23.08.08, 12:27 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Vor der Werkstatt stapeln sich die Unfälle.
Die Heckklappe des Muldenkippers, die mir im Silo vor die Füße fiel.
Der Pflug, bei dem genau das Schar mit der gesperrten Steinsicherung den Fels entdecken musste.
#
Ein zielloses Leben als Ziel. Die Zielstrebigen, die Planvollen bewundere ich. Die Ziellosen auch. Ach.
#
"Ein Konzert voller Bauern", sagt der Bauer auf der Heimfahrt. "Für die meisten das erste, wahrscheinlich."
Und ich sehe ihn wieder, wie er da steht und schwingt und pfeift und singt, im langen geteilten Mantel, mit Wachshut und seiner Frau in den Armen.
#
"Scheiß' Dir nix, dann feiht Dir nix."
#
Eine Nacht auf der Krone BigPack. Ich lasse mich am Telefon einweisen, vom Vetter. "Wenn Du 's kannst, kommst zu mir!", grinst er.
#
Als mein Bändchen zugeklammert wird, fangen die Helden grade an. Ich nach vorn, die Zögernde im Schlepptau.
"Ich war noch nie -", meint sie, und ich winke ab. Ich auch nicht.
Auf dem Weg zurück durch die Menge will uns eine in Plastikfolie geknitterte Frau nicht durchlassen. Sie schüttelt den Kopf. Sie auch, denke ich.
Kevlar und Panzer im Ellenbogen, in den Schultern und am Rücken erleichtern das Drängen.
#
"Ich muß noch eine Kuh besamen, dann komm' ich." Die Bäurin besitzt nur gelbe Gummistiefel.
Wie man in einer Menge aus zehntausend Menschen auf den trifft, mit dem man sich verbunden fühlt.
#
"Treff mr uns halt bald mal zum Servietten falten..."
#
Euer Kaffee mag biologisch sein, doch fehlt ihm das Feuer.
Die Heckklappe des Muldenkippers, die mir im Silo vor die Füße fiel.
Der Pflug, bei dem genau das Schar mit der gesperrten Steinsicherung den Fels entdecken musste.
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Ein zielloses Leben als Ziel. Die Zielstrebigen, die Planvollen bewundere ich. Die Ziellosen auch. Ach.
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"Ein Konzert voller Bauern", sagt der Bauer auf der Heimfahrt. "Für die meisten das erste, wahrscheinlich."
Und ich sehe ihn wieder, wie er da steht und schwingt und pfeift und singt, im langen geteilten Mantel, mit Wachshut und seiner Frau in den Armen.
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"Scheiß' Dir nix, dann feiht Dir nix."
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Eine Nacht auf der Krone BigPack. Ich lasse mich am Telefon einweisen, vom Vetter. "Wenn Du 's kannst, kommst zu mir!", grinst er.
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Als mein Bändchen zugeklammert wird, fangen die Helden grade an. Ich nach vorn, die Zögernde im Schlepptau.
"Ich war noch nie -", meint sie, und ich winke ab. Ich auch nicht.
Auf dem Weg zurück durch die Menge will uns eine in Plastikfolie geknitterte Frau nicht durchlassen. Sie schüttelt den Kopf. Sie auch, denke ich.
Kevlar und Panzer im Ellenbogen, in den Schultern und am Rücken erleichtern das Drängen.
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"Ich muß noch eine Kuh besamen, dann komm' ich." Die Bäurin besitzt nur gelbe Gummistiefel.
Wie man in einer Menge aus zehntausend Menschen auf den trifft, mit dem man sich verbunden fühlt.
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"Treff mr uns halt bald mal zum Servietten falten..."
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Euer Kaffee mag biologisch sein, doch fehlt ihm das Feuer.
27.07.08, 09:56 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Ohne nachzudenken hinterlasse ich einen Zettel mit der Bitte, meine Blumen zu gießen.
Ich hätte gern einen Eichensarg. Und Musik. Danke.
Ich hätte gern einen Eichensarg. Und Musik. Danke.
18.06.08, 12:42 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Wir treffen uns in der Stadt, zum Kaffee.
Sie herzt mich, weil sie das darf.
Dann fahren wir raus in die Vororte, wo die Häuser Balkone haben und die Nationalfahnen abends eingeholt und wahrscheinlich nachts gewaschen werden. "Die Kehrwoche haben sie mir neulich direkt an den Türknauf gehängt", erzählt sie, und wir sind ganz schön alt geworden in diesem Moment. Wir schauen uns an, und wir beide wissen um die Geschichten, die uns verbinden. "Daß jemand wie der eine wie Dich kennt", hat mal jemand kopfschüttelnd gesagt.
