Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 5. 03 07

05.03.07, 00:05 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich stand in unserem kleinen Kreis an der Bar, als ich von hinten angerempelt wurde. Ich wandte mich um, und hatte den Mund noch nicht offen, da fiel mir bereits die Gräfin in den Arm: "Lass es, leg Dich nicht mit ihm an. Bitte."
Und als sie das so sagte, die Hände auf meine Schultern gelegt, so voll ehrlicher Besorgtheit, da flog ihr mein Herz zu, als hätte es Flügel, und ich fragte sie, ob ich denn so streitlustig ausschaute. Stumm sah sie mich an, bevor sie sich abwandte.
Überhaupt Hände auf den Schultern: Sie zwingt mich, sie anzusehen, sie muß jedes Zucken in mir spüren, jedes Atmen, Spannen, Nachlassen. Es ist ein sehr prüfender Griff, der mich fixiert und kontrollieren will. Und ich lasse sie. Von ihrer Hand nehme ich das Joch an, das ich so lange abgewehrt habe, einer Unabhängigkeit und Freiheit zuliebe, die es vielleicht schon lange nicht mehr wert ist. Lebt nicht der Ochse in den Sielen länger als der Stier in der Arena?

Erst viel später fällt mir auf, wie umstandslos sie reagiert hat, fast als hätte sie den Windhauch gespürt, den die Welle des Zorns vor sich her schiebt, und einer Göttin gleich die Hand erhoben, um dem Sturm die Luft zu nehmen. Bevor ich noch selbst mein Fieber fühlen konnte, erkaltete es bereits unter ihrer Kühle.
# |  Rauchfrei | Gas geben


04.03.07, 23:33 | 'Das Auge des Betrachters'
Daß alle immer nur ihre Möglichkeit betonen, unterbrechen zu können, kontrollieren zu können. Die Überheblichkeit der Possessivpronomen, die Ignoranz der Singularität.
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