Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Donnerstag, 1. 11 12

01.11.12, 10:06 | 'Heller als tausend Sonnen'


Spaß mit sechzig Kindern. Jetzt bin ich sehr müde.
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Montag, 8. 10 12

08.10.12, 14:51 | 'Heller als tausend Sonnen'
"Eh Capo, i glaub, dai Karra isch hé!"

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"Etz schdell de hald ned so oh."

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Drei Tage Ausflug.
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Montag, 10. 09 12

10.09.12, 09:18 | 'Heller als tausend Sonnen'

Unterwegs.
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Freitag, 17. 08 12

17.08.12, 14:48 | 'Heller als tausend Sonnen'
Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit kam ich an einer Bäckerei mit wundervoll dekorierter Auslage vorbei. Allerlei Brot, Wecken, süße Stückle in allerhand Körben, auf karierten Tüchern.
Ich betrat also die Bäckerei und war erneut erstaunt ob der städtisch leeren Theke. Die meisten Fächer sind leer, morgens um sieben. Ob das alles schon verkauft wurde? Sind die Städter tatsächlich früher dran als ich, wenn ich spät dran bin? Oder sind das diese ominösen Sommerferien, die mir daheim nie so recht auffallen wollten? Ich weiß es nicht, aber in Bäckereien bin ich ja sowieso Opportunist. Ich kaufe Brot möglichst dunkel und mit möglichst wenig Mehl. Und sonst was eben so da ist.
Die Dame in der Kittelschürze lächelte mir einen Gruß herüber und ließ mich nachdenken. Ich war der einzige Kunde, der Kühlschrank in der Ecke brummte sacht.
Drei Rosinenwecken bitte, sagte ich und kramte nach Kleingeld. Passend hatte ich es nicht, also tippte die Dame die drei Wecken in ihre Kasse. Sie ließ sich Zeit und wartete das dünne Rattern nach jeder Zeile ab. Ich gab ihr das Geld, und sie legte es auf der Theke ab. Ließ das Geldfach der Kasse aufschnappen. Schaute angestrengt auf die Anzeige, dann wieder in das Geldfach. Zählte die Münzen auf ihrer flachen Hand. Lächelte mich an. "Kommt gleich", sagte sie.
Ich sagte ihr, wieviel Geld ich ihr gegeben hatte und was ich noch bekommen müsste. "Ja", sagte sie und suchte noch einmal nach Münzen.
Ich bedankte mich, als sie mir das Geld gab. In die Hand, und nicht in das Schälchen auf der Theke. Sie lächelte vorsichtig und bedankte sich.
Und jetzt sitze ich an einem Rechner mit riesigen Bildschirmen, vor einer unübersichtlichen Zahlenmenge, der ich eine Lösung entlocken soll. Die Rosinenwecken sind hervorragend, und diese Dame hat meinen Tag gerettet. Mit ihrem Lächeln, ihrer Freundlichkeit, ihrer Bemühung. Ich mag Menschen, die sich Mühe geben. Ich will mir Mühe geben.
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Sonntag, 22. 07 12

22.07.12, 15:51 | 'Heller als tausend Sonnen'
"Du hättest doch Bauer werden sollen", sagt er vom Laufhof her, während ich an den eisernen Rohren der Absperrung lehne. Er treibt die letzten Kühe in den Melkstand. "Das hätte zu Dir gepasst."
Und dann erzählt er vom Berufswettbewerb der Meisterschulen, den er betreut, denn all das mit der Naturverbundenheit, der Vielfältigkeit, der Anstrengung und der Vergütung, die sich für jeden so ganz anders zeigt, das muß mir keiner mehr erzählen. So stehen wir noch eine Weile in den Gummistiefeln in der Abendsonne, an einem Sonntagabend, bevor ich wieder in die große Stadt muß, um zu denken.
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Freitag, 13. 07 12

