Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

19.02.09, 17:42 | 'Zerdrueckt'
Und wie ich da heute morgen so stand, unverrichteter Dinge in der ratternden Straßenbahn, an die Scheibe neben den Türen gelehnt, und während ich da so im Takt der Gleise hin und her schwankte und mich nicht entscheiden konnte, ob ich den Kopf nun an das Glas legen könnte, oder ob das denn doch zuviel des Ergebens, der Ergebenheit wäre, da fuhren wir aus dem Tunnel hinaus, aus der neonblassen Nacht. Himmelsgrau, Straßengrau, über die stählerne Brücke und den grauen Fluß, und doch war alles so viel heller als zuvor, war dieser Übergang so schlagend, kam mir das Zwielicht ebenso strahlend vor, wie mich zuvor das Dunkel erdrückt hatte, das durch die armseligen Röhren nur noch deutlicher wurde.
Und ich hörte eine Stimme, dumpf durch dicke Mauern, die mir aufmunternd zulachte, während sie einfach auf den großen Knopf in mir drückte, auf dem "Leben" steht. So ist das also, dachte ich. Starrte den roten Griff der Notbremse an. Zog. Wir blieben auf der Brücke stehen, und mechanisch stieg ich hinunter auf die Schwellen, über das schmutzige Geländer und noch einen Schritt weiter ins Leere, während ich mich leise verabschiedete.

Rauchzeichen