11.08.06, 23:03 | 'Nachdenken im Dativ'
Und als mein Vater mich anrief, um mir mitzuteilen, daß sie gut angekommen seien im Urlaub, da war ich so furchtbar sprachlos und verdutzt.
Bis mir klar wurde, daß er nur mich anrufen kann und nur mich anrufen will. No need for a reason.
(Absatz gelöscht.)
Bis mir klar wurde, daß er nur mich anrufen kann und nur mich anrufen will. No need for a reason.
(Absatz gelöscht.)
15.07.06, 23:56 | 'Nachdenken im Dativ'
Außerdem einen Aphorismus gefunden: Es kommt immer nur so schlimm, daß es gerade eben nicht unerträglich wird.
30.04.06, 15:23 | 'Nachdenken im Dativ'
Und die seltsame Verkleinerung und Verfremdung der Welt auf diesen winzigen Schirmen, tausendmal dasselbe Bild in grellblauweißleuchtend, knipsen statt gröhlen, darüber ist schon zuviel geschrieben worden; Merkwürdige Stimmung, so inmitten von himmelwärts gerichtetenTelefonen zu stehen; strange things and I; wenn Dich der Wahnsinn anlacht; toller Bildausschnitt, so von den Schultern zum Bauchnabel; don´t care about who can see you; wild wichsend durchs Dorf rennend; Armut, seelische und geistige; kein Text mehr im Kopf, kein Gehüpfe in den Beinen. Nur dieses beschissene Tittenfotografieren. Digitalismus als Krankheit, als Lebensersatz, Soma gewissermaßen. Apologeten der Schönen Neuen Welt. Live for the memory war gestern, live binary ist heute, Leben ohne Beweis ist nichts, und Bloggen ist keinen Deut besser als Tittenfotografieren, wenn man nur mal ehrlich zu sich selbst ist. (Und live for the moment, das bedeutet Zeitlosigkeit, was für ein Unsinn. Jähzorn, Wut, Raserei sind die größtmögliche Näherung. Das Ich dehnt sich aus und verdrängt die Zeit ein wenig, bis man aufschreckt und feststellt, daß nur die Menschen um einen zurückgetreten sind und einen Kreis gebildet haben um den Wahnsinnigen, der nur mal eben leben wollte, und mit den Fingern zeigen sie auf ihn, den Wahnsinnigen, das Kuriosum.)
Nunja, wenigstens tittenfotografiere ich mich selbst. Macht die Sache nur wenig ehrlicher, aber um einiges unschöner.
Das Leben ist keine Einheit mehr, aufgedröselt und zerstückelt, eine peer group hier, eine dort, Internetbekanntschaft. Was früher ein Tuch war, dichtgewebt und warm, ist heute ein Netz, klebrig und tödlich, auf lange Sicht. Bandshirts sind sowas von zweitausendundzwei. Und Schönheit in Buchstabenform, von A bis Doppel-D vielleicht. Wie der Junge, gestern vormittag in der Stadt, in diesem Laden, mit diesem teuren Zeug: "Ich traue mich garnicht, etwas zu kaufen. Schließlich trainiere ich gerade wieder. Und da wächst ja alles." Alles fließt. Und wozu zieht man an, was einem nicht passt? Großartige Metapher aufs Leben, eigentlich. Stattdessen kauft der Junge ein Trainigsshirt. Elasthan, dehnt sich mit. Wächst mit seinem Leben. Brennt auch recht gut.
"Du bist Ultraist", sagte jemand. "Du meinst einen Altruisten?" - "Genau, genau das meine ich. You see?"
Aber Leben? Wozu eigentlich? Sowieso irrsinniges Konzept, so eine riesige Welt, solch riesenhafte Bedürfnisse, eingebildet oder eingeprägt, oder gar nur aufgesetzt von außerhalb. Und dann eine Zeitbegrenzung? Countdown, sozusagen. Und unsichtbar noch dazu - man sieht ja die letzten zehn Minuten nie. Das ist kein Spiel, das man mitspielen sollte. Ach so, man wird ja auch garnicht gefragt. Und schließlich hat niemand behauptet, das Leben sei gerecht. Vielleicht ist aber mal wieder alles halb so wild und ich sollte nur aufhören, über Konzerte zu schreiben, solche mit schmerzenden Knien und schlechtem Gehörschutz, mit einem wunderschönen Mädchen im Arm, das man nie wiedersehen wird. I was begging for salvation, and they gave me a leathal dose.
Nachtrag: Ach, Gottverdammich, meinen schön-schnulzigen Schluß macht sie zunichte mit ihrem Telefon und meinem, das ich gerade eben noch beheult habe. "I ain´t done yet. Come along."
