Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Montag, 23. 05 16

23.05.16, 19:38 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Statt eines Wochenrückblicks auf meine eigene kleine Radtour ein Link mit Rädern und Lachen: Chicks on Slicks. Verdammt guter Lesestoff.
# |  4 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 23. 02 16

23.02.16, 23:12 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Ich bin noch neu im Kampfsport, ich zupfe und zerre immer noch an meinem viel zu großen Anzug herum, der auch durchs Waschen nicht so schrumpfen mag, wie ich das gerne hätte. Und jede Woche gibt es Neues zu sehen im Training. Wie mich die Selbstverständlichkeit des Verletzens, des Verletztwerdens, die Realität der Kampfsituation erschreckt. Wie ich unwillkürlich auf Stock und Messer reagiere, und wie lange es dauert, bis die Übung die Reflexe verdrängt. Wie ich einerseits einen Hundert-Kilo-Mann als Partner habe, der dosiert und kräftig ist, und zum anderen einen, der sich an Unsauberkeit und Grobheit freut. Und heute erstmals eine junge Frau, klein und zierlich, und bei den Schrittechniken stehen wir uns gegenüber, die Unterarme gegeneinander gepreßt, und ich sehe den Haarreif aus bunten Plastikblümchen, der ihr glattes Haar aus der Stirn hält. Ihre kleine Hand verschwindet in meiner, und immer wieder runzelt sie die Stirn, wenn ich so gar nicht zupacken mag. Alles neu in diesem Sport, und ich mag dieses Lernen durch Üben, auch wenn ich eigentlich warten wollte mit diesen paar Sätzen, bis ich mehr weiß, bis ich einen der Griffe überhaupt benennen kann, bis ich mich eingefunden habe in dieser Welt.
Körperkontakt ist mir ungewohnt, und diese Art des Kontaktes erst recht, das Drehen in den Partner hinein oder um ihn herum, das Festhalten, die Aggression aus Schlagen, Halten und Ziehen, diese grenzüberschreitende Übergriffigkeit, und gerade deshalb ist dieses kontrollierte Umfeld hervorragend geeignet, um ebendas zu erleben. Der Körper, der, statt zu tippen, nun Rollen in Kampfposition tief und halbhoch ausführen soll, der nun einen Gürtel packt oder mit der Faust in eine Pratze drischt, bis die Hände lahm sind und der Bewegungsabdruck ganz langsam im Kopf Gestalt annimmt, und ich beschreibe die Bewegung hier noch nicht, ich würde es falsch machen, und das ist auch eine Eigenschaft, die mir neben der neuen Welt der handgreiflichen Körperlichkeit aufgefallen ist: der Bezug auf den Meister, auf die Bewegung, Erklärung und Korrektur. Da ist eine Frage ein Nachfragen statt des Infragestellens, da ist Aufmerksamkeit und gehorsames, freudiges Lernen. Lernen durch Schauen, durch Hören, durch Verstehen, Fühlen und Einüben. Und da ist natürlich das Spiel mit der eigenen Kraft, mit dem Zwang, der über blockierte Gelenke ausgeübt wird, und mit dem Ertragen der Stockspitze, die hinterm Kiefer in den Hals drückt und drückt, bis ich dann doch nachgeben muß, und dann noch mehr, bis mir einfällt, daß ich ja klopfen muß, und da ist es dann schon richtiger, tief schneidender Schmerz, der abrupt nachläßt, und aus der eben noch drückenden wird eine stützende Hand, geht schon, jetzt Du, Kampfposition einnehmen, den Stock abwehren, ein bißchen Magie mit den Händen, ein Schritt und ein, zwei Tippelschritte, und dann das Gefühl, wie sich der Körper des anderen verspannt, als ich ihn blockiere.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 27. 07 15

27.07.15, 12:57 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Ich komme ja mit Erleben kaum mehr hinterher, wie soll ich da noch nachdenken und aufschreiben?
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Donnerstag, 11. 12 14

11.12.14, 14:54 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'

Morgens ist es eigentlich ganz schön hier.
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Mittwoch, 6. 08 14

06.08.14, 09:18 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Zweiunddreißig.
# |  22 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 12. 11 13

12.11.13, 11:34 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
# |  4 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 6. 08 13

06.08.13, 09:59 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Einunddreißig.
# |  6 RauchzeichenGas geben

