Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 5. 08 09

05.08.09, 09:47 | 'Carry me Carrie'
Schnapsidee des Tages: Ich sattle meinen Drahtesel, der scharrt mit den Hufen; Freitagabend schlag ich in "Stadt" auf. Dusche, Fest, Sofa, und der Golf fährt mich heim.
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05.08.09, 09:46 | 'Carry me Carrie'
Rätsel: "Ich bau ein Dorf für Dich, aus Stall und Mais und Stroh - und ein Feldweg, der nach Highbeach führt, doch da will keiner no" (Rubrik verunglückte Reime und Kalauer).
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05.08.09, 09:44 | 'Dying to say this to you'
Weit zurück.

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Der Geburtstag, und wie lange nicht gesehen? Ich bin unsicher, stelle mich vor den Grill in den Weg, dann in die Küche in den Weg, dann auf der Terrasse in den Weg. Dann einfach nur noch in den Weg.
Das Mädchen erzählt von ihrem Dreißiger, ihr Ausschnitt wogt und erzählt ganz andere Geschichten.
Ein zweites Mädchen lacht und lacht, und an ihr möchte ich die Lachfältchen studieren, wie sie da sitzt mit ihrem grauen Jaghund auf dem Rasen. Ich rufe ihn, und er kommt, und sie mit ihm, die Flasche in der Hand schwenkend. Soll ich Dir ein Glas besorgen, frage ich, doch für Weizen braucht sie kein Glas, hat sie noch nie gebraucht, das müsste mir doch klar sein.
Spät abends stehen wir nacheinander auf diesem weißen Podest, wir tragen keine Schuhe mehr und machen seltsame Verrenkungen, während wir in den Fernseher starren. Als ich insistiere, daß meine Kleidung fairerweise auch mit zwei Kilogramm eingetragen werden soll, da lachen sie. Knapp unter zwanzig düpiere ich die Damen, und das nach diesem Essen! Darauf einen Schnaps, Likör, und schon verabschiedet man sich. Umarmen, nie habe ich es für passend gehalten. Heute möchte ich allen, die eben noch fremd waren, in die Arme fallen. In ihrem Busen versinken, das verrauchte Lachen aus ihrer Brust hören, wie es sich den Weg bahnt. Sie fährt mir nach, den selben Weg. Als sie abbiegt, blinke ich auch.

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Nicht eine von den vielen Arbeiten, die ich in den letzten Tagen erledigt habe, mag mir noch einfallen, und das sollte mir doch zu denken geben, ob ihres Stellenwertes.

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Beim Benzinpoker verliere ich diese Woche, signalisiert mir das rote Lämpchen.

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Ich habe ihr davon erzählt, daß ich mir ein neues Motorrad kaufen möchte. Wie immer zu schnell, zu früh, zu unbedacht, und jetzt stehe ich da, mit einer begeisterten Interessentin, der ich das Mopped nicht zutraue, und wie komme ich da jetzt nur wieder heraus?

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In diesem Büro bin ich nicht der vierte, sondern erster, um kurz nach sechs. Den Lichtschalter finde ich nicht, und der Sonnenschutz lässt sich auch nicht von Hand bewegen. Ich fluche ausgiebig, weil alleine, und bleibe eben im Dunkeln sitzen.

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An seinem Neunundfünzigsten erzählt er vom Marathon, von seinen Skiern, von seinen Rädern, und diese Begeisterung, die eint uns. "Du willst allein fahren, nicht mit uns Alten", sagt er und klopft mir auf die Schulter, er, der mich erkennt.

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Mit Absagen kann ich ach so schlecht. Mach mir Kaffee, sage ich grinsend, und sie lacht, daß sie nicht zu hause sei. Und daß ich vorbeikäme, sage ich dem Engel, den ich so gar nicht für die Alb begeistern kann.