Das ist es, das Leben. You ain´t done yet. Come along. Das ist Hoffnung und Verzweiflung, vereinigt. Nie abgeschlossen. Hinter der nächsten Ecke warten ein Nackenschlag und ein Wunder. Kein Endgegner. Endgegner sind Idiotie. Levels sind Idiotie. Punkte sind Idiotie. Und vielleicht gibt es auch garkeine Verlierer. Wie wäre es mit einem Unentschieden? Mit oder ohne Rückspiel? Revanche für nichts?
Und diese schwarzen Buchstaben auf leuchtendem Grund bedeuten garnichts. Sie erzählen nur von Bedeutung, sie sind es nicht. You can tell a lot, but you can´t explain anything.
Es ist ein armes Leben, für jemand anderen gelebt. Und es ist ein armes Leben, für sich selbst. But I ain´t no time for talking, I just keep right on walking. Vielleicht finde ich irgendwann heraus, warum.
Nunja, wenigstens tittenfotografiere ich mich selbst. Macht die Sache nur wenig ehrlicher, aber um einiges unschöner.
Das Leben ist keine Einheit mehr, aufgedröselt und zerstückelt, eine peer group hier, eine dort, Internetbekanntschaft. Was früher ein Tuch war, dichtgewebt und warm, ist heute ein Netz, klebrig und tödlich, auf lange Sicht. Bandshirts sind sowas von zweitausendundzwei. Und Schönheit in Buchstabenform, von A bis Doppel-D vielleicht. Wie der Junge, gestern vormittag in der Stadt, in diesem Laden, mit diesem teuren Zeug: "Ich traue mich garnicht, etwas zu kaufen. Schließlich trainiere ich gerade wieder. Und da wächst ja alles." Alles fließt. Und wozu zieht man an, was einem nicht passt? Großartige Metapher aufs Leben, eigentlich. Stattdessen kauft der Junge ein Trainigsshirt. Elasthan, dehnt sich mit. Wächst mit seinem Leben. Brennt auch recht gut.
"Du bist Ultraist", sagte jemand. "Du meinst einen Altruisten?" - "Genau, genau das meine ich. You see?"
Aber Leben? Wozu eigentlich? Sowieso irrsinniges Konzept, so eine riesige Welt, solch riesenhafte Bedürfnisse, eingebildet oder eingeprägt, oder gar nur aufgesetzt von außerhalb. Und dann eine Zeitbegrenzung? Countdown, sozusagen. Und unsichtbar noch dazu - man sieht ja die letzten zehn Minuten nie. Das ist kein Spiel, das man mitspielen sollte. Ach so, man wird ja auch garnicht gefragt. Und schließlich hat niemand behauptet, das Leben sei gerecht. Vielleicht ist aber mal wieder alles halb so wild und ich sollte nur aufhören, über Konzerte zu schreiben, solche mit schmerzenden Knien und schlechtem Gehörschutz, mit einem wunderschönen Mädchen im Arm, das man nie wiedersehen wird. I was begging for salvation, and they gave me a leathal dose.
Nachtrag: Ach, Gottverdammich, meinen schön-schnulzigen Schluß macht sie zunichte mit ihrem Telefon und meinem, das ich gerade eben noch beheult habe. "I ain´t done yet. Come along."
Das ist es, das Leben. You ain´t done yet. Come along. Das ist Hoffnung und Verzweiflung, vereinigt. Nie abgeschlossen. Hinter der nächsten Ecke warten ein Nackenschlag und ein Wunder. Kein Endgegner. Endgegner sind Idiotie. Levels sind Idiotie. Punkte sind Idiotie. Und vielleicht gibt es auch garkeine Verlierer. Wie wäre es mit einem Unentschieden? Mit oder ohne Rückspiel? Revanche für nichts?
Und diese schwarzen Buchstaben auf leuchtendem Grund bedeuten garnichts. Sie erzählen nur von Bedeutung, sie sind es nicht. You can tell a lot, but you can´t explain anything.
Es ist ein armes Leben, für jemand anderen gelebt. Und es ist ein armes Leben, für sich selbst. But I ain´t no time for talking, I just keep right on walking. Vielleicht finde ich irgendwann heraus, warum.
28.04.06, 22:05 | 'Nachdenken im Dativ'
Der moralische Preis des schönsten Autos der Welt.
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09.04.06, 15:12 | 'Nachdenken im Dativ'
Billard um halb zehn.
09.03.06, 19:26 | 'Nachdenken im Dativ'
Auf keinen Fall sollte man den Dienstagabend vergessen. Die drei Jungs im Heizraum, Gedanken nachhängend über den vierten, der fehlt, gemeinsame Erlebnisse auffrischend, austauschend. Wer nicht vergessen ist, ist zwar immer noch und unumstößlich tot, da beißt die sprichwörtliche Maus keinen ebensolchen Faden ab.
