Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 12. 08 09

12.08.09, 13:22 | 'Nachdenken im Dativ'
Und vermeide das Begründen Deiner Bitten. Überhaupt Bitten. Fordern.
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Sonntag, 14. 06 09

14.06.09, 16:17 | 'Nachdenken im Dativ'
An den Lebensmitteln scheiden sich die Generationen.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 24. 05 09

24.05.09, 16:58 | 'Nachdenken im Dativ'
Ich überlege schon noch, Was denken die anderen, aber ich überlege mit einem Grinsen, und dann mache ich meist.

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Schon die Hälfte der Tabletten.

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Meine Hände prickeln manchmal, als würden winzige eiskalte Regentropfen auf sie herabfallen. Ich schaue dann nach oben in den blauen Himmel. Kein Regen.

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"Hey, Texas!" ruft er mir zu, und sie schauen fragend.

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Keine Trophäe. Sondern der Sieg an sich.

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Als sie mich in die Schulter beißt, denke ich kurz daran und verneine. Ich laufe trotzdem ein wenig gebückt.

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Die Einladung zum Abbaufest, und ich meine fast, sie ist ein wenig verlegen.
Als das Piratenmädchen an mir lehnt und sie neben mir sitzt, schaue ich hinab und wieder hinauf. Unsere Blicke treffen sich. Rosa, sage ich, und sie nickt. Gefällt es Dir?
Was ich davon sehen konnte, sehr, sage ich.

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Ich erfahre, daß sie in Kanada ist, und hänge einen Zettel an ihre Tür. Irgendwann wird sie ihn sehen, doch wer weiß, was dann?
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 2. 03 09

02.03.09, 18:52 | 'Nachdenken im Dativ'
An meinen Patenonkel, meinen Dot, an den hätte ich auch denken können. Wieso erkenne ich keine Gemeinsamkeiten an?
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 18. 01 09

18.01.09, 12:32 | 'Nachdenken im Dativ'
Wozu, wenn Du Dich nicht erinnern kannst?
(Hefe oder Sinn, oder beides vielleicht.)
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 22. 10 08

22.10.08, 11:41 | 'Nachdenken im Dativ'
Als das erste Schar in den Boden dringt und anfängt, die Erde umzuwerfen, werde ich schon ruhig. Ein paar Bahnen weiter nehme ich nicht mehr wahr, daß ich ab und zu absteige und hier und dort an einer Spindel drehe oder mich mit zusammengekniffenen Augen hinter den Pflug knie. Der Sedelfelsen leuchtet in der Sonne, und ich weiß, daß ich mit keinem Bild und keinem Wort dieses Leben einfangen kann.



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Ein ganzer Fisch zum Mittag, und es gibt wenige Dinge, die mich mehr von ihrer Lebensart überzeugen können.

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Und als ich gestern kurzärmelig und verschwitzt unter der Kreiselegge saß, vor der Werkstatt in der Sonne, da hätte ich gern ein Interview mit mir geführt.

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Ich laufe durch den Garten, um den Radlader zu holen, und sehe einen wunderbar überwucherten Baum. Ich höre Vögel. Ich sehe keinen Menschen und keine Straße. Ich sollte viel öfter durch Gärten laufen, über Treidelpfade, hier.

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Die Schweine haben sich irgendwie durch die Absperrung gearbeitet; quiekend und grunzend galoppieren sie durch den Stall. Ganz nach hinten, und von da wieder zurück. Am Stalltor purzeln sie durcheinander und führen sich überhaupt auf, als hätten sie einen Riesenspaß.
Der Bauer lehnt neben mir am Fressgitter. "Richtige Mastschweine hätten jetzt alle einen Herzkasper und gebrochene Beine." Wir schauen uns an und beschließen, die Absperrung erst am Abend zu reparieren.

