Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Freitag, 22. 12 06

22.12.06, 14:37 | 'It's only rock 'n roll'
Ich mußte wohl erst vierundzwanzig werden, um einen Ramschladen zu ertragen, in dem man Tassen mit fetzigen Sprüchen und Duftkerzen mit fetzigen Düften und Discokugeln mit fetzigen...
Natürlich habe ich es nicht ertragen.
Außerdem habe ich jetzt, mit vierundzwanzig (erwähnte ich das bereits?) zum ersten Mal gewichtelt.
Siedigheiß fiel mir ein, daß ich vergessen hatte, das Preisschild abzukratzen. Leider lag das Geschenk zu dem Zeitpunkt bereits verpackt in meiner Tasche. Also blieb mir nichts anderes übrig, als es unbeobachtet in den Sack zu stecken und feste nach unten zu drücken. Irgendwas hat dabei geknackt, aber das spielte dann auch keine Rolle mehr. Jedenfalls war der Erfinder des Wichtelns sicher auch so ein kleiner Texaner, der Ramsch lieber verpackt hat, als ihn selbst aufzubewahren. Und dann anonym abgegeben, irgendwo. Quasi der Urvater der illegalen Müllentsorgung, und ich werde jedesmal an ihn denken müssen, wenn ich zukünftig alte Waschmaschinen oder verstreute Müllsäcke an Autobahnrastplätzen sehen werde. Und das war jetzt keine versteckte Verunglimpfung französischer Fahrzeuge.
Und als dann die Geschenke verteilt wurden, war ich zum Glück bereits auf dem Weg in den Stall, um ein letztes Mal in diesem Jahr Hähnchen einzusammeln.

Disclaimer: Ja, ich habe das Geschenk selbst eingepackt. Da die Weihnachtsfeier vornehmlich von Männern besucht war, dürfte es aber nicht besonders aufgefallen sein.
Und ja, den Kassenzettel habe ich wohl auch mit eingepackt. Aber das erschien mir dann doch zuviel Realität, um es oben breitzutreten.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 22. 11 06

22.11.06, 13:18 | 'It's only rock 'n roll'

Ich bin wieder dabei beim Winterswap. Wie im letzten Jahr auch.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 21. 11 06

21.11.06, 15:22 | 'It's only rock 'n roll'
wenn du nicht so ein hoffnungsloser Stuben- /Traktorhocker wärst, dann würdest du dir auch ne nette Maus suchen und mal etwas von unserem Globus
anschauen.
Arbeiten ist gut und schön, aber ab und zu ein Blick über den Tellerand gibt eine größere Perspektive.

papa
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 27. 09 06

27.09.06, 11:54 | 'It's only rock 'n roll'
Wenn ich mir die vielen Bilder vom Oktoberfest so anschaue, was ich eigentlich ja nie tue, weil es mich garnicht interessiert, das Oktoberfest, weil ich sogar abgelehnt habe, mit dahin zu fahren, worauf die Jungs das ganze Unternehmen haben fallenlassen, was mir dann auch wieder ein schlechtes Gewissen bereitet hat; - jedenfalls, wenn ich die Bilder so anschaue, wundert mich nix mehr.
Überhaupt nix.
Kommen Sie drauf? Ja? Schauen Sie sich mal die Mädels an. (Die Mädels schauen bitte die Jungs an, instead. Danke.) Na? Immer noch nichts? Jetzt die other way round - bitte die jeweiligen Geschlechtsgenossen begutachten.
Herrjeh, die Mädels kaufen Dirndl (hab´ ich das eben geschrieben?), lassen sich Haare und Gesicht herrichten und sorgen für jede Kleinigkeit. Können Sie sich vorstellen, wie schwierig es sein muß, in einem bauschigen Dirndl (ich hab´s schon wieder getan, immediately) Achterbahn zu fahren, sodaß auch überkopf die Beine, oder wenigstens der Bauchnabel bedeckt bleiben? Und vor allem, ohne dabei so furchtbar gequält auszusehen, wie man sich fühlen muß, wenn man hinterrücks von seinem Rock überfallen und erstickt wird? Die Problematik ist mir bislang noch nie aufgefallen, aber es könnte einen Zusammenhang zwischen den riesigen Umsätzen der Fahrgeschäfte und der Anzahl der Mädels in Dirndln geben. Vielleicht sollte mal jemand das Rote Kreuz - gibt es das in Bayern überhaupt oder gilt das schon als Verunglimpfung des Kruzifixes - nach den ausgerenkten Halswirbeln und Sturzverletzungen bei den Jungs fragen, die ständig stolpernd nach oben schauen, wo Röcke sich bauschen und ihre Aufgaben mit denen einer Mütze verwechseln, nämlich Köpfe statt Beine zu bedecken.

