Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

30.05.16, 14:58 | 'Heller als tausend Sonnen'
Was gut und richtig ist: Da ist eine gewisse Gelassenheit zwischen uns. Da ist ein Band, das uns verbindet, das wir beide mittlerweile geprüft haben und als stark empfinden, das aber auch lang genug ist, damit wir uns nicht angebunden fühlen. So kommt es also, daß Du mich nach Konzerten fragst, und nach einer Dusche nach der langen Reise, daß Du Dich auf mich freust wie ich mich auf Dich. So kommt es, daß wir Wochenenden planen und uns Nachrichten schicken, daß wir uns Bilder zeigen und Erlebnisse erzählen. So kommt es, daß Du Dich bei mir wohlfühlst, daß ich die Panik loswerde. Und so liegen wir dann auf der Couch, und in einem Moment hast Du noch konzentriert in den Fernseher geschaut, wo ein Kommissar und ein Professor sich durch eine Ermittlung blödeln, und im nächsten Moment wird Dein Kopf schwer auf meiner Brust, Deine Hand, die mit meiner gespielt hat, erschlafft und gleitet langsam an Deine Seite, Dein Atem fühlt sich anders an, langsam und flach jetzt, und Deine Wimpern sehe ich bewegungslos, die Vene an Deinem Hals pocht langsam und gleichmäßig, Dein Kopf dreht sich zur Seite, die Spannung weicht aus Deinem Körper, der sich nun anschmiegt und die Wärme zwischen uns sucht und aufnimmt. Erst in diesem Wechsel bemerke ich den Unterschied zwischen Wachen und Schlafen, die Spannung und die Arbeit, die Wachen uns bedeuten. Ich streiche Dir leicht über die Schulter, ziehe die Decke eng um Dich, von der ich immer noch als Teppich denke, grinsend dann aber Zudecke sage, weil Deine Teppiche nur auf dem Boden liegen können, und dann freue ich mich einfach an einem Sonntagabend, der jemanden wie Dich so weit entspannt, daß Du an mich gelehnt schlafen kannst, und darüber verliere ich den Handlungsfaden des Films, bin nur noch warm und bequem und der, auf dem Du ruhen kannst.

Rauchzeichen