10.06.13, 15:34 | 'Heller als tausend Sonnen'

Silagewochenende. Ich fahre mit dem Zug in Richtung Heimat, treffe am Bahnsteig eine Lehrerin samt Freundin und lasse mich mit Schokolade füttern.
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Mein Auto hat tausend Kilometer und einen Kratzer mehr, eine seltsam modulierende Kupplung, und daß im Briefkasten schon ein Brief mit dem Konterfei des Patenonkels wartet, weiß ich da noch gar nicht. Nun.
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Sonnenbrille auf und lossiliert.
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Wie gern man schwitzt, wenn man so lange gefroren hat.
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Und wie selten man dann doch zum Essen kommt.
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Am Abend komme ich auf den Hof, wo sie noch gemütlich die krummen Wiesen einfahren, damit der Häcksler morgen nicht so viel kurven muß. Der Bauer sitzt mit Sonnenbrille und Bier grinsend auf der Bank, ich schraube noch die Tritte ab, blase die Filter und Kühler aus, und irgendwas findet sich ja immer, bis es dann Nacht ist und ruhig und wir zu dritt auf dem Bänkchen sitzen.
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Man müsste mehr über lastabhängige Bremsanlagen wissen, denke ich, und bei jedem Anfahren bleibt die Achse des Hängers noch stehen.
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Steineklopfen, Sklavenarbeit, und nachdem ich die Furchen mit der Kreiselegge zu faustgroßen Brocken zerschlagen habe, bin ich geschüttelt und gerührt.
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Stallarbeit als Unterbrechung für mich, als den Tag beendende Routine für ihn, und so können wir uns ja gar nicht verstehen.
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Ich hänge die Feldspritze ab. Das hat bei uns schon mal einen fast umgebracht, und als ich vorsichtshalber am Tank rüttle, da neigt sie sich langsam, ich stemme mich mit den Armen an das Gestänge, sie neigt sich langsamer, aber umkehren kann ich das nicht mehr, und so mache ich dann einen Schritt zur Seite und lasse die Schwerkraft machen. Kette und Frontlader und noch ein wenig Schweiß, nichts passiert, nichts, wovon man hier Aufhebens macht.
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Es ist Abend, als ich ans Mais säen komme. Oben auf der Wiese machen die Jungs ein Feuer, und unten am Feldrand schleppe ich Eimer mit Mineraldünger zur Maschine. Ich winke, und sie drehen ihre Batteriemusik noch ein wenig auf, daß ich auch etwas davon habe. Immer wieder marschieren sie vorbei, in kleinen Gruppen, aus dem Dorf über die Wiesen zu dem Fest, und dieses öffentliche Feiern ist so typisch für unser Dorf, wer kommt, der kommt und wer singt, der singt.
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Auf dem zweiten Schlag ist es feucht, die schmalen Pflegeräder drücken tiefe Spuren in den Boden. Er schmiert nicht seitwärts, sinniere ich, aber kipplig wird er doch mit der schmalen Spur, und dann ist irgendwann Mitternacht und ich finde die nasse Stelle vom Frühjahr wieder. Fahrspuren sehen bei Nacht immer wild aus, denke ich, aber dann gebe ich doch auf. Ende des Saatguts, Ende der Schicht. Ich fahre durchs Dorf, und da sitzen zwei noch auf einer Bank unterm Nussbaum, die Zigaretten und das Bier zwischen ihnen, und ich winke ihnen zu, als sie in die vielen Scheinwerfer blinzeln.
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Ich radle am Nussbaum vorbei und hinaus ans Feuer, wo sie mich begrüßen, voll von Sonne und Feuer und Musik, und dann stehe ich da eine Weile und rede und wünsche ihnen allen, daß sie diese Jugend bewahren mögen, mit dem Knistern und Lachen und dem Tragen von Bierkästen zu zweit.