Vielleicht ist aber auch wieder alles nur halb so schlimm. Schließlich habe ich schon Ewigkeiten keinen Rock mehr angehabt.
Damals hatte ich noch nicht einmal einen Führerschein (man stelle sich vor), dafür aber eine seltsame Farben- und Modeblindheit. Könnte sich sonst jemand eine giftgrüne, zerschnittene Jeans, natürlich hauteng, denn wen die Götter vernichten wollen, den strafen sie zuvor mit Wahnsinn, sowie ein von eigener Hand zerfetztes Hemd vorstellen, das mir bei meiner hektischen Schneiderei wohl etwas kurz geraten war und sich verschämt am Rippenbogen nach hinten schlängelte? Daß das Hemd kanariengelb war, und daß ich es heute noch besitze, muß zur Vervollständigung meiner Schande wohl erwähnt werden. Vom riesigen Ohrring und der Einstein-Frisur schweige ich besser und erkläre, daß zwar - Sie hatten es sicher schon geahnt - Fasching war, sich Teile meiner Kostümierung aber durchaus auch in meinem "normalen" Kleidungsturnus befanden. Solche Irrungen könnten übrigens von der Tatsache herrühren, daß zuvor passende Kleidung genau die war, die vor dem Schrank auf dem Boden oder, nötigenfalls, zuoberst im Schrank lag. Man sah, so erzählt man sich, meine Mutter des öfteren hektisch meinen Schrank neu sortieren, solange ich nicht zuhause war. So konnte sie unauffällig passende Kombinationen zueinander legen und mein Äußeres wenigstens so passabel halten, daß ich nur noch wegen meiner Flegelhaftigkeit aus der Schule geworfen werden konnte. Doch die Geschichte vom zerdepperten Tambourin gehört nun wirklich nicht hierher.
Jedenfalls, wo war ich abgeblieben, der Rock: Weil augengefährdende Farben zu jender Zeit nichts faschingsgemäßes für mich waren, nannte mich ein wundervolles Mädchen "unverkleidet". Unverkleidet - ich! Ich trug sogar ein gepunktetes Halstuch! Und zwischen den ersten gemeinsamen Alkoholika unseres Lebens, die wahrscheinlich auch meine ersten überhaupt waren, beschlossen wir den Trikottausch.
Glücklicherweise war sie mit etwas mehr Anstand gesegnet als meine Rüpelhaftigkeit, was beileibe nicht mit Scham verwechselt werden darf, und wir verließen also die Bar und gingen zur Damentoilette. Ich darf Ihnen verraten, daß dort die Kabinen größer waren. Allerdings immer noch eng genug für zwei, die sich ausziehen, lachen, sich aneinander festhalten und wieder anziehen.
