Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 11. 03 09

11.03.09, 20:19 | 'Radiergummifitzelchen'
Milchshakes am Bahnhof sind mein Trost.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Samstag, 7. 03 09

07.03.09, 23:48 | 'Radiergummifitzelchen'
Und wir machten Fotos voneinander, fürs vorne aufs Telefon.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 19. 02 09

19.02.09, 16:07 | 'Radiergummifitzelchen'
Das übliche Verstummen, das verdammenswerte.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 22. 01 09

22.01.09, 10:07 | 'Radiergummifitzelchen'
"Slow Blogging" habe ich neulich gelesen, und daß es das wäre, so sollten alle sein, und alles andere soll nichts sein. Hm. Naja.
Verweigerung von Geschwindigkeit und Aktualität. Hm Naja.
Lange Texte, und reflexive, obwohl lange Texte ja angeblich keiner liest. Hm. Naja.
Nicht kurzfassen. Manches gar nicht verfassen. Nicht nur News, und das steht wirklich da. Ach ja, und "Hochleistungsblogger" und "Besucherpegel". Ehrlich.

Ich könnte hier aufhören. Weil man mich hier versteht. Und damit wäre auch schon alles gesagt, mein Kopfschütteln angekommen.

Doch ganz unten, da kommt noch was, in dem Text, von der nachlassenden Faszination der Geschwindigkeit, und daß niemand zehn Mal die gleiche Nachricht lesen möchte. Und da steckt was drin, und dann doch wieder nicht, daß ich das unbedingt sagen möchte.
Wenn zehn Blogs, die ich lese, mir schreiben, daß es ihren Verfassern gut geht, dann ist das die gleiche Nachricht. Und doch nicht dieselbe. Und vielleicht für viele nicht einmal eine Nachricht. Aber für mich. Genau darum geht es. In Blogs steckt viel mehr als eine Nachricht. Nämlich eine Person. Ich lese Geschichten, nicht Nachrichten. Ich lese die Erlebnisse von Personen, weil ich die Personen mag, und die Art, wie sie erzählen. Und ich erzähle selbst. Wenn ich morgens dastehe, die triefenden Nuckeleimer über den Arm gehängt, und die Sonne geht auf und bescheint den Ostfelsen, und darüber steht noch der Mond, als hätte man ihn vergessen, und ganz langsam verzieht er sich dann, es ist ihm beinahe peinlich, daß er so lange geblieben ist, dann erzähle ich davon. Um meine Freude festzuhalten. Und anderen eine Freude zu machen. Weil ich hoffe, daß die, die hier vorbeischauen, Freude an Sonnenschein und übriggebliebenen Monden haben. Freude an meiner Beschreibung, an meinen Bildern. Und für mich selbst bleibt die Erinnerung, ich halte sie fest. Ich teile sie.

Es ist sehr schön, daß die langen Texte gerade damit begründet werden, daß sie angeblich keiner liest. Man schreibt also, damit keiner liest? Oder nur, um sich abzuheben von denen, die gelesen werden, den "Hochleistungsbloggern" und ihrem "Besucherpegel"? Ich kann das nur in Anführungszeichen. Weil ich das sehr krank finde. Wenn ich einen kurzen Gedanken habe, einen Streifschuß eines Gedankenblitzes, oder nur kurz über irgendwas grinsen mußte dann schieße ich das ebenso kurz und blitzend ins Netz. Wenn ich möchte. Unreflektiert, womöglich, herrjeh. Ich muß mich nicht von irgendjemandem abheben, durch die Länge des Textes, den ich um irgendetwas herumbastle. Und ich muß andere nicht an der Zahl ihrer Texte oder Worte oder Links oder sonstwas messen. Ich muß andere überhaupt nicht messen. Ich muß sie ja nicht einmal lesen. Ich lese, was mir gefällt. Und ich glaube, daß andere hier lesen, aus demselben Grund. Und ich kann versuchen, mit einem Bild oder einem Wort jemandem eine Freude zu machen, den ich mag. Mir selbst zum Beispiel. Ich blättere heute durch meine alten Bilder, und denke an das alte Telefon, und wie sich das alles verändert hat, die Megapixel und die Motive, und wie manches sich gleich geblieben ist.

