Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.

10.12.09, 12:13 | 'Das Auge des Betrachters'
Ich schaue die großen Pakete an, die vor der Tür liegen. Mein Name steht drauf. Ich hebe sie hoch, eins nach dem anderen. Da müssen die Seitenanlagen drin sein, denke ich. Und da die Meißel. Was ist im dritten? Ich reiße es auf. Die Schrauben, wie schön.
Ich rufe laut "Nikolaus", als ich über den Hof marschiere, um den Pflug zu holen. Wer bekommt schon zentnerweise geschmiedeten Stahl und freut sich daran?
Zufrieden vor mich hin grummelnd schraube ich bis zum Einbruch der Dunkelheit vor mich hin. Zufrieden gehe ich zum Kaffee nach drinnen, ziehe die vielen Schichten aus und setze mich als Neunter an den Esstisch im Erker. Von draußen kann man uns jetzt sehr schön sehen, durch die Fenster, lachend, redend, essend.

Noch einen Reifen im Dunkeln aufpumpen. Das Telefon hat keine Taschen- aber eine Videolampe. Still sitze ich in der Kälte und höre dem Kompressor zu. Dem zischenden Ventil. Und versehentlich fange ich all das ein, als ich mit klammen Fingern am Telefon herumdrücke. Ich hätte Ihnen das gern gezeigt, aber die Datei ist ein wenig größer als das zulässige Maximum.
So müssen Sie sich das eben vorstellen. Ein Manometer im kalten Licht einer Leuchtdiode. Eine Hand am Griff. Der Druck auf der Anzeige steigt gemächlich. Der Reifen drückt sich langsam in die Höhe. Der Kompressor klappert. Es ist kalt. Es wird Winter. Die Dunkelheit bringt Ruhe mit.

Haben Sie einen schönen Tag.

Rauchzeichen