Ich öffnete also ihren Reißverschluß und erspare Ihnen die weiteren Details. Wir waren einfach zu jung, damals. Und als wir prustend und puterrot aus der Kabine kamen, hatte ich mehr blaue Flecken an den Ellenbogen als irgendwann später. Durch das Gepolter und Gestoße war natürlich alle Welt auf die seltsame Damentoilette aufmerksam geworden. Und da standen wir dann: Ich im schwarzen Rock, der garnichtmal so schlecht saß, unten schauten die Knie heraus, um gleich wieder in den hohen schwarzen Stiefeln zu verschwinden. Die Schuhe hatten wir nicht getauscht, ich hatte einfach nicht in ihre hineingepasst. Mein Oberteil war genauso bauchfrei, wie es mein Hemd unfreiwillig gewesen war, und ein wenig durchsichtig, weil es um die Schultern ganz schön spannte. Sie trug meine heißgeliebten grünen Jeans, was deren letzten Tag einläuten sollte. Denn ihre Stiefel, hochhackig und ebenfalls fast bis zum Knie, wollten ums Verrecken nicht in den Röhrenjeans verschwinden. Ich riß die beiden Schnitte an den Innenseiten kurzerhand ein wenig auf, in etwas bis Mitte Oberschenkel. Egal. Ich hatte die Schlaghosen erfunden. Mein gelbes Hemd (did I mention kanariengelb?) stand ihr wunderbar, kaum daß ihr damals schon raumgreifender Busen darin Platz fand.
So stolzierten wir aus dem Klo und durch die Menge, die damals (wie heute) aus meist seppelhuttragenden Jungs und herausgeputzten Mädels bestand. Es hatte damals schon niemanden gestört, daß mein Ohrring allein schon mehr zum Motto des Festes passte als alle Seppelhüte zusammen.
Wir waren die Attraktion. Wir bekamen einen Platz an der Bar. Und wir tranken billigen Wodka aus Krügen und noch billigeren Rum. Das Wasser troff von den Wänden und tropfte von der Decke in dieser ausgeräumten Garage, weiter hinten standen ausrangierte Sportgeräte und sonst überall trinkende und lachende Menschen, sowohl vor als auch hinter der Bar. Wir tanzten auf der Bühne, stießen und rempelten und prosteten uns zu, während uns der Schnaps über die Handgelenle troff und an den Ellenbogen heruntertropfte, und meine Hose nach oben, und ihr Rock nach unten riß. Ich hatte nie gelernt, meine Beine zusammenzuhalten. Ich hatte ja noch nicht einmal tanzen gelernt!
Und wir schliefen zum ersten Mal gemeinsam, das Mädchen und ich. Zwar nur auf der Heizung im Foyer sitzend aneinander gelehnt, aber wir schliefen. Und daß aus uns nichts wurde, weil ich im folgenden Sommer mein Leben über den Haufen warf, sodaß eine klavierspielende Ballerina, das erste Mädchen, das wirklich frech und unverschämt genug war, und zu schön für mich sowieso, keinen Platz mehr darin finden konnte, ist eine ganz andere Geschichte.