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Er möchte mir von Betriebssystemen erzählen, und das ist sehr rührend, weil wir stets nur übers Technische zu uns gefunden haben, und über die gemeinsame Verachtung derer, die keine Begeisterung haben, die nach Stunden leben, die ihr Leben auftrennen. Es ist der erste Versuch seit langem, seit Monaten, seit fast einem Jahr vielleicht, und ich sehe ihm die Mühe an, die Freude, die Unsicherheit, und wie er sich drängt. Ich sehe, daß er das hinunterschluckt, daß ich sein System zerlegt habe, weil ich etwas basteln mußte und das immer noch mein System war, irgendwie, und überhaupt war das auch keine Absicht, beileibe nicht. Das ist das Thema, Stein des Anstoßens, nicht des Anstoßes, und ich würge einige Standardsätze heraus, weil mich das so reißt, weil ich auch gern wieder dorthin finden würde, wo er hin möchte. Bislang allerdings jedes Mal, wenn ich auf dem Weg war, der Schuß vor den Bug, der mich zum Abdrehen zwang. Die letzten waren Treffer, unter der Wasserlinie, und sie schlugen große Lecks, durch die immer noch gurgelnde See hereinströmt, die mich beschwert und an mir zieht, und das möchte ich nie mehr haben, dann lieber kein Geschwader, sonst sitzt man am Ende allein im Rettungsboot oder muß jämmerlich ersaufen, nur weil man die vorgeschriebenen Abstände nicht eingehalten hatte, die doch nirgends geschrieben standen, und die so unterschiedlich sind - bei Vätern.

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Zu gern wüsste ich, wie ich in der Stadt aufgewachsen wäre.

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Falls jemand jemanden kennt: Ich hätte gern eines dieser FAZ-Blogs. Land und Landwirtschaft, hihi. Von Mensch und Tier, vielleicht. Dieselross und und Rinderwahn, womöglich. Schlepperdisco - Ackerparty, wäre am schönsten. Und ich würde auf die allgegenwärtigen Doppelkreuze verzichten, versprochen. Es wäre das hubraumstärkste Weblog, und das mit dem höchsten Kohlendioxidausstoß, womöglich.

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Am Büro fährt einer vorbei, den ganzen Tag, und verbreitet frische Landluft. Sie lachen, weil ich schnuppere und wittere, und dabei die Nase so ganz anders verziehe als die Dame, die mir gegenüber sitzt. Und da packt mich der Teufel bei der Nase, der verzogenen, und ich erzähle von dem Wintertag, als wir uns aufrafften, in der Grube Dinge zu erledigen, die versäumt wurden beim Bau, und wie ich dort stand und hinauf rief, daß man sich daran gewöhnen könne, sobald die Gummistiefel erst vollgelaufen seien. Nur kalt war es, das weiß ich noch, und daß ich mein Werkzeug mit blauen Ballenschnüren um den Hals trug. Trotzdem verlor ich eines, das ich tastend wiederzugewinnen suchte, tief und tiefer, mit zu kurzen Armen, und noch ein Stück hinab, wie ich an mir selbst zog und zerrte, und mich wehrte, und dann war die Nase plötzlich drin und braun, das Werkzeug in Reichweite, und ich prustend und schnaubend und sehr hilflos, mit welchem verschmierten Körperteil hätte ich mir auch den hartnäckigen Tropfen von der Nase wischen sollen?

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Daß ich das so gar nicht verstehen kann. In einem düsteren Büro zu sitzen und von der Sonne zu reden. Abend, sage ich, und Abendsonne. Ach, da muß sie zum Sport, in einen düsteren Keller, und dahin mit dem Auto, und danach noch ins Sonnenstudio, und dann ist auch schon Nacht. Aha, sage ich, und tue so, als hätte ich verstanden.

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Sie machen sich lustig über meine Faszination für diese große, schlanke Blonde, und trotzdem sitzen die beiden dann da und finden sie tatsächlich, in der Telefonliste, mit Bild, und was will man mehr, außer beim Mittagessen angestoßen zu werden; Da kommt sie, geh zu ihr! was ja genau das ist, das ich nicht kann, mir fiele da nichts ein, bis auf die leidige Diskussion, ob ihre Gläser denn nun Fenstergläser seien, weil sie ihr sogar die schicke kleine Brille neiden, die ihre Nase so schön... - ach, ich will Sie nicht langweilen mit solchen Geschichten.
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