Idee: Das Fersehgestell, das samt Fernseher von der Decke herabgelassen wird. Rolladenmotor, Funk und so.
Würde ich fernsehen, ich begänne sofort z ubasteln. Alternativ: Wäre da jemand, der fernsehen wollen würde.

Warten auf November.

"Bauen", sagt der Bauer, und da geht sie hin, die Urlaubswoche in den Alpen. Stattdessen werde ich eine Güllegrube bauen, und ich bin Idiot genug, mich darüber auch noch zu freuen.

Ich saß bei schönstem Wetter mit einem Plastikbecher Kaffee auf dieser Bank im Garten, telefonierte, schrieb Gesprächsnotizen und ordnete meine Gedanken. Hinter mir mein Büro, und ich an der frischen Luft, und ich notiere dies nur, um mich daran zu erinnern, das wieder zu tun.

Ich weiß nicht mehr, wie das Buch hieß, das mir eine Freundin heute abend zum Lesen mitgeben wollte. Es handelt von besserem Sex für Frauen, und beim Durchblättern entdeckte ich eine Vielzahl eindeutiger Darstellungen. Offensichtlich lassen sich diese tatsächlich nicht beschreiben, sonst wären die Zeichnungen ja unnötig gewesen. Oder das Buch wehrt sich gegen die beschreibende Mechanik - aber da waren die Strichzeichnungen dann doch zu sehr an die bekannte physikalische Kartoffel angelehnt. Was solls, mein Trikot hat nur eine kleine Tasche fürs Telefon, und außerdem hat es geregnet. Und das Buch sah auch schon sehr zerlesen aus. Also habe ich es bei ihr gelassen, und mir den süffisanten Hinweis verkniffen, ich hätte dergleichen nicht nötig. Könnte zum Eigentor werden.
Aber ich mag ihr spöttisches Lachen ja. Immerhin ist sie das Mädchen, das mir einst zugestand, ich würde mich so über sie lustig machen, daß sie mitlachen könne. Und das empfinde ich heute noch als Kompliment.

Es läutet an der Tür, und ich trapple die Treppen hinunter, die Kaffeetasse in der Hand, die Hosenbeine rascheln am Saum.
Ja bitte? sage ich, und nehme einen tiefen Schluck.
Des Theaters wegen, sagt sie verlegen, und knetet ihre Hände. Du hast keinen Zettel bekommen, und das war ein Versehen. Sie reicht mir ein gefaltetes Blatt, und ich wehre ihre Entschuldigung ab: Kann doch passieren, um was drehen wir uns überhaupt?
Also die Theaterspieler treffen sich am Freitag, und außer Dir wissen schon alle Bescheid.
Jetzt weiß ich auch davon, beruhige ich, und wären da nicht Kaffeetasse zur Linken und Papier zur Rechten, ich würde besänftigend die Hände ausbreiten. Dabei weiß ich von gar nichts. Aber das kenne ich ja schon.
Dann ist ja alles gut, strahlt sie, und genau das denke ich auch, als ich die Tür schließe und den Zettel auffalte. Auf Strümpfen stehe ich im kalten Windfang und lese, daß ich als Schauspieler eingeteilt bin, beim Dorftheater des Heimatvereins, "mit Text" haben sie angekreuzt. Und das mir, wo ich doch jetzt schon wieder sprachlos bin. Aber auch das kenne ich ja schon.
Und es freut mich wirklich, wie das hier so läuft in diesem Dorf, mit dem Dabeisein und Mitspielen. Es freut mich, daß jemand sich gedacht hat, ich hätte mal wieder Freude am Theater. Es freut mich, daß man mir Text zutraut, und es freut mich wirklich, hier einfach so dabei zu sein und eingebunden zu werden.

Und als ich nach Überweisungsträgern fragte, in dieser Bankfiliale, da sahen sie mich scheel an, als wäre ich von gestern und nicht der, der einfach nur mit einem Zettel in der Hand eine Überweisung tätigen möchte. Als wäre das unangebracht, in einer Bank.

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Er beugt sich vor, wozu brauchst Du das Geld, und ich kenne ihn, aber so gut nun auch wieder nicht, also beuge ich mich auch vor, und halte die Hand vor den Mund, während seine Krawatte auf dem Tresen lümmelt, und ich nur zu gern danach greifen würde. "Drogengeschäfte" sage ich laut, und ich mag das, wie er zusammenzuckt, und die Filialleiterin aus ihrer Arbeit hochschaut, und alle starren sie ihn an, die Kunden, die Kollegen, während mich keiner beachtet, und das stimmt mich dann doch ein wenig nachdenklich, daß man mir das so nachsieht.

Stell Dir Dein Auto vor, sagte ich, aus dem Fenster zeigend. Wenn Du fährst, gibst Du Gas. Das stellt die Beschleunigung dar. Deren Integral ist die Geschwindigkeit, die Tachonadel. Und deren Integral wiederum ist der Kilometerzähler, der die gefahrene Strecke anzeigt.
Noch nie zuvor bin ich so ungläubig angesehen worden.

Ich sitze zwischen zwei Damen an meinem Schreibtisch und erkläre Stochastik und Analysis. Sie brauchen nur jemanden, der sehr langsam die Aufgaben mit ihnen rechnet, und vor dem sie ein klein wenig kichernde Angst haben, wenn er mit erhobener Hand droht, weil drei Sechzehntel kein Grund für einen Taschenrechner sind. "Wir mögen Wurzeln und Brüche", doziere ich, und es mußte ja so kommen, daß ich mit den beiden thailändisch essen gehe, zum ersten Mal überhaupt.