Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 21. 12 11

21.12.11, 21:24 | 'Harrjah!'


Die Rosi streicheln.
# |  Rauchfrei | Gas geben


21.12.11, 20:44
Ich denke an Dich.
Ich denke manchmal an Dich, wenn ich auf dem Berg sitze und über die Gegend schaue. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich Wiesen umbreche und mit der letzten Furche eine neue, gerade Linie in die Landschaft ziehe. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich morgens zur Arbeit fahre, und manchmal, wenn ich von der Arbeit erst zur richtigen Arbeit fahre. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich meine ganze Kraft aufbieten und die Zähne zusammenbeißen muß. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich an Deiner Hütte vorbeifahre oder das Foto sehe, auf dem wir davor ein Fest feiern und im Kreis auf Strohballen sitzen. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich durch die Heckscheibe schaue und abschätze, ob mir der Ladewagen nun den Hang hinabrutscht oder umkippt. Ich denke manchmal an Dich, wenn wir nachts fahren und all die Lichter angeschaltet haben. Ich frage mich dann, ob Du uns sehen kannst. Ich denke oft an Dich, wenn ich Bäume fälle. Ich denke manchmal daran, an Deinem Stein im Wald vorbei zu fahren und an Dich zu denken. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich mich selbst von weit weg sehe, wie ich mich anstrenge, klein und schmutzig und wuselnd, die Hosen voller Dreckspritzer vom Rennen in den Gummistiefeln. Ich denke manchmal an Dich, wenn ich das Dach des alten Stalls sehe und zuschauen kann, wie sich langsam über die Jahre der First senkt. Ich denke manchmal an Dich, wenn wir im Heizraum ein Bier trinken. Wenn ich die Treppe hochgehe, den vertrauten Teppich sehe, die Küche rieche, die Tür quietschend ins Schloss drücke. Ich denke manchmal an Dich, wenn wir an Heiligabend singen und uns nicht auf dem Boden wälzen und in Deine Arme fallen. Ich denke manchmal an Dich.
Heute denke ich an Dich.
Heute hoffe ich, daß wir uns noch einmal sehen können. Daß es Dir gefällt, was wir hier tun. Daß Du uns gerne zusiehst. Daß wir das Land bewirtschaften.
Heute sind es achtzehn Jahre, heute könnte jemand volljährig werden, ohne Dich gekannt zu haben. Und heute bin ich dankbar, Dich gekannt zu haben.

Ich stelle mir vor, daß Du uns zulächelst.
Wherever you may roam.
# |  Rauchfrei | Gas geben


21.12.11, 12:42 | 'Minimaler Blauanteil'
Eigentlich ist das Wachs schuld. Oder der Schnupfen.
Das schwarze Hemd konnte ich heute natürlich nicht mehr anziehen. Wegen dieses Wachsflecks. Weil da kommt man nach hause, und dann will man die Ski wachsen, da gibt es nichts, das ist ja verständlich. Skifahren macht einen sowas von wuschig, ich sag ja immer, Vorfreude ist das Schlimmste. Deshalb gibts ja auch wenig, an dem man sich freuen kann, sonst wäre das ja Dauerzustand und kein Mensch könnte mehr schwarze Hemden tragen.
Jedenfalls der Fleck. Auf dem Hemd. Muß jemand ausbügeln, aber das Bügeleisen ist ja ebenfalls voller Wachs, Sie verstehen schon. Ski wachsen, Vorfreude, da gibt es kein Halten mehr, da denkt kein Mensch daran, daß er ja nur ein Bügeleisen und nur wenige schwarze Hemden hat. Ich persönlich glaube ja, daß man mehr schwarze Hemden hat als Gelegenheiten, weiße Hemden zu tragen, Ausdruck der Freude quasi. Und Lebenskonstante.
Jedenfalls brauchte ich einen frischen Pullover. Weil nur noch ein Arbeitstag, und dann keine Hemden mehr, und da kann man schon mal. Hoho. Nun ja.
Außerdem Schnupfen. Ich schlafe mit Schnupfen. Ohne wäre mir ja auch lieber, aber was will man machen. Aufgezwungen, Vergewaltigung quasi. Dann schläft man eben mit offenem Mund. Nicht aus Boshaftigkeit, nicht aus Hunger, obwohl da die Geschichte mit den Spinnen, und angeblich ja sehr nahrhaft, aber nein. Morgens Halsweh. Und eh Pullover. Rollkragen, gern. Macht ja einen warmen Hals. Und wärme gut gegen Halsweh. Obwohl das Halsweh vom trockenen Hals kommt. Vielleicht schwitzt er mehr, der Hals, in der Wärme. Jedenfalls der Pullover. Oben im Schrank, also auf dem Stapel ganz oben. Mit geistigem Memo versehen. Das allerdings im geistigen Schrank ziemlich nach unten gerutscht.
Also Unterhemd, Pullover, Zähneputzen, und dann im Auto auch irgendwann Augen auf. Sonst Unfallgefahr. Obwohl man sich oft wundert. Vergessen ja viele, sieht man ja oft. Denkt sich, ist der blind, und dabei nur Augen zu. Und trotzdem kaum Unfälle, quasi Verhältnis dings.
Dann von der weiblichen Besetzung zum See-through des Tages gekürt worden. Memo wieder eingefallen. Weißer Rollkragenpullover: Nur mit weißem Hemd drunter, weil Strick. Und Strick ja immer durchsichtig. Weiber lachen gelassen, an den Schreibtisch gesetzt. Werde dort sitzenbleiben, bis alle weg sind. Zum Mittag natürlich Tomatensauce. Weil rot und weiß. Ganz vorsichtig, hilft aber nichts. Dann Weihnachten. Hallelujah.
# |  Rauchfrei | Gas geben