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Auf dem Hof meines Großvaters sauge ich die alte Güllegrube leer. Sie füllt sich von selbst, das ganze Jahr über läuft das Regenwasser der Dächer hinein. Und einmal im Jahr fahre ich dann durchs Dorf, die Einfahrt hinauf, und der kleine Hof kommt mir mit jedem Mal enger vor. Daß hier Menschen gelebt und gearbeitet haben. Daß hier Leben war. Daß ich hier saß, auf der Mauer der Miste. Ich tue mich schwer beim Wenden mit dem Hundertzwanziger. Die Pumpe röhrt hohl in die Dämmerung. In der alten Wirtschaft brennt kein Licht, im alten Stall auch nicht. Im Nußbaum raschelt ein Eichhörnchen. Ich habe verdammt wenig aus meiner Kindheit, denke ich. Und ich schaue an mir hinunter, am grünen, verdreckten Overall, an meinen Händen, deren tiefe Gräben nie mehr ganz sauber werden, an meinen Schuhen, in denen sich unsichtbar die kalten Zehen bewegen, und wie ich da stehe, ans Rad gelehnt, und denke, daß diese Kindheit immer noch Bestand hat, daß die Prägung sich nicht abschleift und nicht verlorengeht. Und daß die Prägung den Wert einer Münze bestimmt. Ist das richtig? Und ist es denn wichtig, ob es richtig ist?
Gegen halb neun höre ich auf, im Dorf hat man Nachbarn, und da ist es nicht so mit Lärm. Später sitze ich mit dem Kleinen im Jugendhaus, an der Stirnseite der Bar, und das Abwarten fühlt sich sehr gelassen an.
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Dienstag, 4. 03 08

04.03.08, 19:51 | 'Nachdenken im Dativ'
Kann man jemanden gern genug haben, oder sich selbst mit genügend Abstand betrachten, um sich diesem Menschen nicht zumuten zu wollen?
# |  5 RauchzeichenGas geben

Montag, 1. 10 07

01.10.07, 17:24 | 'Nachdenken im Dativ'
Es ist kurz nach neun, ich zerre mit beiden Händen an meinen vom Dreck schweren Arbeitsschuhen, vornüber gebeugt, die Stirn an den Türrahmen gelehnt. Weil wenn ich mich zum Schuhe ausziehen erst mal hinsetzen muß, dann, ja, und deshalb.

Auf Strümpfen tapere ich durchs Treppenhaus in die Küche. Die Fliesen sind kalt, und ich ziehe unterm Tisch die Beine hoch. Drei Hektar, und es ist grad erst Kaffeezeit, grinse ich den Bauern an.
Davon zweieinhalb gestern nacht, aber das geht niemanden was an, und deshalb sage ich es auch nicht. Er weiß es trotzdem, weil man sich mit sechs kalten Dieselzylindern eben nicht leise aus dem Hof schleicht, sondern röhrend den Schotter von der Ausfahrt scharrt.

Pflügen zu dürfen. Der Meterstab und der große Schlüssel für die Spindeln am Pflug zerren an meiner Hosentasche. Rauch wabert durchs Scheinwerferlicht. Ich grüble, wo in diesem Jahr die Füchse geblieben sind, die mich sonst beim Pflügen begleiten, und ob es deshalb so viele Igel hat. Ob man die Membran im Ladedruckbegrenzungsventil vielleicht prüfen sollte, und warum ich dieses Wort so mag. Mit den Fingern säubere ich den Kühler, klopfe den Luftfilter aus, sitze wieder auf und gebe lächerlich glucksend Gas. Ich schaue über meine Schulter - vielleicht noch eine Umdrehung am Oberlenker und eine halbe an der Schnittbreitenverstellung? Es ist kalt draußen, und als ich die Heizung einschalte, senkt sich die Nadel der Temperaturanzeige kaum merklich ab. Kausalitäten sind wunderschön, denke ich mir.
Und ein Vorteil daran, daß Arbeit in Deutschland so teuer ist, könnte sein, daß es nachts im Radio keine Moderatoren gibt. Man muß das Schöne eben nur sehen. Die Schare glänzen blank, nur auf den Dungeinlegern klebt ein wenig Erde. Schon noch ein wenig feucht, murmle ich in meinen hochgestellten Kragen. Aber geht schon.

Muß ja, soll ja, darf ja. Wie mans nimmt.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Montag, 14. 05 07

14.05.07, 20:53 | 'Nachdenken im Dativ'
Die Nacht im Wohnwagen.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 19. 03 07

19.03.07, 02:16 | 'Nachdenken im Dativ'
Es sind immer wieder dieselben Worte, dieselben Sätze. Redewendungen, Sprüche, hochverdichtete Erinnerungen.
Man kommt nur mehr zusammen, damit alles wieder gesagt, aufgefrischt wird.
# |  Rauchfrei | Gas geben

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