Dirndl, ja.
Sehen Sie - es ist doch heute auf dem Oktoberfest wie damals auf dem Land. Die Mädels putzen sich heraus und die Jungs - die ziehen einfach irgendein T-Shirt, das vor dem Schrank auf dem Boden liegt, über eine Hose, die gerne eine Baseballmütze wäre - one size fits all, Sie verstehen schon. Doch one size fits none, funktioniert ja noch nicht einmal bei Baseballmützen. Und Mami ist zur Endkontrolle längst nicht mehr da oder hat es einfach schon längst aufgegeben.
Also Jungs: Wenn ihr mit den Mädels auf Klo wollt, dann zieht euch verdammt noch eins anständig an!

Ach was, alles wieder mal nur halb so schlimm. (Hatte ich das heute etwa bereits erwähnt?) Die meisten Mädels schrauben ihre Erwartungen irgendwann zurück und ihren Alkoholkonsum hoch, und alle sind glücklich und zufrieden und die Mädels werden Frauen und werden schon darauf achten, daß sich wenigstens die nächste Generation vernünftig anzieht. Oder sie bestrafen die Jungs, die mittlerweile Männer und bierbäuchig geworden sind, dadurch, daß sie dicke Schenkel bekommen und Leggings tragen.
Das haben wir doch alle nicht verdient. Das wollen wir doch alle nicht. Deshalb fassen wir uns jetzt alle an den Händen und wagen uns ins nächste Geschäft, das Bekleidung führt und keine quietschbunten Gummistiefel vor den Schaufenstern stehen hat. Lassen Sie sich dabei am besten von einem Mädel helfen. Macht sowieso mehr Spaß.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Samstag, 29. 07 06

29.07.06, 18:37 | 'It's only rock 'n roll'
Der Blitz schlug offenbar nur wenige Meter entfernt ein. Ein Funke sprang vom Zapfhahn, und es knisterte.
Die letzte Sommernachtsmusik, gestern.
Der Club ´72 ist tot.
Wiederauferstanden für einen Abend. Ein Fest, versöhnliches Trinken, das traditionelle Kehren, Zusammenknallen der Bierbänke.
Kurz nach fünf war alles vorbei. Keine Bar mehr zum Anlehnen, kein Halt mehr, keine klirrenden Flaschen. Kein Wort mehr.
Das übliche Gezeter, während der Anspannung, ein wenig kraftlos. Die Aufregung lohnt nicht mehr.

Loving them, die alten vom Club. Alle. Ausnahmslos. Und die jungen, die auch ein bißchen.
Macht es gut, ihr, die ich nicht mehr sehen werde, weil Geraden sich eben nur einmal schneiden können, und die Geraden, die mag ich doch besonders. Oder Parallelen, nebeneinander, schneiden sich im Unendlichen.
Wehmut, ein wenig, der Feste wegen. Auf den Kisten hinter der Bar stehend, tanzend, singend. Heimlaufen. Fahren. Das Mädchen, das an der Treppe saß, den Kopf auf den Knien. Das Mädchen im Honda, Beachvolleyball. Baden irgendwann mal, nachts, nackt und betrunken. Baumwolle klebt auf nasser Haut. In diesem Gartenhäuschen sitzen, oder auf der Veranda. Sonnenschein. Bilder. Ein Finger, am Rippenbogen entlang. Am Rüchgrat entlang. Das geliehene Fahrrad. Es war immer Sommer, damals.

Ich habe euch schon lange nicht mehr gesehen.
Der Tisch, graviert. Die Grillstelle, Betonring, dann gemauert. Die Rallye, die alten Ordner aus der Gründerzeit. Zelten. Kinderfreizeit. Sofas draußen, fläzen, Radler in der prallen Sonne. Warsteiner lieben lernen. Goißamoaß. Monoblöcke. Stereo. Gitarrenabend. Donnerstagabende.

Thanks for the memories - wouldn´t have missed it for the world.

(Ich erzähle das alles nur, um nicht zu vergessen. Vergesst das nicht!)
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 26. 06 06

26.06.06, 22:16 | 'It's only rock 'n roll'
Tobias oder Xhafer?
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 1. 06 06

01.06.06, 18:43 | 'It's only rock 'n roll'
"Manchmal ist es eben scheiße, nen Freund zu haben", schrieb sie.
Das ist doch mal ein Grund, sich zu betrinken.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Freitag, 5. 05 06

05.05.06, 16:31 | 'It's only rock 'n roll'
Glückspils.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 20. 02 06

20.02.06, 09:22 | 'It's only rock 'n roll'
Konfetti überall!
Handgelenk angeknackst.
Daran gedacht, zukünftig nur noch Fernseher zu programmieren.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 5. 02 06

05.02.06, 14:12 | 'It's only rock 'n roll'
"Auch wenn ich aussehe wie in Stein gemeißelt heißt das nicht, daß ich aus Holz bin."
# |  Rauchfrei | Gas geben