Dienstagnacht in Triesdorf. In den Rußwolken eines Bauerndiesels brennen wir über die Bahn. Beim Anstehen werde ich angesprochen, wieviel Hektar, und sonst so? und da weiß ich, daß ich hier richtig bin.
"Fahr mich zurück, fahr mich zurück, ich muß sie wiedersehen!" Die Nacht endet in einer Küche. Wir sitzen da auf der Arbeitsplatte, ich streichle den Hund und esse dem Bauern die Schokolade weg. Irgendwann geht im Stall das Licht an, und ich verabschiede mich.

Freitagnacht im Nachbardorf. Sie hören auf, sich zu prügeln, als ich vorbeilaufe. Ich komme mir alt vor, und irgendwann laufe ich nach Hause.

Samstagnacht in der Hütte, hinter der Bar. "Fest mit Durchdrehen", werden sie tags darauf sagen. Die Theke schwimmt, der Boden ist eine Badewanne, und ich trage den Kleinen auf den Schultern, während wir tanzen, singen und unsere Hemden schwenken. Der Zimmerer steht auf einem Barhocker, er kippelt und fällt. Landet auf den Füßen wie eine Katze und wirft den Barhocker, der zu Bruch gegangen ist, hoch zu mir. "Mach mal Malle", schreit man mir zu, und ich schiebe den Regler hoch. Drunten tanzen sie, und der Jüngste macht die Geste Churchills, die bei uns etwas ganz anderes aussagt. Wie ein Grillhähnchen, grinst er. Jemand steht hinter der Gräfin, und der Rausch und das Grillhähnchen und so - sie springt einen glatten Meter vom Boden weg. Hinter der Bar schenkt einer großzügig aus, und der andere wischt mit einem durchweichten Lumpen direkt hinter ihm her. Wir singen dem Maurer ein Ständchen zum Geburtstag. Und das einzige Lied, das er hören möchte, das habe ich nicht da. Wir schmeißen eine Runde, und irgendwann schläft er im Stehen. Musikbestellungen per Textnachricht, und ich schreie nach unten, daß ich noch ein Blaues will. "Du kannst gefälligst Halbe trinken!" krakeelt es von dort, und wer wäre ich, zu widersprechen. Ich schließe ab, und zu zweit laufen wir voll Glück heimwärts.

"Bier ist gut für die Haut!", proste ich ihr zu, und eine Sekunde später ziehe ich den Kopf ein, als mir ein eiskaltes Pils den Buckel hinunterläuft.

Der seltsame Drang, einen Platz für den alten Fernseher zu suchen. Mich einzuigeln.

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I like my rock and roll the same
Don't give a fuck if I burn out
Don't give a fuck if I fade away

(Musik von vor fünf Jahren.)

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"Racing Ralph" ist ein ungemein anziehender, ein lächelnder Name für einen Fahrradreifen.

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Die Schaltung neu eingestellt.
Das Rad läuft fast geräuschlos.
Den Tritt wiedergefunden; wie die Knie abwechselnd im Blickfeld auftauchen und wieder verschwinden.
Die Serpentinen hoch zum Schloß jagt mich ein Rennradler.
Von der Kuppe schaue ich zurück und sehe ihn pendeln, über die ganze Straßenbreite. Und ich möchte zurückfahren und ihm erklären, daß er sich ein kleines Ritzel Kettenblatt kaufen soll und daß er so nur die Lust verlieren wird. Daß es nur auf den Tritt ankommt, nicht auf die Meter. Daß man, um Verfolger zu sein, sich ganz und gar selbst zerstören muß.
Stattdessen nehme ich Fahrt auf, den langen Abhang hinunter. Und am nächsten Berg trete ich wieder vehement an, obwohl er längst verschwunden ist. Obwohl er diesen Berg nie schaffen würde mit seinem Rennrad. Und irgendwo ist wieder dieser Spaß am Wettkampf, und am Ende stehe ich im Garten mit einem Einundzwanzigerschnitt, wo vor vierzehn Tagen noch ein Sechzehner war.
Es ist wieder so weit.

Die Schweiz?

Hallo, Frost?

Je mehr Zahlen mir die Tiererkennung um die Ohren haut - Leitfähigkeit, Aktivitätsänderung, Tages- und Grupengemelk - umso lieber stehe ich auf dem Futtertisch und schaue den Viechern einfach zu. (Vieh ist ja auch so ein Wort, das nur im schwäbischen Diminuitiv durch den Melkstand gebrüllt einen Hauch Zärtlichkeit mit sich herumträgt.)