Wir kommen schon noch auf einen gemeinsamen Nenner, wir zwei. Auf den, daß ich lese, was mir gefällt. Und daß ich schreibe, was mir gefällt. Darauf, daß ich unabhängig bin. Frei in meiner Entscheidung, frei in meiner Wortwahl, und zuletzt frei in meiner Entscheidung, meine Gedanken überhaupt zugänglich zu machen. Aber Ihre Begründung! Aktualität ist egal. Nehmen wir die fabelhafte Hochzeitsgeschichte, oder die genauso fabelhaften Erinnerungen einer Servicekraft. Aktualität? Zeitlosigkeit, sage ich. Schöne Geschichte, sage ich. Und es spielt nicht einmal eine Rolle, ob sich alles so zugetragen hat. Oder gar nicht.
Und Geschwindigkeit! Ich muß mich nicht beeilen. Ich muß nicht erster sein. Denn bei Texten, die ich für mich selbst schreibe, bin ich immer erster. Oder nicht einmal für mich selbst: womöglich völlig zweck- und sinnlos. Und überhaupt die Länge! Es macht mir nichts aus. Ein Text wird so lang, bis ich nichts mehr zu sagen habe. Oder keine Lust mehr. Und wenn ich den Leser nicht dazu bringen kann, den ganzen Text zu lesen, ist das egal. Schade vielleicht, aber trotzdem egal. Irrelevant, hat man mal dazu gesagt, aber der Begriff ist ja auch sehr belastet worden. Ich habe all das gesagt und all das geschrieben, und natürlich freut es mich. Das Schreiben. Und das Gelesenwerden. Aber das Nichtgelesenwerden, oder daß sich jemand nur die netten Bilder anschaut, das macht nichts.
Eins noch: Nicht nur News. Im Gegenteil! Gar keine News! Sondern Neuigkeiten. Nachrichten. Mir ist es egal, wann und wo eine Messe stattfindet. Aber jemand, der davon berichten kann, so, daß es mich interessiert, der ist mir nicht egal. Und umgekehrt: Jemand, der mir nicht egal ist, dem höre ich auch bei seiner Messeerzählung zu.
Mir ist es egal, ob die Hochzeitsgeschichte gestern war, oder heute, oder ob ich selbst dabei war. Ich lese nicht die News, ich lese die Geschichte. Die Eindrücke. Das Komische, und Tragische, und das Nachgedachte.
Und da kommen wir wieder zum gemeinsamen Kern. Das ist Ihr Slow Blogging, oder auch nur ein Teil davon. Das ist Beschäftigung mit einem Thema, das mich interessiert, oder vielleicht auch nur ein Stil, den ich mag, bei einem Thema, das mir so wurst ist wie fisch. Nur Ihrer Begründung dazu, der kann ich nicht folgen. Mein Schreiben kann auch mal nur ein Satz sein, meine liebsten Geschichten enden in einem "aber, ach-." Ich lese Geschichten und Menschen, und ich lese, was mir gefällt. So schreibe ich auch. Ich brauche keine Abgrenzung zu irgendjemandem, ich brauche kein Motto. Ich mache hier ein Spiel mit, und verweigere mich dort einem anderen. Wie es mir beliebt. Deshalb habe ich auch Ihren Text gelesen. Obwohl mir Ihre Argumentation nicht gefällt. Oder vielleicht, weil. Und weil ich auch etwas dazu sagen wollte. Um mich daran zu reiben. Ich lese aus Freude und aus Interesse. Aber das fiel mir erst hinterher ein. Wie so oft. Wie im wirklichen Leben. Das sind Blogs. Für mich.

#
"Slow Blogging" dort.

Die Hochzeitsgeschichte dort, die Servicekraft dort.

Der peinlich berührte Mond hier.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Freitag, 16. 01 09

16.01.09, 16:09 | 'Radiergummifitzelchen'
Da hingehen | dahingehen.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 10. 12 08

10.12.08, 12:57 | 'Radiergummifitzelchen'
Peressigsäure, zum Desinifzieren von Melkzeugen, im Eimer. Telefon in der Brusttasche der Weste. Texaner bückt sich nach dem Eimer. Telefon folgt den Gesetzen der Schwerkraft, statt denen des Anstands. Telefone schwimmen nicht in Säure. Aha.