Viel Lärm um nichts
13.07.12, 12:06 | 'Heller als tausend Sonnen'
Kurzentschlossen die Karten gekauft. Theater im Freien, und ich in der großen Stadt. Und so sitzen wir dann da, es ist schon ein wenig frisch in meinem kurzen Hemd und im dünnen Kleid der Begleiterin.
Über Lautsprecher werden wir gebeten, die Telefone auszuschalten - sie könnten die Lautsprecher beeinträchtigen. Auch das Fotografieren sei verboten, sagt der Lautsprecher, und gehorsam nesteln alle an ihren Telefonen.
Und als das erste Motorrad einfährt, zum stählernen Skorpion umgebastelt, gefolgt von einem Quad mit Knochen und Tarnnetz, da verfluche ich die Stimme und mich, denn das hätte ich doch zu gerne fotografiert. Die Fahrzeuge, die Kostüme, das Gebaren des Prinzen ("Mit Warnblinker!" ruft er verächtlich seinem Bruder nach), sie erinnern an Mad Max, den ich nie gesehen habe.
Nora Backhaus spielt die Hero, und ich verliebe mich schlimmer als Benedikt.
Überhaupt die Liebe: Ich liebe es, wie der Bote im Brunnen sitzt und seine Wäsche von sich wirft, wie er vor dem Gouverneur immer wieder aufsteht und sich mühsam bedeckt, während er salutiert. Wie die Mädchen kichern. Wie böse Beatrice ist. Wie göttlich die Nachtwächter. Wie elegant genervt der Prinz seine Hiebe versetzt. Wie der Wechsel gelingt, zwischen Originaltext und Zwischenruf. Wie die Zoten sitzen. Wie Claudio die Hände langsam, schnell und immer schneller an Heros Hintern reibt.

Noch haben Sie die Chance. Den Juli über spielt die Württembergische Landesbühne Esslingen noch im Freien.
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Donnerstag, 24. 05 12

24.05.12, 11:45 | 'Heller als tausend Sonnen'
Im Trockenen im zukünftigen Kälberstall zu sitzen, während der Regen auf dem eben gedeckten Dach trommelt, die Kranflasche im Wind baumelt, während das Unwetter sich überschlagend um uns braust, mit den Zimmerleuten und dem Richtbier, den Bauern und dem Riesen.
Ein Mittwochabend im Frühsommer.
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Donnerstag, 3. 05 12

03.05.12, 00:43 | 'Heller als tausend Sonnen'
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Donnerstag, 12. 04 12

12.04.12, 00:46 | 'Heller als tausend Sonnen'

Fire in the sky.

Ich weiß schon, Ihnen allen ist das jetzt nichts, aber ich stehe dann da, auf dem Weg zum Geburtstag des kleinen Vetters, und ich schaue der Sonne zu, und dann wird mir wieder wehmütig, und es dreht sich alles nur darum, nicht von hier weg zu müssen. Dasein als höchstes Ziel.
Zwei Stunden zuvor aus dem Büro zurück, im strömenden Regen, und hätte ich nicht letzendlich mein Hinterteil noch bewegt, auch wenn es nur in den Autosessel war, dann hätte ich dieses Bild nicht machen können. Es wäre ein normaler Abend geworden. Keiner, den ich bebildert hätte. Keiner, den ich bedacht hätte. Es wäre nicht dieser Abend geworden.
Jetztsein als höchstes Ziel.


Irgendwann fahre ich weiter. Denn nur hier bin ich jetzt.
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Mittwoch, 28. 03 12

28.03.12, 23:31 | 'Heller als tausend Sonnen'

Wer genau hinschaut, kann zwar meine Hose erkennen. Dem geneigten Betrachter sei jedoch versichert, daß der Fotograf und Holzmächer trotzdem eine solche trug. Nur in grün und mit Schnittschutzgewebe. Man wird schließlich älter, und die Einsamkeit dort oben, die es möglich macht, auf Hosen zu verzichten, macht sie nur noch sinnvoller.

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Zur Eisdiele geradelt. Von dort auf die drei schönsten Berge, die sie da drüben haben. Wieder zur Eisdiele. Die müden Beine in Kaffee getaucht. Nach hause geradelt. Müde und glücklich, als wäre dieser Feierabend ein Urlaubstag.

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Jetzt, wo ich sie finde, muß ich sie verlassen. Schneller sein beim nächsten Mal. Und mehr Zeit lassen.

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Holz vor der Garage. Endlich so, wie ich das will.

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Der Märzensommer.

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Nur der Winterweizen, den hat wohl endgültig der Frost gefressen.

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Bücher in den Urlaub!

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Die knitze, drahtige Frau im Fernsehen, mit verwuschelten blonden Locken, fünf Mädchen, hundertfünfzig Kühe, Biogas. Sie lacht, während sie erzählt, wie streng sie sei. Die fünf wie die Orgelpfeifen. Und ich verliebt in alle auf einmal.
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