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In einem Garten Musik, ein Junggesellenabschied. Daneben im Garten leises Gelächter, ein Geburtstag, und den Staub und den Schmutz und die Müdigkeit sieht man mir sicher kaum mehr an, als ich mich dazugeselle und gratuliere und grüße, und viel mehr noch sieht man mir das nach.
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Ich wache auf, als das entfernte Singen eines Häckslers ertönt. Und noch einmal, als es zu regnen beginnt.
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Was und wieso erfahre ich am frühen Morgen, als wir im Auto sitzen. Sie raucht und redet reines Deutsch, und irgendwie ist mir, als lichte sich der Rauch eines Feuers, das schon lang nicht mehr brennt. Danke, sage ich irgendwann, und steige aus.
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Mit dem Rad mache ich mich auf den Weg, die Schäden der Nacht begutachten. Halb so schlimm, denke ich, und rechtzeitig aufhören kann ich jetzt also auch, soso, das muß dieses Alter sein.
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"So kennt man Dich garnicht", lacht der Bauer, als ich zum Bericht antrete, mit Sonntagshosen und Sonnenbrille, "ganz ohne Overall und sauber", und irgendwas wird schon dran sein, lache ich, wenn das alle sagen.
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Das Telefon klingelt, das Wetter grollt, der Plan ändert sich, und ich schaue mir Hochhäuser an und fahre dann wieder los, in die Stadt, wo wir ein Plätzchen haben, und nichts ist dort los, niemand da, und ich gewöhne mich an den Sandstein und die flächigen Griffe, und irgendwann steige ich vor, während der Hund unten tobt und am anderen Ende des Seils eine ist, die achtgibt und unverwüstlich ist, und so schiebe ich mich nach oben, und nur ein einziges Mal fasse ich in einen Eisenring, hänge an einem Finger vor meiner Nase, weil fallen mag ich so gar nicht.
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Ich parke wie angewiesen, und als ich durch das Viertel laufe und den alten Turm bewundere, da grüßen sie freundlich, und ich grüße zurück, denn das freut mich besonders an der Stadt, in Gedanken bin ich beim Hund und bei dem warmen Plätzchen, das auf mich wartet, und erst, als sie mich an der Hand halten und mir die Eingangstür zeigen wollen, da verstehe ich und mache mich schnell los, lächle Nein, danke, und ich scheine so zu lächeln, daß sie es verstehen und mich ziehen lassen.
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"Mit euch möchte ich am liebsten gleich los", sagt sie, und dann reden wir von Arbeit und Kraft und Energie und davon, was wir gerne tun, und ich bin beeidruckt davon, wie sie mich alle erkennen hinter dem Gerede, und dann reden wir davon, was wir alles noch wollen, und dieses Wir ist warm und schön und schließt mich ein, daß ich immer hier sitzen möchte, den warmen Hund auf den Füßen, und diese warmen Menschen um mich und mit all dem, was in ein sonniges Wochenende passt.
27.05.13, 16:59 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich blockiere die Einfahrt mit dem großen Bus, reiße die Tasche von der Rückbank und stürme die Dusche. Gut zwanzig Minuten später bin ich landfein, knöpfe ich mein Hemd und binde mir die Krawatte. Einfache Knoten kann ich mittlerweile ohne Spiegel, und wie ich später noch feststellen werde, auch im Dunkeln. Ich schnappe mir das Jacket und die Tasche mit dem Bademantel, dem alten Unterhemd und der ganzen Staffage, die man auf einer Hochzeit eigentlich nicht braucht. Auf der Treppe rufe ich einen Gruß zum Abschied, und ein lachendes "Üb fleißig!" trifft mich, als ich in fliegender Hast die spitzen Schuhe mit den zarten Schuhbändeln binde. Und als ich am Standesamt vorbeifliege, weil der Bus noch an seinen Platz muß, da denke ich mir, daß alles noch nicht ganz so schlimm sein kann, wenn einer, der mich so gut kennt, noch Hoffnung für mich hat. Dann üben wir, verschwitzt und singend und lachend, die ganze Nacht.