Freitag, 14. 06 13

14.06.13, 12:27 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Wir sitzen auf dem Balkon in der Abendsonne, hinter ihm schmaucht der Grill, und ich greife nach dem Kartoffelsalat, während sie den Fisch zerlegt, vornübergebeugt, weil ihr riesiger Bauch sie von der Tischkante abhält. Und sie erzählt von Wehenhemmern und vom erzwungenen Liegen und davon, daß die letzten Wochen einer Schwangerschaft kein Spaß mehr sind, weil sie sich beschäftigen will, und stattdessen liest sie nun Zeitung und Internet und bestellt Dinge, und sie weiß selbst, wie sehr ihn das ermüdet und wie er sich Mühe gibt, und die beiden freuen sich aneinander, an genau diesem gegenseitigen Aufwand an Mühe, und dann lächeln sich die beiden an, die machen das richtig.
Wir schauen den Wolken zu, die über den Abendhimmel hereinziehen, dann herbeistürmen, und plötzlich rüttelt es an den Balkonpflanzen, wir tragen alles Mögliche nach drinnen, und dann stehe ich draußen unterm Dachvorsprung, und würde ich rauchen, wäre jetzt die Zeit dazu, weil der Sturm in den Bäumen rauscht und in den Häusern die Lichter angehen, den Häusern von altem Sandstein und modernem Glas und Stahl, mit Weinranken oder blanken Zäunen, mit dem alten Saab 900 und dem Porsche, und ich bin einige Zeit durch diese Siedlung geradelt, weil ich mir diesen Straßennamen um kein Verrecken nicht merken kann. So überlege ich und ertappe mich sogar dabei, einen Arm auf den anderen zu stützen, die Hand vor dem Mund, und irgendwann werde ich Zigaretten kaufen, für genau diese Momente, und die Luft riecht nach Regen, der Sturm drückt mir auf die Lungen, es kühlt schnell ab und der Boden fühlt sich immer wärmer an unter meinen nackten Sohlen.
Dann schließe ich die Tür und verteile Geschenke. Sie lachen und freuen sich, und ich bin heute die Unterhaltung gegen das Warten, und wir sehen uns Bilder aus Schottland auf einem riesigen Fernseher an, und Pixel beeindrucken mich ja immer. Ein Talent bist Du, sage ich, und dann spielen wir mit seiner Kamera, und irgendwann packt der Kenner eine Reihe von Whiskys aus, die er sich überlegt hat, und wir fangen mild an, lesen nach, was wir schmecken könnten, und dann rieche ich am Glas und finde den Honig, aber nicht den Ingwer, und der erste Schluck brennt kurz, und dann finde ich noch Erdbeeren, die da nicht sein sollten, und viel später enden wir bei einem dunklen, rauchigen Whisky, bei dem ich den Torf erst nennen kann, als er mir vorgelesen wird, weil Torf habe ich ja selten in Nase und Mund, und Kaffee sage ich noch, aber auch den kennt das schlaue Buch nicht, und was Toffee ist, weiß ich gleich gar nicht. Doch der Whisky hat eine Geschichte, vom Skifahren und von seinem Sturz und von der Reise mit dem Hubschrauber und davon, daß wir mehr gemeinsam unternehmen wollen. Und so steige ich spät in der Nacht wieder aufs Rad, bis an die Tür begleitet, und radle durch sanften Regen nach Hause, vielleicht zwanzig Minuten, und breite die Klamotten zum Trocknen aus, und das Brummen der neuen elektrischen Zahnbürste wiegt mich fast in den Schlaf. Nur ein Schritt rückwärts aus dem Bad, dann schlafe ich wirklich, und am nächsten Morgen sehe ich nach, was dieser Whisky kostet, und da brennt er gleich noch einmal, dieser Schlingel.
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Dienstag, 12. 03 13

12.03.13, 08:55 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'
Ganz schön neblige Nacht.







Gibt ja so Nächte, da wünscht man sich ein Stativ. Und dann doch lieber nicht - was sollen denn die Nachbarn denken?
# |  2 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 12. 06 12

12.06.12, 11:30 | 'looking at the world over the rim of my tea cup'

Was man nicht alles kann, wenn man vor einem Gewitter radelt. (Bis das Betriebssystem des Streicheltelefons solche Bilder zulässt, dauert es wesentlich länger als die Fahrt.)

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# |  10 RauchzeichenGas geben

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