Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 7. 07 08

07.07.08, 10:22 | 'In Fetzen gerissen'
Und wie sie mein Schweigen hernehmen werden, und es umdeuten werden zu ihrer Rechtfertigung, und wie sie dann achselzuckend übergehen werden zum Tagesgeschäft.
# |  Rauchfrei | Gas geben


07.07.08, 02:37 | 'Zerdrueckt'
Der Verlust an Privatheit, der das Zurückweichen in die geschützte Zone der eigenen Gedanken immer schwieriger und gleichzeitig nötiger macht.

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Die Unmöglichkeit, die verfluchte Unmöglichkeit. Sich die Wunden zu lecken, sich in seine Höhle zu fliehen. Den Blicken entziehen, das schreiend verzerrte Gesicht zu verbergen. In den Händen zu bergen. Stattdessen grelle Sonne, mikroskopierend kalte Blicke und überall Ohren!

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Was gäbe ich für einen Ort, an dem ich rufen könnte in der Gewißheit, ungehört zu bleiben.

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Ich möchte Meßmer zustimmen, immer und immer wieder, und wenn ich ihm nicht zustimmen möchte, dann bin ich mir trotzdem sicher, daß er recht hat und ich ihn nur nicht verstanden habe. Tröstend, daß ich zu jung sein mag, ihn zu verstehen. Belastend, daß ich alles noch sehen müssen werde. Lindernd, daß ich vielleicht an Einsichten teilhaben können werde.

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Ich möchte das Innerste nach außen kehren, mich selbst zum Fraß vorwerfen, mich zerstückeln, um zu überleben. Gefressen werden, statt mich selbst zu zerfressen, und als Letztes noch bestimmen können, wer - ach.

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Verwundet möchte ich Schmerz zufügen, und stolz möchte ich ihn ertragen. Eitel möchte ich bewundert werden für meinen Stolz, und Neid will ich wecken und wieder Schmerz.

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Aus der Spirale des Rechtfertigens, der Selbstüberwachungskameramentalität.

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Nie geliebt, gekümmert, interessiert, genug getan, genug gegeben, ernstgenommen, genug aufgegeben, teilhaben lassen, geung eingesetzt, gebraucht. Chronologische Abfolge der Anklagen, und deren Niederschrift wird dem eine weitere hinzufügen.
Lange habe ich abzuwägen versucht, und bestürzt sehe ich das Nie als den Stachel.

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Und wie das Schreiben den Druck mindert. Das bebende Herz beruhigt. Die Hitze entweicht und hinterlässt einen Körper, erschöpft vom Fieberkrampf.

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Vom Hass möchte ich schreiben, und vom Wahnsinn der nachgetragenen Liebe, die den Gegensatz noch schrecklicher scheinen lässt.

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Alle werden sie mich zu deuten versuchen. Sich finden. An den falschen Stellen. Der Versuch der Deutung, des Bezugs auf einen selbst, wird nie gelingen.
Nie kann ich Empfindungen darlegen, sie lesbar ausbreiten. Und nie können Empfindungen aufgenommen werden, aus nichts als strahlenden Leuchtpunkten. Ich kann sagen, was ich denke, aber nicht das sagen, was ich denke. Du kannst nicht denken, was ich sage, und erst recht nicht das denken, was ich sage. Zu schweigen davon, gar zu denken, was ich denke.

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Ach, Konfuzius.

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Die Philosophen sollte man studieren, und die Maschinen nur bedienen.

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Überhaupt dienen und bedienen.

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Ein Adler in Böhmenkirch.

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Grimmig; grimmig aber frei.

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Eskalation!

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Es mehren sich die Zeilen, und es mehrt sich die Hoffnung, die Botschaft möge, unübersehbar, verborgen bleiben.

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Welche Botschaft?

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Meßmer, wärst Du mehr in Hasloch geblieben anstatt am kalifornischen Kaffee-Automaten.

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Ich möchte für unglaubwürdig gehalten werden, um ungestraft sagen zu können, -.

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Was war es für ein herrliches Gefühl, sehnsüchtig unglücklich zu sein! Das wahrhafte Unglück kennt erst, wessen Sehnsucht keine Richtung mehr enthält, den es stattdessen zerreißt von allen Seiten.

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Ach Konfuzius! Wärest Du nicht allgemein und gültig, ich könnte - doch ach, ich kann es nicht. Mir bleibt nur die Erwähnung der Unmöglichkeit und die Hoffnung auf das Erinnern.

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Und wie lang man sich ans Schweigen klammern kann. Dabei müsste es doch Gewohnheit werden und Gewißheit und Sicherheit. Um selbst wieder sicher zu sein.

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Wie man mit Logik versucht, Gefühle zu ändern. In sich, in andern. Verzichte, mein Herz, verzichte! Gesunde am Verzicht und an -

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Wie soll ich sagen, daß ich nichts sage?
# |  5 RauchzeichenGas geben