17.05.13, 12:43 | 'Heller als tausend Sonnen'

Mal einen Tag raus. Geburtstagsausflug mit Helmen, Damen und Hund. Gewandert, geklettert, in der Sonne gelegen. Gemsen bewundert. Am angeblich schneefreien Steig zwei Schneefelder gequert und irgendwann aus Vernunft umgekehrt. Beschlossen, bald wieder herzukommen, mit weniger Schnee, mit mehr Zeit und Schlafsack und Seil. Auf dem Heimweg schläft der Hund im Kofferraum, die Damen auf den Sitzen, das Haar wie ein Vorhang vor den Gesichtern.

26.04.13, 20:30 | 'Heller als tausend Sonnen'
Ich sitze da und zerbeche mir den Kopf über Momentenverhältnisse, sehe mit einem Auge nach draußen, als das Telefon vor mir brummt. "Ich hatte Dir doch mal erzählt, und da hatten wir uns gedacht, und Maultaschen", sprudelt es aus dem Hörer, und ich bin verdutzt. Keine Momentenverhältnisse. Eine Stunde, höre ich mich sagen.
Fünf Minuten später sitze ich auf dem Rad, und das Telefon zählt die Minuten herunter. Ich wechsle den Rucksack gegen die Tasche und vertraue der Computerkarte. Bloß keine Bahnen bei dem Wetter, bei der Hektik, und auch mal neue Wege radeln. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
So holpere ich über Kopfsteinpflaster auf einen Radweg. Biege in die Talabfahrt ein. Lasse mich kilometerweit treiben, trete nur gewohnheitsmäßig ein wenig mit. Die Häuser verschwinden, ich bin im Wald. Doch wieder ein Häuschen hier und da. Irgendwann kreuze ich die Straße, den kleinen Bach, das Grün, und mir ist, als würden sich fünfstöckige Gebäude auf mich stürzen. So schnell ist man hier in der Stadt. Die Luft wird schwül und schlecht, die Straße vierspurig, der Radweg ein Gehsteig. Mit Menschen. Mit Stühlen, Abfallkörben, Hindernissen.
Irgendwo biege ich ab, stehe vor einer Kirche, an der ich schon hundert Mal vorbeigefahren bin. Ich läute.
Durch das Tor, durch einen Hinterhof. Darin das Eisenlager einer Schlosserei, und ein Paradies riesiger Maschinen. Ich lehne mein Rad an. Noch eine Tür. Die hölzerne Treppe knarzt.
Eine zusammengewürfelte Küche mt Dusche. Auf dem Balkon hängt Wäsche. Der Hund begrüßt mich beiläufig, aber so ein Knochen ist ja auch was Feines. In der Küche ist es warm. Kurze Hosen und Hut, denke ich. Ausgefranste Hosen und eine Weste. Ein geblümtes Sommerkleid, luftig und leicht. Aus allen Töpfen dampft es, und man drückt mir ein Glas in die Hand.
Sie steht auf dem Balkon, drückt an einer Tube, an der der Hund begeistert schleckt. Sie kiekst vor Lachen, ihr Kleid leuchtet in der tiefen Abendsonne. Der Hund ist begeistert, und wenn ich eine Kamera wäre, ich wäre für dieses Bild gemacht.
Sie zeigen mir Fotos. Ich sehe mich im Flur um. Bunte Griffe an einer Wand. Gegenüber ein überbordender Kalender. Der Hund wuselt, und neben dem Kalender hängt ein Portrait von Bob Dylan mit meiner Frisur. Highway 61, denke ich, und "Hey Bob!", weil das hinter mir mal einer gegröhlt hat, auf dem einzigen Konzert des Meisters, das ich je besucht habe. Ich trage Teller ins Esszimmer. Töpfe. Vorsicht, heiß! und Danke.
