Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

29.07.06, 19:17 | 'Press any key to reboot'
Das Wasserfaß füllen, Donnerstagabend, verdreckt. Die Freifrau und der Hundertzwanziger. "Stell Dich nicht an wie ein Mädchen", sagt sie.
"Aufs Auto kommt es also nicht an?" frage ich. "Auch nicht auf einen Beemes?" [Das "B" muß knallen, als ob es ein "P" werden wollte, das "ee" wäre zu gerne ein "eeh", das "e" könnte ein "ä" werden, wenn es groß ist. L-Town Lautschrift.] "Was mache ich dann?"
- "Am besten nichts. Die Klappe halten, vielleicht."
Ich mache den Beifahrer, ihr zwingender Wille. "Es langt nicht", sage ich. Dann kracht es. Ich fasse ins Lenkrad. Links sagen, rechts meinen. "Heilandzack!" Sie flucht wie eine Göttin.

Und ich bin verliebt, so fast nun wieder. Freitagmorgen, zwei Stunden in der Steige sitzen, dem Wasser zusehen, zu zweit. Sie erklärt Beziehungskisten, ich behaupte, glücklich zu sein. So lügen wir vor uns hin. Weißer Stoff lugt hervor. Saum. Den Blick abwenden, zu ihren Füßen sitzen. "Angus", sagt sie und "Fridolin". Ich fahre sie nach Hause.

Ich habe nicht gefragt, ob ich sie anrufen darf. Ich habe mich erst befreit, langsam, gequält.
Und dieses Ichwürdedasnichttun! und Wiekannernur? - das ertrage ich nicht. Ich weiß doch nicht, was ich tun würde, ich weiß gar nichts. Ich kann nur die Blödheit nicht verstehen. Vielleicht steckt tiefere Einsicht dahinter, vielleicht nicht. Ich sehe nichts. Sehnsüchtig blind. Blinde Sehnsucht, ziellos, tapsend. Vielleicht doch anfangen, gefühllos. Klein. Kurz. Kaumdaschonwiederweg. Kann ich nicht. Ganz oder gar nicht. Kopf schlägt Herz. [Neben mir zu stehen und mich zu sehen: Ungelenk, schweigend. "Ach jeh!" möchte ich rufen und mich selbst am Kragen packen und schütteln, bis ich zur Vernunft komme, oder besser nicht, lieber den Verstand verliere. Den Verstand! Gnadenloser Analysator, Schau sie an, aber liebe sie nicht. Def.: Liebe. - Keine. Herzklopfen, Diagnose: Koffein. Verzücktheit, Diagnose: Idiotie. Schweigen, Diagnose: Nichts zu sagen. Verliebte haben sich was zu sagen. Reden immer. Ich rede nie. Sage Soso, Aha, Jaja, Soistdas. Ich könnte Bücher füllen beim Fahren, nicht einmal eine Sprechblase, eine -pause füllen im Stehen. Gefühlt überzeichnet, Comicfigur, Typ statt Charakter, in eine Ecke gedrängt, in der ich doch gar nicht, vielleicht, ja doch, neindochnicht stehen wollte. "Du hast ja doch keine Zeit - April bis Oktober ist ja Saison." "War ein Scherz", möchte ich rufen! Ätzende Bitterkeit, "November!" sage ich kleinlaut. Es kratzt im Hals. Warten auf November. Wie machen die das nur alle?]

"Manche warten eben immer. Ich warte nie. Nicht auf Einladungen. Sonst säße ich immer zuhause." Ich warte - diesmal auf den Vorwurf. Der kommt nicht. Stattdessen die Einladung. Heute? Morgen? Montag? Mittwoch? Rejection. Thanks, anyway. Donnerstag? - Ja.
You can hear the boats go by and you can spend a night beside her.
Wieder Platz nehmen, einen Tisch weiter. [Sowieso, dieses Platznehmen. Drei Tische, drei Universen! Wo soll man da noch hin? Wandern kein Thema. Sitz und Platz. Woher nehmen sie diese Leichtigkeit, die Wanderer von Tisch zu Tisch? Zwischen den Welten, Schafstall hier, Zahnarzt dort. Keine Antwort vom Universum.] Ich lieb Dich immernoch ein Stückweit, aus der Ferne, Rot leuchtend. Nähe brennt.
For you´ve touched her perfect body with your mind.

Rauchzeichen




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