Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

29.10.06, 13:38 | ''S isch wia bei de Maedle au'
Ich kannte Schulbuben, die waren weniger aufgeregt als ich. Daß ich dann auch prompt alles falsch gemacht habe, so in einer Minute zwanzig, könnte man fast unausweichlich nennen. Oder Dummheit.

Nun gut, fahre ich eben vorbei. Ich war gerade in der Gegend, werde ich sagen, und hilflos herumstehen, die Arme herabhängend, bis sie mich angrinst und anfängt zu reden, die Stille zu durchdringen und mich aufzutauen. Ich habe den längsten Sommer der Welt geschenkt bekommen, um mit ihr auf den Stufen vor dem Haus zu sitzen und zu bräkeln, sie anzuschauen, wenn sie sich zurücklehnt und in die Sonne blinzelt. Ich habe keinen Grund, mich zu beklagen. Mehr Glück gibts eben nicht, das Maß ist voll. Vorschüsse und Überschüsse haben wir nicht, das Leben ist schließlich kein Pfandleihhaus. Der Wetterbericht meldet erste Schneefälle fürs Wochenende, ich baue den Pflug an und schmiere den Salzstreuer.
Ich fahre einen Umweg, um bei ihr vorbeizuschauen. Der Hof ist leer, und ich schmettere mein Telefon aufs Armaturenbrett. Is someone getting the best of you?

Sie hat "Danke" gesagt, am Telefon. Trotz Grantigkeit und "Du schon wieder". Es klang ganz leise, ein gehauchter Kuss, der noch garnicht weiß, daß er mehr ist als ein Atemzug an der Wange, wenn man sich verabschiedet. Ich halte mich daran fest, ziehe mich daran hoch.
Weil ich ein letztes Wort hätte sagen sollen. Ich komme, hätte ich sagen sollen. Warte auf mich.
Schade, habe ich stattdessen gesagt, und man konnte die Stille aus dem Hörer tropfen hören.

Rauchzeichen




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