Dann stehe ich ein wenig verloren herum und freue mich am Holzboden, der unter meinen Schritten knarrt. Spanische Musik, und ich knarre im Takt mit den Dielen. Denke ganz kurz über Momentenverhältnisse nach.
Wir setzen uns, und ich bekomme Maultaschen, die selbst hier schon in der Zeitung waren.
Ein beiläufiger Griff zu Blazer und Lippenstift, der Tisch ist schon abgeräumt. Ich bin überflutet von Bildern, von einer ganzen Welt, von mehr einer Welle aus Eindrücken, die meine Sinne nicht auf einmal schlucken können, und als ich das sage, lächeln sie alle. "Gehen wir."
Ich schiebe mein Rad, und irgendwie immer laufe ich auf der falschen Seite. Sehe mich um, wie einer kurz in eine Bar stürmt, durch ein offenes, bodentiefes Fenster, und lachend begrüßt wird. Ich sehe mich um, als wir in eine Unterführung einbiegen, mit einem wundervoll gebogenen Weg für alles, was keine Treppen kann. Fahr schon, sagen sie, und ich sause mit quietschenden Bremsen hinunter und wieder hinauf. Dann werde ich still und langsam, bis sie sich nach mir umdreht. Lacht und mich heranwinkt. Ich kenne mich nicht aus, sage ich, und meine das auch so. "Wir sind schon da", lachen sie, und tatsächlich.
Es ist ruhig und leer heute abend, denn es ist warm draußen. Wir haben die Wahl, sage ich, und Eistee, sagt einer. Und dann schwitzen wir die Maultaschen wieder heraus, und es ist überhaupt nicht schade drum. Liegen auf den Matten, bäuchlings, einander gegenüber ausgestreckt, Arme und Beine in der Luft. "Jetzt boxen" schallt es, und da patschen Hände gegen meine, bis ich die Arme vor lachen nicht mehr oben halten kann. Ich bin besiegt, und sie biegen sich vor Lachen an diesem Spiel, das jetzt alle ausprobieren.
Wir bringen noch die Flaschen zurück, und ich mache Bocksprünge mit dem Rad, weil ich das neulich so gesehen habe und weil mir das heute so gefällt. Auf dem Heimweg singe ich vom Jokerman, der zur Nachtigall tanzt, während die Vögel zum Mond fliegen oder so ähnlich. Und Bob Dylan lächelt, während ich mich daran freue, langsam sein zu dürfen, und überwältigt.
Fünf Minuten später sitze ich auf dem Rad, und das Telefon zählt die Minuten herunter. Ich wechsle den Rucksack gegen die Tasche und vertraue der Computerkarte. Bloß keine Bahnen bei dem Wetter, bei der Hektik, und auch mal neue Wege radeln. Und wenn nicht jetzt, wann dann?
So holpere ich über Kopfsteinpflaster auf einen Radweg. Biege in die Talabfahrt ein. Lasse mich kilometerweit treiben, trete nur gewohnheitsmäßig ein wenig mit. Die Häuser verschwinden, ich bin im Wald. Doch wieder ein Häuschen hier und da. Irgendwann kreuze ich die Straße, den kleinen Bach, das Grün, und mir ist, als würden sich fünfstöckige Gebäude auf mich stürzen. So schnell ist man hier in der Stadt. Die Luft wird schwül und schlecht, die Straße vierspurig, der Radweg ein Gehsteig. Mit Menschen. Mit Stühlen, Abfallkörben, Hindernissen.
Irgendwo biege ich ab, stehe vor einer Kirche, an der ich schon hundert Mal vorbeigefahren bin. Ich läute.
Durch das Tor, durch einen Hinterhof. Darin das Eisenlager einer Schlosserei, und ein Paradies riesiger Maschinen. Ich lehne mein Rad an. Noch eine Tür. Die hölzerne Treppe knarzt.