Telefon danach sehr sauber, riecht aber etwas säuerlich. Trocknet jetzt hier auf dem Heizkörper vor sich hin und tut beleidigt.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Freitag, 8. 08 08

08.08.08, 11:56 | 'Radiergummifitzelchen'
An der Hofeinfahrt stehen ein Junge und ein Mädel, völlig naß vom Regen.
Sie lächeln schüchtern, und ich brauche eine Weile, bis ich auf den Gedanken komme, daß sie mich überhaupt nicht verstehen. Seltsamer Dialekt, denke ich mir, als die beiden miteinander tuscheln. Netherlands? frage ich.
Sie nicken, und der Junge fängt an zu reden. Englisch. Auch das noch, ich bin doch müde, hungrig, schmutzig und naß. Ich winke sie ins Trockene und lasse mir die Geschichte erzählen.
Im Urlaub sind sie hier, und mit den Rädern unterwegs. Eine kleine Havarie, und hier sind sie gestrandet, zwischen den Dörfern. Im Hotel hätten sie schon angerufen, aber es kommt niemand, um sie abzuholen. Er telefoniert wieder, und ich grinse, als er deutsche Ortsnamen auf englisch mit holländischem Akzent radebrecht.
Das Fahrrad ist schnell repariert. Die Kette hat sich verklemmt, und ein Glied ist krumm. Ich biege und bastle, und reiße und drücke, und am Ende ist es so weit, daß man so eben wieder nach Hause kommen könnte. Vom Hotel ist niemand zu sehen.
Der Junge kommt angelaufen, das Telefon in der Hand.
She wants to speak German.
Damit kann ich dienen, wenn ich mich anstrenge. Griaß De, Scheckle! sage ich. Eine kurze Pause, dann ein Lachen. Na endlich. Ich kläre das Mißverständnis auf, weil die Ortsnamen durch die Sprachbarriere wohl nicht so unbeschadet durchgekommen sind, wie man sich das gewünscht hätte. Nein, Hofladen ist kein Ortsname, und dort sind sie auch schon gesucht worden.
Als ich aus dem Hof fahre, um wenigstens ein paar der naßgeregneten Heuballen noch zu retten, sitzen die beiden schon im Auto des Hotels. Sie winken, und ich wünsche ihnen alles Gute.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 22. 07 08

22.07.08, 13:08 | 'Radiergummifitzelchen'
Es geht vielleicht darum, etwas zu wollen, das man nicht braucht. Das hört sich nach Überfluß und Luxus an, doch das ist es nicht. Vielleicht eine Stütze statt des ganzen Fundaments.
Vielleicht ein Rad, statt des ganzen Triebsatzes.
Es geht nicht um Austauschbarkeit. Nicht um den Verschleiß. Es geht eher um zulässige Stützlasten und zulässige Höchstgeschwindigkeiten.
Es geht vielleicht eher darum, daß man mit gesperrtem Differential im Gelände zu bleiben hat, wo die Untergründe unterschiedlich sind, und weich genug, daß der Reifen graben kann, um die Spannungen im Anriebsstrang zu senken.
Gesperrtes Differential auf Teer, und dann noch Beschleunigen. Und Kurven! Unterschiedliche Radien, unterschiedliche Geschwindigkeiten, unterschiedliche Radlasten. Das hält kein Antrieb aus. Es spannt und knackst, und irgendwann sind die Kupplungen hin, die das Ganze eigentlich verbinden sollten. Klauenkupplungen, die formschlüssige Verbindungen herstellen, die sterben zuerst. Lamellenkupplungen, unter Last schaltbar, sind kraftschlüssig und halten länger durch. Der Verschleiß allerdings, der Verschleiß! Und die Kraft!
Mag sein, daß es nur darum geht, die Sperre draußen zu lassen.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Dienstag, 8. 04 08

08.04.08, 12:17 | 'Radiergummifitzelchen'
Ein verschlafenes Nest | Ein Nest, in dem ich verschlafen darf.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 18. 10 07

18.10.07, 14:06 | 'Radiergummifitzelchen'
Wenn jemand eine einfache Ordnung entwickelt, die alle papiernen Belange des privaten einzelnen Lebens umfasst und völlig aufwandslos, durch bloßes Abheften anwendbar ist, die Frage, welches Schriftstück wohin gehört eindeutig beantwortet, und dieses System, das übrigens in einen einzelnen Ordner mit hübschen vorgefertigten Karteireitern passen muß, beim Lebensmitteleinzelhandel feilbietet, dann wird dieser Mensch unglaublich reich werden.

Ich kaufe zwei. Danke.
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