... Vorwärts fahren
01.10.07, 17:24 | 'Nachdenken im Dativ'
Es ist kurz nach neun, ich zerre mit beiden Händen an meinen vom Dreck schweren Arbeitsschuhen, vornüber gebeugt, die Stirn an den Türrahmen gelehnt. Weil wenn ich mich zum Schuhe ausziehen erst mal hinsetzen muß, dann, ja, und deshalb.
Auf Strümpfen tapere ich durchs Treppenhaus in die Küche. Die Fliesen sind kalt, und ich ziehe unterm Tisch die Beine hoch. Drei Hektar, und es ist grad erst Kaffeezeit, grinse ich den Bauern an.
Davon zweieinhalb gestern nacht, aber das geht niemanden was an, und deshalb sage ich es auch nicht. Er weiß es trotzdem, weil man sich mit sechs kalten Dieselzylindern eben nicht leise aus dem Hof schleicht, sondern röhrend den Schotter von der Ausfahrt scharrt.
Pflügen zu dürfen. Der Meterstab und der große Schlüssel für die Spindeln am Pflug zerren an meiner Hosentasche. Rauch wabert durchs Scheinwerferlicht. Ich grüble, wo in diesem Jahr die Füchse geblieben sind, die mich sonst beim Pflügen begleiten, und ob es deshalb so viele Igel hat. Ob man die Membran im Ladedruckbegrenzungsventil vielleicht prüfen sollte, und warum ich dieses Wort so mag. Mit den Fingern säubere ich den Kühler, klopfe den Luftfilter aus, sitze wieder auf und gebe lächerlich glucksend Gas. Ich schaue über meine Schulter - vielleicht noch eine Umdrehung am Oberlenker und eine halbe an der Schnittbreitenverstellung? Es ist kalt draußen, und als ich die Heizung einschalte, senkt sich die Nadel der Temperaturanzeige kaum merklich ab. Kausalitäten sind wunderschön, denke ich mir.
Und ein Vorteil daran, daß Arbeit in Deutschland so teuer ist, könnte sein, daß es nachts im Radio keine Moderatoren gibt. Man muß das Schöne eben nur sehen. Die Schare glänzen blank, nur auf den Dungeinlegern klebt ein wenig Erde. Schon noch ein wenig feucht, murmle ich in meinen hochgestellten Kragen. Aber geht schon.
Muß ja, soll ja, darf ja. Wie mans nimmt.
Auf Strümpfen tapere ich durchs Treppenhaus in die Küche. Die Fliesen sind kalt, und ich ziehe unterm Tisch die Beine hoch. Drei Hektar, und es ist grad erst Kaffeezeit, grinse ich den Bauern an.
Davon zweieinhalb gestern nacht, aber das geht niemanden was an, und deshalb sage ich es auch nicht. Er weiß es trotzdem, weil man sich mit sechs kalten Dieselzylindern eben nicht leise aus dem Hof schleicht, sondern röhrend den Schotter von der Ausfahrt scharrt.
Pflügen zu dürfen. Der Meterstab und der große Schlüssel für die Spindeln am Pflug zerren an meiner Hosentasche. Rauch wabert durchs Scheinwerferlicht. Ich grüble, wo in diesem Jahr die Füchse geblieben sind, die mich sonst beim Pflügen begleiten, und ob es deshalb so viele Igel hat. Ob man die Membran im Ladedruckbegrenzungsventil vielleicht prüfen sollte, und warum ich dieses Wort so mag. Mit den Fingern säubere ich den Kühler, klopfe den Luftfilter aus, sitze wieder auf und gebe lächerlich glucksend Gas. Ich schaue über meine Schulter - vielleicht noch eine Umdrehung am Oberlenker und eine halbe an der Schnittbreitenverstellung? Es ist kalt draußen, und als ich die Heizung einschalte, senkt sich die Nadel der Temperaturanzeige kaum merklich ab. Kausalitäten sind wunderschön, denke ich mir.
Und ein Vorteil daran, daß Arbeit in Deutschland so teuer ist, könnte sein, daß es nachts im Radio keine Moderatoren gibt. Man muß das Schöne eben nur sehen. Die Schare glänzen blank, nur auf den Dungeinlegern klebt ein wenig Erde. Schon noch ein wenig feucht, murmle ich in meinen hochgestellten Kragen. Aber geht schon.
Muß ja, soll ja, darf ja. Wie mans nimmt.
01.10.07, 17:02 | '10000 lightyears from home'
"Wovon wollen Sie später eigentlich leben?"
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