Eine zusammengewürfelte Küche mt Dusche. Auf dem Balkon hängt Wäsche. Der Hund begrüßt mich beiläufig, aber so ein Knochen ist ja auch was Feines. In der Küche ist es warm. Kurze Hosen und Hut, denke ich. Ausgefranste Hosen und eine Weste. Ein geblümtes Sommerkleid, luftig und leicht. Aus allen Töpfen dampft es, und man drückt mir ein Glas in die Hand.
Sie steht auf dem Balkon, drückt an einer Tube, an der der Hund begeistert schleckt. Sie kiekst vor Lachen, ihr Kleid leuchtet in der tiefen Abendsonne. Der Hund ist begeistert, und wenn ich eine Kamera wäre, ich wäre für dieses Bild gemacht.
Sie zeigen mir Fotos. Ich sehe mich im Flur um. Bunte Griffe an einer Wand. Gegenüber ein überbordender Kalender. Der Hund wuselt, und neben dem Kalender hängt ein Portrait von Bob Dylan mit meiner Frisur. Highway 61, denke ich, und "Hey Bob!", weil das hinter mir mal einer gegröhlt hat, auf dem einzigen Konzert des Meisters, das ich je besucht habe. Ich trage Teller ins Esszimmer. Töpfe. Vorsicht, heiß! und Danke.
Dann stehe ich ein wenig verloren herum und freue mich am Holzboden, der unter meinen Schritten knarrt. Spanische Musik, und ich knarre im Takt mit den Dielen. Denke ganz kurz über Momentenverhältnisse nach.
Wir setzen uns, und ich bekomme Maultaschen, die selbst hier schon in der Zeitung waren.
Ein beiläufiger Griff zu Blazer und Lippenstift, der Tisch ist schon abgeräumt. Ich bin überflutet von Bildern, von einer ganzen Welt, von mehr einer Welle aus Eindrücken, die meine Sinne nicht auf einmal schlucken können, und als ich das sage, lächeln sie alle. "Gehen wir."
Ich schiebe mein Rad, und irgendwie immer laufe ich auf der falschen Seite. Sehe mich um, wie einer kurz in eine Bar stürmt, durch ein offenes, bodentiefes Fenster, und lachend begrüßt wird. Ich sehe mich um, als wir in eine Unterführung einbiegen, mit einem wundervoll gebogenen Weg für alles, was keine Treppen kann. Fahr schon, sagen sie, und ich sause mit quietschenden Bremsen hinunter und wieder hinauf. Dann werde ich still und langsam, bis sie sich nach mir umdreht. Lacht und mich heranwinkt. Ich kenne mich nicht aus, sage ich, und meine das auch so. "Wir sind schon da", lachen sie, und tatsächlich.
Es ist ruhig und leer heute abend, denn es ist warm draußen. Wir haben die Wahl, sage ich, und Eistee, sagt einer. Und dann schwitzen wir die Maultaschen wieder heraus, und es ist überhaupt nicht schade drum. Liegen auf den Matten, bäuchlings, einander gegenüber ausgestreckt, Arme und Beine in der Luft. "Jetzt boxen" schallt es, und da patschen Hände gegen meine, bis ich die Arme vor lachen nicht mehr oben halten kann. Ich bin besiegt, und sie biegen sich vor Lachen an diesem Spiel, das jetzt alle ausprobieren.
Wir bringen noch die Flaschen zurück, und ich mache Bocksprünge mit dem Rad, weil ich das neulich so gesehen habe und weil mir das heute so gefällt. Auf dem Heimweg singe ich vom Jokerman, der zur Nachtigall tanzt, während die Vögel zum Mond fliegen oder so ähnlich. Und Bob Dylan lächelt, während ich mich daran freue, langsam sein zu dürfen, und überwältigt.
24.04.13, 10:06 | 'Heller als tausend Sonnen'
Der laute, glockenhelle Ruf nach "Gruppenkuscheln!", und wie beide da schon mit ausgebreiteten Armen auf mich zu rennen.
