Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 14. 07 21

14.07.21, 22:52 | 'Heller als tausend Sonnen'
Vielleicht ist es ein Zeichen des Erwachsenwerdens, vielleicht ist es das Erwachsenwerden selbst, daß ich mich nicht mehr so oft fallenlasse, nicht mehr so oft suhle im Glück, daß ich mir verweigere, was mich aufwühlt und mich begeistert, und so formuliert klingt das völlig irre. Trotz allem sitze ich dann doch allzu oft in der Stille und arbeite vor mich hin, statt mich in Wasser zu werfen, über die Hügel zu radeln, Fels zu spüren, sitze still, statt zu hören, zu wippen oder zu singen. Es fällt mir dann wieder ein, daß es ein Glück ist, ein unschuldiges und in einer Mietwohnung nicht einmal ohrengefährdendes Glück, die Musik zu hören, die mich schon immer mitgenommen hat, die mich auf Wellen getragen und darunter begraben hat. Erwachsenwerden ist Sterben, denke ich dann, und Sterben ist Appetitlosigkeit am Leben. Mehr singen also, und irgendwie auch mehr arbeiten. Die Zeit füllen mit mehr Glück, als wäre sie ein Sieb, durch das die sandigen Minuten rinnen und das die goldenen Brocken der Momente bewahrt.
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