Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 24. 02 15

24.02.15, 08:29 | 'Dying to say this to you'
Ich war fiebrig und einsam hier. Und dann in bester Gesellschaft und bester Laune. Ich weiß nur noch keinen Weg, um diese Zustände herbeizuführen, immer noch nicht.

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Immer öfter über die Müdigkeitsgesellschaft nachdenken. Ein paar wirre Fetzen um diesen leuchtendklaren Kristall dessen legen, den ich beim Lesen immer über dem Kopf tragen möchte, und dabei "Ja, Ja, Ja!" schreiend durch die Straßen rennen.

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Was ich vermisse: Das "Weißt Du noch?" Ich stehe unter der Dusche, die plötzlich kalt wird, und ich denke daran, wie Du bei mir unter der Dusche standest, Dein kurzer Aufschrei, unser Lachen.

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Was ich vermisse: Jemandem erzählen zu können, um zu teilen. Ohne großes Erklären, gern mit großer Stille am anderen Ende des Telefons. Hey, möchte ich sagen können, ich stehe da auf dieser Brücke in dieser Stadt und weiß nicht einmal, wie dieser kleine Fluß heißen soll.

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Was ich vermisse: Anerkennung. Ich betreibe nun keine Raketenwissenschaft, ich bekomme auch keinen Nobelpreis oder werde Mister Schweiz. Aber ich sitze in einem noblen Restaurant, mit meinen Bergstiefeln, meinem kommoden Reisepullover und schiebe die Ärmel hoch, obwohl man dann das leuchtende Bändchen mit dem Aufdruck des Faschingsvereins sehen kann. Ich unterhalte mich da mit Menschen, die herausfinden wollen, wie in Zukunft Autos aussehen sollen, und ich arbeite da mit. Ich halte dort einen Vortrag, und wenn ich nicht so fiebrig wäre, hätte ich auch meine Laufschuhe dabei, und überhaupt kann ich den Handstand schon fast wieder halten, siehst Du mich, schau mir zu, bitte bitte bitte. Es ist ein Elend, es mag sehr niedrig sein, aber es ist mir ein Anliegen, jemandem zu gefallen. Nun, andere mögen Fußball.

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Was ich vermisse: Allein zu sein, aber nicht einsam.

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Was ich vermisse: Nackt nebeneinander zu schlafen, ineinander, umeinander. Ruhiges Atmen, die Hand, die nach mir greift, das Lächeln, das ich im Halbdunkel mehr ahne als sehe, und mir doch ganz sicher bin.

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Was ich vermisse: eine Hand zu halten. Hinabzuschauen zu meiner groben Pratze, die Wärme spüren und den leichten Druck, den sanften Zug, der zwei zusammenhält.

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Zurück zur Technik.
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Donnerstag, 19. 02 15

19.02.15, 11:20 | 'Dying to say this to you'
Und dann sitzen wir da, die Jungs haben gekocht, wir alle schauen den "Bachelor" und haben eine große Klappe, und sie trinken Sekt und schalten in den Werbepausen zum Fußball. Ach Jugendhaus, manchmal möchte ich einfach nicht älter werden, sondern jünger. Und als ich mit dem Vorstand spät in der Nacht in die große Stadt fahre, da reden wir von den Wunden, die das Altwerden hinterlässt, und wir wissen es dann auch nicht besser als die Jungen, die man damit tröstet, daß alles nur besser werden kann.
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Freitag, 23. 01 15

23.01.15, 11:14 | 'Dying to say this to you'
Ich finde ja Menschen interessant, die ganz anders sind. Die seltsame Kartenspiele in der Handtasche tragen. Die Kreuzfahrten machen. Ich hätte gern noch eines mit Dir gespielt, großes Kartenmädchen.
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Dienstag, 9. 12 14

09.12.14, 14:50 | 'Dying to say this to you'
Es ist alles sehr wacklig gerade, und ich klammere mich an Strohhalme.
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Samstag, 6. 12 14

06.12.14, 17:00 | 'Dying to say this to you'
Daß ich mich nicht verstecken muß. Nicht für mich, und nicht für das, was ich tue. Versteck mich nicht.
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Montag, 1. 12 14

01.12.14, 14:43 | 'Dying to say this to you'
Das Sechshundertkilometerwochenende. Dazu sind Autobahnen ja da.

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Deine weit ausgreifenden Schritte, kaum zu hören auf dem weichen Boden, und wie Dein Gesicht lacht und glüht bei der Anstrengung.

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Gemeinsam Lebensmittel einkaufen. Ich klappere in Radschuhen durch die Gänge, Du trägst Laufhosen, das Haar zerzaust und verschwitzt. Ich gehe verloren, mitsamt dem Einkaufswagen, und ein lustiger Mann mit Hut schenkt mir einen Hundeluftballon. Das muß man erst einmal können, denke ich, als Du mich wiederfindest, so stolz und lachend seufzen.

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Wir kochen Lasagne.

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Über allem Lachen. Zwischen allem ein Kuss.

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Das Telefon liegt im Flur. Ich schaue einmal, drei Anrufe. Dann schaue ich nicht mehr.

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Dann muß ich acht geben, damit ich nicht selbst in die Trojanerfallen gerate, die ich von Deinem Rechner wieder entfernen will. Wie sich die Ecken des Netzes unterscheiden, denke ich. Ich gerate ja nie an sowas. Währenddessen trinken wir Wein, und Du sitzt auf meinem Schoß.