04.04.13, 12:42 | 'Heller als tausend Sonnen'
Wie mich Unverzagtheit beeindruckt.
20.02.13, 09:05 | 'Heller als tausend Sonnen'

12.02.13, 15:57 | 'Heller als tausend Sonnen'
Dieses reine, vollkommene, ach so kurze Glück des auf meiner Schulter sitzenden Gardemädchens, eine Hand auf meine gestützt und mit der anderen winkend, mit einem weißgestiefelten Fuß auf meiner Handfläche stehend, die Schuhe kleiner als meine Handfläche, und wir alle in einer Reihe auf dem Weg zur Bühne.
29.01.13, 09:22 | 'Heller als tausend Sonnen'
"It is a truth universally acknowledged, that a single man in possession of a good fortune, must be in want of a wife." Und dann stand da noch etwas von Jane Austen und zweihundert Jahren, und wir saßen zu dritt im Pub vor unseren Pints, und der Freund hatte die Hände am Glas und erzählte, grinste und schien so glücklich vor dieser Aufgabe, vor diesem kompletten Umkrempeln seines Lebens, und ich war sprachlos und übervoll gleichzeitig, wünschte ihm und ihr und allen dreien alles Gute, alles gleichzeitig, und dann lösten wir das Pubquiz in mehreren Runden, und "Pride and Prejudice" habe ich tatsächlich gewusst, nur Sean Connery habe ich versehentlich zum Iren ernannt, aber das brachte selbst den Barkeeper noch zum Lachen, als er die Antworten vorlas. Und irgendwann stolpern wir aus dem Lärm in die klare Nacht hinaus, und dann stehen wir da, wir drei, die sich so zufällig begegnet sind, Freunde durchs Studium, durchs Feiern und Trinken, verbunden durch mehr Freunde und durchredete Nächte, durch eine Profession und eine Leidenschaft, durch ein gegenseitiges Verstehen und Mögen. Und ich freue mich für ihn und für sie und alle drei, weil sie meine Freunde sind, weil sie einen Schritt weitergehen, weil ich sie begleiten darf, und dann umarmen wir uns brutal und trennen uns, und singend laufe ich durch die Straßen der Stadt, damit alle von meinen Freunden hören sollen und davon, daß man mir nicht so schnell wieder davonkommt, wenn ich einen erst einmal ins Herz geschlossen habe.
22.01.13, 11:59 | 'Heller als tausend Sonnen'
Sie wirkt sehr kühl und sehr professionell, und ich komme mir dagegen kindlich und albern vor. Das macht nichts, das bin ich gern. Und erst, als sie vom Schlittenfahren erzählt, fängt sie zu glühen an und sich zu begeistern. Sie vergisst die Professionalität und die Zahnrettungsboxen, streckt die Arme zur Siegerpose und lacht. Auf einmal ist sie da.
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Das Kleid im Blau von sehr kaltem Stahl, und ihr Bauchnabel, der sich durch den Stoff drückt. Sie erzählt von der Tochter, die da kommen wird, und von Fußtritten und Faustschlägen und Tanzschritten, und ganz selbstverständlich erzählt sie von den Erinnerungen, die sie bastelt und macht und aufbewahren wird und ebenso selbstverständlich vom zweiten Kind, für das sie all das noch einmal machen will. Ich mag ja Optimisten.
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Die Frau, die mir ihren Platz anbietet, dem Zuspätkommenden, der die Tischreihe abmarschiert und auf Schultern klopft, dem das Lachen wie eine Welle entlangläuft. Ich sitze dann dort, inmitten von Lärm und Gelächter, und sehe zu ihr, am Tischfuß, und anschließend nur die drei leeren Reserveplätze. Sie tut mir leid.
