacht und dem Morgen, und ich zähme mich, nicht überheblich zu werden, mit all meinen Nächten.

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Spät, sehr spät die Alten im Club, und ich bin heute noch froh um jeden. Der, der aus Australien zurück ist. Der, der mit mir trinkt und singt und schwankt, und wie er dabei doch so zärtlich zu seinem Mädchen ist.
Ich treffe einen, der für die Bild-Zeitung schreibt. Das Mädchen, das mich von früher kennt. So viele Menschen.

Ein soziales Wesen zu sein. Sich zu interessieren. Interessant sein.

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Hektik an Heiligabend. Das Geschenk für meine Mutter ist in letzter Minute aufgetaucht. Ich hole es ab und bedanke mich bei der Gräfin. Sie sind beide am Werkeln, und es spannt schon wieder, denke ich. Wortlos steige ich auf und nehme ihr das Fahren ab. Lern ein andermal, denke ich, und lass es mich jetzt tun. Dann sitze ich da, im neuen grünen Overall, und die beiden dirigieren, während ich deichsle. Sie bedanken sich, in ihrer lauten Art, und ich trage das Lächeln über die Landstraße, daß mir ganz warm wird.

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Ich kann mich kaum aufraffen. Die Glieder sind schwer, die Geschenke noch unverpackt. Ich sehe der Uhr zu, wie sie die Sekunden hinaufzählt. Unermüdlich, und ich wünsche mir manchmal, ich hätte auch Batterien.

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Das kleine Cousinchen, das mir von seinen "Erfahrungen" erzählt. Vom Vater, und wie sie die Mutter ausklammert. Auf ihrer Handtasche ein Aufnäher der "onkelz", und wie sie von den Hoppsern redet, verächtlich die Nase rümpfend. Zehn Jahre, denke ich mir, und klopfe ihr auf die Schultern. Der Weg ist noch lang, sage ich. Verausgabe Dich nicht.

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Draußen trinken sie aus Schwenkern. Ich mache Musik, und irgendwann gehe ich.
Einen Tag später erzählt er davon, wie sein Vater den Rucksack packte und ging, auf unbestimmte Zeit, an Heiligabend.

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"Ach Kleiner, jetzt muß ich Dir auch noch die Bettgeschichten heranschaffen?"

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"Ostalb zwei an Ostalb drei!"

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Stallarbeit, und ich richte die Liegeboxen her. Die lange Reihe beruhigt mich, wie immer. Nicht zu schnell, nur stetig. In der Mitte bleibe ich stehen, inmitten der ersten Mädels, die vom Melken zurück sind. Eine schrubbt mir den Rücken, und ich lehne mich an sie.
Ein Wasserhahn ist zu ersetzen, und so laufen der Bauer und ich durch die Dunkelheit über die Wiese zum alten Stall. Mir ist sehr weihnachtlich in meinen Thermostiefeln.

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"Komm doch mit rauf", sagt die Bäurin, und da sitze ich in der Familie, und wir lachen und reden, von Löwen und Mädchen und Sehnen und Bändern. "Ich würde ja sagen, wir versuchen das mal", sagt sie, und ich grinse, daß ich dabei auch gern gefragt würde. Gefragt sein und gefragt werden, sagt sie, und ich bilde mir ihren schwülen Blick nur ein, denn sie spielt mindestens so gut wie ich.

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Beständiges Klingeln.

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Mit Dir habe ich nicht das Gefühl, ein schlechter Mensch zu sein.

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Der Gutschein im Kanister.

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Biogasessen, und wie wir driften. Stumm suche ich nach Worten. Die beiden Zwerge bekommen Lippenstifte, biologische, weil sie die sowieso essen.
Ich bedanke mich für die Einladung, wie er sich für die Hilfe bedankt. Wir sind sehr trocken.

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27.12.09, 12:38 | 'Tonales Hoeren'
Another night another lesson learned
It's the distance that keeps us sane
But when the silence leads to sorrow
We do it all again - all again
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