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Am Morgen höre ich Deinem Atem zu, schnaufe in Dein Haar und denke darüber nach, wie sehr ich es genieße, Dich schlafen zu sehen.

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Hufe auskratzen, bürsten, satteln. Was für ein großes Tier so ein Pferd doch ist. In der Halle dann eine Reitstunde, und irgendwann habe ich einen Helm auf dem Kopf und sitze auf. Fersen nach unten, Rücken nach hinten. Trab. Das Pferd ergeben, ich ahnungslos, Du in der Mitte angespannt.

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Ich sage etwas dazu, wie man das Internet behandeln soll. Werbung, Mißtrauen, Browserverlauf. Ich tippe nicht einen einzigen Buchstaben, ich drücke lediglich die Pfeiltaste. Oh, sage ich, und dann ganz lange nichts. Du hältst mich fest, Du hältst mich im Hier und Jetzt und bei Dir. Frag mich, sagst Du. Ich weiß nicht, sage ich.
Wie es mir geht? So mittel, meine ich. Und halte mich an Dir fest, bis es mir besser geht.

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Ich bin müde und schlafe schlecht. Ich fröstle und sortiere die Beine hundert und tausend Male. Das Telefon leuchtet, und plötzlich bin ich ganz ruhig.

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Radeln an der Frostgrenze.


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Eisbruch.

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Plötzlich erscheint mir dieses weit entfernte weiße Sofa als ein sehr erstrebenswerter Ort, und zwei Stunden später bin ich dort.

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Wir holen uns etwas zu Essen in Styropor, und ich wundere mich, wie mir das alles gelingt.

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Tatort.

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Unser erster Streit, sagst Du, als ich Dir von meiner Fahrt mit dem Aston Martin erzähle. Solange wir uns nur um Autos kabbeln, denke ich.

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Du kannst mich gut in den Arm nehmen, sagst Du. Kernkompetenz.

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Was was das Mieseste, das Du getan hast?

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Und dann ist es schon wieder sehr spät.
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Donnerstag, 3. 07 14

03.07.14, 11:16 | 'Dying to say this to you'
Manche verlieren ihre Liebe an den Tod - und manche an's Leben.
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Montag, 2. 06 14

02.06.14, 15:37 | 'Dying to say this to you'
Manchmal wüsste ich ja gern, wo der Fehler liegt.
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Freitag, 10. 01 14

10.01.14, 15:09 | 'Dying to say this to you'
Die Erkenntnis, daß das Glück ein Unkraut ist und überall und aus allem wachsen kann. Daß es aber auch ein sensibles Pflänzchen ist, das verblüht und verdorrt und verreckt, wenn man es nicht pflegt.
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Dienstag, 12. 11 13

12.11.13, 14:18 | 'Dying to say this to you'
Jeder Tag so voll. So atemlos. Doppelt belegt.

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Um einen platten Reifen herum schreiben wir hin und her.

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Wie es den Kleinen in die große Stadt zieht. Wie er scheu wird und zutraulich. Wie er groß werden wird, wenn er nicht mehr siezen muß.

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Spät dran, ich falle ins Bett.

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Drei Decken.

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Für uns geht immer ein Wecker.

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Zu einfach vielleicht. Selbstbetrug des schwer erarbeiteten Erfolges.

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Zehn Eier, ein Kilo Joghurt, und Schnaps dazu.

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Wir werfen mit Dachziegeln.

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Maschinen putzen. Ich stelle den Hochdruckreiniger so ein, daß ich zwar naß, aber nicht kalt werde.

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Ich finde keinen Parkplatz hier.

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Aus dem ersten Stock Licht, Gelächter, Stimmen. Herzklopfen bei dem Gefühl, eingeladen zu sein.

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Wie immer gehemmt.

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Der Betrunkene mit dem rasierten Schädel taxiert mich. Dann lächelt er. Ich enstpanne mich ein bißchen.

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Die Ultraläuferin drückt an meinen Armen herum. Diese Venen! sagt sie, und ich widerstehe dem Drang, mich zu entziehen. Ich mag ja berührt werden. Also lache ich, und mein Trainingstip mit dem Melken geht im Lärm unter.

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Einer tanzt.

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Ich falle ins Bett. Falle wieder heraus.

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In meiner teuren Regenjacke mit dem großen Rucksack und den Ohrhörern sehe ich aus und kann mich nicht entscheiden, ob ich mich mögen würde.

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Klettern und reden, und ich sehe zu, wie sich ihr Körper wunderbar spannt.

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Wäsche zusammenlegen. Backen. Küche aufräumen. Das normale Leben.

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Ich kredenze Selbstgebackenes, und dann müssen wir auch schon los.

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Wie schnell ich mich daran gewöhne, wieder gemeinsam zu schlafen. Es muß das Alter sein, oder ist es die Zahl der Schläferinnen, oder vielleicht bin ich auch einfach nur müde.

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Es ist das Gitarrenspiel an sich, das mich motiviert, wo ich schon aufgeben wollte. Deshalb brauche ich Unterricht. Den regelmäßigen Schubs zum Üben, das regelmäßige Hören dessen, was ich selbst spielen können will.

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Großeinkauf mit Auto, und endlich einmal nicht auf den Rucksack achten.

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Dann sitze ich sehr lange im Auto und telefoniere, bis mich das Netz trennt. Eine schöne Stimme hast Du, denke ich. Eine, in die ich mich verlieben könnte. Dann das Pferd, der Weg, das alles.
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