Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

09.02.09, 20:10 | 'Nicht drueber nachdenken'

Frost.


Feinkornstahl, vierzig Millimeter Durchmesser.

Es klappert ein, zwei Mal im Saugrohr, dann ein Schlag, und die Scherschraube ist ab. Zurückdrehen also.
Ich stecke einen Stummel auf die Zapfwelle, und dann mit viel Schwung und einem Meter Rohr - keine Chance.
Also schweres Geschütz. Ich rufe die Gräfin an, doch die hat keine Zeit. Also noch schwereres Geschütz. Ich greife zum Rundstahl, und dann noch zwei Meter Rohr, und dann wird das schon. Unendlich ist des Bauern Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft, denke ich grinsend.
Zehn Minuten später hänge ich am Rohrende, die Beine in der Luft baumelnd, und komme mir doof vor. Wie in der Schule am Reck, denke ich. Oder doch nicht, an Reck und Barren war ich prima. Boden nicht so, und wie ich mal auf einen Schwebebalken kam, und von da wieder herunter, erspare ich uns ebenso wie die Lachnummer mit dem verhedderten Band. Wenigstens durfte ich mich zu "Nothing else matters" zum Affen machen.
Wie auch immer, ich hänge immer noch da oben. Erfolglos, die verklemmte Pumpe dreht sich kein Stück. Also gampen. Kennen Sie als Schaukeln. Heißt bei uns anders. Egal. Ich gampe also einige Male, hoch und runter. Und es bewegt sich nichts. Ich hänge also weiter rum. Und gerade, als ich anfangen möchte, mich auszulachen, weil man mich von der Straße aus bestimmt sehr schön da hängen sehen kann, wie ein Stück Wäsche auf der Leine, nur leider längst nicht so sauber und so duftend, da tuts einen Schlag. Hurra, die Pumpe! Herrjeh, das Rohr! denke ich noch, und da liege ich auch schon unten. Und das sieht nicht nur lächerlich aus, das ist zudem auch noch recht schmerzhaft, und als der Bauer ums Eck biegt, kann ich mich kaum halten vor Lachen und Bauchweh, aber das muß ja keiner wissen.

Rauchzeichen