Und doch ist da mehr, irgendwo beim Stochern im Ofen, wenn die Funken sprühen und das nasse Holz zischt. Es ist, als wäre noch jemand da. Jemand, der Dir genau im richtigen Moment die nächste Anekdote eingibt, vom Steckenbleiben im Morast, von den lustigen Fußspuren im frischen Beton, von Folienkartoffeln und von den Ritten auf der alten Crossmaschine, vom Vorauslaufen auf der neuen Wiese, vom ersten sonntäglichen Stalldienst. Tausend Geschichten, die man teilt.
Und wenn man dann hinaus ins Schneetreiben läuft, wird der Schmerz undeutlicher, diffuser, erträglicher. Dazu gesellt sich eine Freude, darüber, daß man dies alles erleben durfte, daß es diesen Menschen für uns gab, und man wärmt sich an dieser Freude, die man sonst aus Stolz verdrängt, man läuft am dunklen Stall vorbei und horcht. Alles ist still, kein Rascheln, kein Schnaufen, kein Rührwerk, das unerwartet anspringt. Man befühlt den Schmerz, tastet ihn ab, wie man einen betäubten Zahn abtastet. Er gibt selbst kein Signal ab, nur seine Umrisse erkennt man beim Darüberstreichen. Es ist nicht feige, sich zu freuen, und es liegt kein Heldentum darin, nur in Trauer zu ertrinken, jämmerlich und unbeweglich. Sie sind einander freund geworden in der langen Zeit, gemeinsam in mir. Sie sind beide richtig und gut. Schmerzen sind ein Signal des Lebens, und Freude ist eines des Himmels, ein Rauchzeichen etwa, der erste Baum, die erste Straßenecke, die man wiedererkennt, wenn man von weit her auf dem Weg nach Hause ist.
Und doch ist da mehr, irgendwo beim Stochern im Ofen, wenn die Funken sprühen und das nasse Holz zischt. Es ist, als wäre noch jemand da. Jemand, der Dir genau im richtigen Moment die nächste Anekdote eingibt, vom Steckenbleiben im Morast, von den lustigen Fußspuren im frischen Beton, von Folienkartoffeln und von den Ritten auf der alten Crossmaschine, vom Vorauslaufen auf der neuen Wiese, vom ersten sonntäglichen Stalldienst. Tausend Geschichten, die man teilt.
Und wenn man dann hinaus ins Schneetreiben läuft, wird der Schmerz undeutlicher, diffuser, erträglicher. Dazu gesellt sich eine Freude, darüber, daß man dies alles erleben durfte, daß es diesen Menschen für uns gab, und man wärmt sich an dieser Freude, die man sonst aus Stolz verdrängt, man läuft am dunklen Stall vorbei und horcht. Alles ist still, kein Rascheln, kein Schnaufen, kein Rührwerk, das unerwartet anspringt. Man befühlt den Schmerz, tastet ihn ab, wie man einen betäubten Zahn abtastet. Er gibt selbst kein Signal ab, nur seine Umrisse erkennt man beim Darüberstreichen. Es ist nicht feige, sich zu freuen, und es liegt kein Heldentum darin, nur in Trauer zu ertrinken, jämmerlich und unbeweglich. Sie sind einander freund geworden in der langen Zeit, gemeinsam in mir. Sie sind beide richtig und gut. Schmerzen sind ein Signal des Lebens, und Freude ist eines des Himmels, ein Rauchzeichen etwa, der erste Baum, die erste Straßenecke, die man wiedererkennt, wenn man von weit her auf dem Weg nach Hause ist.
07.02.06, 17:54 | 'Nachdenken im Dativ'
Mit Sex im Alter beschäftigen sich, nehme ich an, mehr Theoretiker als Praktiker.Peter Härtling heute in der Stuttgarter Zeitung.
30.01.06, 12:53 | 'Nachdenken im Dativ'
Die Wehmut beim Beobachten der Schneeschmelze als umgekehrt reziprokes Verhältnis zum Altern.
23.01.06, 17:33 | 'Nachdenken im Dativ'
Das Blog als Livekonzert, das Buch als Studioaufnahme.
Mehr Atmosphäre, mehr Dreck und Rauch. Mehr Verzerrer, dafür längere Soli. Mehr Fehler, dafür mehr Begeisterung. Näher dran, dafür auch mal Regen.
Mehr Atmosphäre, mehr Dreck und Rauch. Mehr Verzerrer, dafür längere Soli. Mehr Fehler, dafür mehr Begeisterung. Näher dran, dafür auch mal Regen.
09.01.06, 20:46 | 'Nachdenken im Dativ'
Alles fließt.
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