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Wie sie mit getragener Stimme in aufgesetztem Schriftdeutsch den Vertrag vorliest, der aktenkundig macht, was längst alle wissen. Ich zucke zusamen, als ich die Adresse des Trauzeugen höre. Dokumentation von Vergangenem, denke ich noch. Er tut mir leid.
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Wie ich mir von Stund an die Diskussion verkneifen muß, wer den nun als nächster an der Reihe ist. Wie sie lachend den Faden aufnehmen, die nach mir kommen.
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Wie sie ihn nach seiner Gesundheit fragen, wo er nicht mehr länger angeschlagen sondern wohl längst ernsthaft krank ist. Ich stelle mich dazu und schweige, und irgendwann schaut er mich an, als wolle er sagen, daß jedes Glück sich einen Ausgleich nimmt. Und das ist ihm Trost und mir, und uns beiden reicht das ja seit Jahren, dieses Anschauen und Wissen, und dann und wann ein Lächeln, das die Übertragung quittiert.
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Ich singe wieder im Auto. Freue mich auf mehr Musik für das kleine Zimmer in der großen Stadt.
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Von den Elektrogeräten, die wir brauchen.
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Der Scherz mit der Hürdenläuferin, und wie er mir gegenüber rot anläuft vor Lachen.
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Der Vetter und ich schreiben unsere Namen auf den Rahmen nebeneinander und lachen uns an.
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Der Bräutigam erwähnt uns in seiner kurzen Ansprache, und wir reißen die Arme nach oben und Hurra! und dann lachen wir alle.
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Das Kleid im Blau von sehr kaltem Stahl, und ihr Bauchnabel, der sich durch den Stoff drückt. Sie erzählt von der Tochter, die da kommen wird, und von Fußtritten und Faustschlägen und Tanzschritten, und ganz selbstverständlich erzählt sie von den Erinnerungen, die sie bastelt und macht und aufbewahren wird und ebenso selbstverständlich vom zweiten Kind, für das sie all das noch einmal machen will. Ich mag ja Optimisten.
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Die Frau, die mir ihren Platz anbietet, dem Zuspätkommenden, der die Tischreihe abmarschiert und auf Schultern klopft, dem das Lachen wie eine Welle entlangläuft. Ich sitze dann dort, inmitten von Lärm und Gelächter, und sehe zu ihr, am Tischfuß, und anschließend nur die drei leeren Reserveplätze. Sie tut mir leid.
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Wie sie mit getragener Stimme in aufgesetztem Schriftdeutsch den Vertrag vorliest, der aktenkundig macht, was längst alle wissen. Ich zucke zusamen, als ich die Adresse des Trauzeugen höre. Dokumentation von Vergangenem, denke ich noch. Er tut mir leid.
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Wie ich mir von Stund an die Diskussion verkneifen muß, wer den nun als nächster an der Reihe ist. Wie sie lachend den Faden aufnehmen, die nach mir kommen.
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Wie sie ihn nach seiner Gesundheit fragen, wo er nicht mehr länger angeschlagen sondern wohl längst ernsthaft krank ist. Ich stelle mich dazu und schweige, und irgendwann schaut er mich an, als wolle er sagen, daß jedes Glück sich einen Ausgleich nimmt. Und das ist ihm Trost und mir, und uns beiden reicht das ja seit Jahren, dieses Anschauen und Wissen, und dann und wann ein Lächeln, das die Übertragung quittiert.
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Ich singe wieder im Auto. Freue mich auf mehr Musik für das kleine Zimmer in der großen Stadt.
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Von den Elektrogeräten, die wir brauchen.
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Der Scherz mit der Hürdenläuferin, und wie er mir gegenüber rot anläuft vor Lachen.
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Der Vetter und ich schreiben unsere Namen auf den Rahmen nebeneinander und lachen uns an.
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Der Bräutigam erwähnt uns in seiner kurzen Ansprache, und wir reißen die Arme nach oben und Hurra! und dann lachen wir alle.
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