Beim Lehrgang zur erweiterten Ersten Hilfe waren außer uns dreien nur Lehrer. Das konnte man sehr schön bei den Verbandsübungen beobachten, als nur wir uns gegenseitig Turbane wickelten und die Mittelfinger stramm nach oben bandagierten. Den obligatorischen Verletzten beförderten wir mit einem leichten Fußtritt zurück ins Bewußtsein und in die Vertikale, während wir lautstark darauf hinwiesen, daß es um diesen sowieso nicht schade gewesen wäre.

Und daß ich mich trotzdem tausendmal lieber von meinen zweien verarzten ließe.

"Eine scharfe Schokolade für einen scharfen Fahrer."

Wie sie etwas verschämt die Garage betraten, jeder eine Flasche in der Hand haltend.

Schönster Geburtstagwunsch übrigens: "Feier Dich schön!"

Hätte ich auch nur die kleinste Hoffnung auf ein Überleben der Kamera, ich würde sie in den Rachen des Mähdreschers werfen.

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Undefinierte Sehnsüchte sind wie Vakuum, sie ziehen und zerren in alle Richtungen gleichzeitig, und am Ende geht einem die Luft aus. Man sollte sie nicht einmal Sehnsüchte nennen dürfen, ziellos wie sie sind, und rastlos, wie sie mich machten.

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Was habe ich eigentlich die ganze Woche gedacht?

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Trage die verdreckten Fingernägel mit Stolz.

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Er ruft an, frühmorgens, IchstellDirdasAutoaufdenHof. Kurz darauf brummt es, Türen schlagen, Reden und Lachen, und um keinen Preis der Welt würde ich mich rühren wollen, weg von dieser strahlenden Wärme, von diesem Atemhauch, von diesem gleichmäßigen Pulsieren des Lebens.

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Ich knie im Kofferraum des Golf Drei, die Füße nach draußen hängend. Als ich alles neu verkabelt und verlötet habe, pfeift es nicht. Sobald er einsteigt, pfeift es wieder. Schlechtes Karma, denke ich, und Pfeif drauf.

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Ich kann mich sogar mit Zirkel und Dreieck zum Affen machen.

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Ich kann mich nicht erinnern, jemals von diesem Geburtstag gegangen zu sein. Es waren stets irgendwann alle Bierbänke aufgeräumt, alle Flaschen abgetragen und urplötzlich taghell. Wir fielen uns in der Tür in die Arme, In sechs Wochen dann bei mir! und unterm Gekicher der Vögel stand ich dann vor meiner Haustür, pfeifend, oder umgekehrt. Die Sonne schien und der Wind weckte den Laubwald, während ich bei offenen Fenstern schlief.
Ich konnte es mir nicht anders vorstellen. Ich konnte mir sowieso nie etwas anderes vorstellen.

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(Oben finden Sie ein "t". Dieses Präteritum ist eine Liebeserklärung.)

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Das doppelt verstellbare Lenkrad oder Das kopfschüttelnde "Dasgingedochallesvieleinfacher!"

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"Am Mittwoch ist Betriebsbesichtigung."
- "Und wozu?"
- "Damit mal wieder aufgeräumt wird."

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Und sollte uns wider Erwarten das Reden vergehen, können wir uns immer noch schweigend zuhören.

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"Ich wollte nur mal eben sehen, ob Deine Nummer noch stimmt. Und noch viel Vergnügen."
Wie schaltet man ein Telefon überhaupt aus?

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Sogar der Beemes spürt das Heimweh, und ich weigere mich zu glauben, daß der Geschwindigkeitsunterschied nur am Gefälle liegt.
Zuhause essen, dann ein Willkommen und ein Kuss, HastDumichvermisst? weiter über die Feldwege, ich schaue dem Mais beim Wachsen zu und der Gerste beim Reifen, sogar die Radiosender haben ihre gewohnten Frequenzen wiedergefunden, am Wiesenrand der Kanzler, ich steige aus und wir lachen uns an, der Bauer ist fertig mit Mähen und der Kaffee steht sowieso schon da, die Kleider hängen am selben Haken, das Telefon läutet, Bauer, gatts? Bist Du schon da, wo sollen wir hin?, die Kühe drehen gleichmütig wohlwollend die Köpfe, ich dusche bei offener Tür und kann dabei aus dem Fenster schauen, SchläfstDuheutbeimir?

Heimat.

Gestern nachmittag habe ich die Zeitung geholt, was an und für sich schon recht unwahrscheinlich klingt.
Daß ich dabei noch die ganzen Prospekte aus dem Briefkasten geholt habe, ist vielleicht noch unwahrscheinlicher, aber am unwahrscheinlichsten mag sein, daß ich sie tatsächlich durchgesehen habe. Leider gehen mir an dieser Stelle die Steigerungsformen von unwahrscheinlich aus, und so möchte ich mich nur ganz herzlich gen Berlin bedanken, für einen sonnigen Spaziergang voller Erwartungen zum Postamt, für ein neugieriges Geschenkauspacken und ein herumhüpfendes freudiges Nerven meiner Mitbewohner. Geschenke, Geschenke!

Vielen Dank dafür!

Freitagabend, am Eingang der Tonfabrik. Ich war schon fünf Jahre nicht mehr hier, und als mich der Türsteher fragt, ob ich das System der Knipsekärtchen verstanden hätte, kann ich nur wahrheitsgemäß den Kopf schütteln. Die Fingernägel der Wirtin krallen sich in meinen Unterarm, "Du bist voll peinlich!" zischt sie mir zu und schiebt mich voran.
Der Türsteher grinst. "Du erklärst es ihm, ja?"

Und es hat mir nicht einmal den Tag verdorben, als ein Stapel ungelochter frisch ausgeteilter Blätter aus meiner Tasche entfleuchte und vom frischen Wind über die Straße verteilt wurde. Ich ließ einen Ordner auf den größten Stapel fallen und fing an, den sich zerstreuenden Resten, den versprengten Horden (Entschuldigung) nachzujagen.

"Bauer, gattz!?"
- "Bauer: gatt!"