"Mach Dich feucht!", grinst sie, und wer wäre ich, ihr zu widersprechen. Und dann sitze ich da, triefend und mit Umhang.
"Von jetzt an jeden Tag Gel in die Haare", meint sie, und schaut ein wenig zögernd. Sie zupft noch hier und da, und dann bin ich fertig.
Sie herzt mich, weil sie das darf.
Dann fahren wir raus in die Vororte, wo die Häuser Balkone haben und die Nationalfahnen abends eingeholt und wahrscheinlich nachts gewaschen werden. "Die Kehrwoche haben sie mir neulich direkt an den Türknauf gehängt", erzählt sie, und wir sind ganz schön alt geworden in diesem Moment. Wir schauen uns an, und wir beide wissen um die Geschichten, die uns verbinden. "Daß jemand wie der eine wie Dich kennt", hat mal jemand kopfschüttelnd gesagt.
"Mach Dich feucht!", grinst sie, und wer wäre ich, ihr zu widersprechen. Und dann sitze ich da, triefend und mit Umhang.
"Von jetzt an jeden Tag Gel in die Haare", meint sie, und schaut ein wenig zögernd. Sie zupft noch hier und da, und dann bin ich fertig.
13.06.08, 13:18 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
"No nuts, no glory" steht auf meiner Brust. Weiß auf schwarz, in Schnörkelschrift.
"Du weißt schon, was das heißt?", grinst mich der Pirat an, im grünen Overall, den auch ich hier tragen sollte.
#
Trächtigkeitsuntersuchungen, Freitagmorgens. Ich stehe auf dem Futtertisch, die hastig geschriebene Liste auf mehreren Klebezetteln am Unterarm verteilt.
"Tivoli?" - "Tine, das sieht man doch. Die Ohren!" Klar, die Ohren. Hübsches Mädel, großer Rahmen, eindeutiger Rotfaktor auf dem Rist.
"Trägt", grinst der Tierarzt, und ich mache ein Plus.
#
Bryan Adams, live in Belgien, 1988.
Immer noch siebzehn.
#
Außenwirkung mit Strubbelhaaren, Stallgeruch und Huths "Laktation des Rindes".
#
Die betonzerfressenen Hände.
#
Ich muß mich durchringen, um Glück wünschen zu können.
Wie sie mich gestern gefragt haben. Alles still. Und ich ansetzte und abbrach. Mir der falschen Wirkung bewußt wurde. Ausspeien hätte ich es sollen. Stattdessen nur bitterer Geschmack.
Aus der Enttäuschung kein Hass.
Nur daß Du jeden Tag den Regenbogen siehst.
"Du weißt schon, was das heißt?", grinst mich der Pirat an, im grünen Overall, den auch ich hier tragen sollte.
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Trächtigkeitsuntersuchungen, Freitagmorgens. Ich stehe auf dem Futtertisch, die hastig geschriebene Liste auf mehreren Klebezetteln am Unterarm verteilt.
"Tivoli?" - "Tine, das sieht man doch. Die Ohren!" Klar, die Ohren. Hübsches Mädel, großer Rahmen, eindeutiger Rotfaktor auf dem Rist.
"Trägt", grinst der Tierarzt, und ich mache ein Plus.
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Bryan Adams, live in Belgien, 1988.
Immer noch siebzehn.
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Außenwirkung mit Strubbelhaaren, Stallgeruch und Huths "Laktation des Rindes".
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Die betonzerfressenen Hände.
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Ich muß mich durchringen, um Glück wünschen zu können.
Wie sie mich gestern gefragt haben. Alles still. Und ich ansetzte und abbrach. Mir der falschen Wirkung bewußt wurde. Ausspeien hätte ich es sollen. Stattdessen nur bitterer Geschmack.
Aus der Enttäuschung kein Hass.
Nur daß Du jeden Tag den Regenbogen siehst.
01.04.08, 14:15 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Einmal Bonn und zurück.
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Die Tanten, fünfundachtzig und neunzig.
"Weißt Du noch, wie Du damals hier warst?"
#
Der einzige unbekannte an unserem Tisch macht "Stadtmarketing". Begeistert hört er der nervigen Französin zu. Ebenso begeistert mir, als ich launisch und zynisch zugebe, zu studieren. Ich mißverstehe jede seiner Fragen, er bleibt begeistert, und als ich später am Rhein entlanglaufe und die hängenden Gerüste der Kennedybrücke betrachte, bin ich bereit, diese Fähigkeit zu bewundern.
#
"Was macht ihr da drüben am Schwabentisch?"
- "Psst, wir packen gerade die Reste ein."
#
Ich versuche, die Wohnungen durch die Hauswände zu erkennen, und überall frage ich mich, ob ich dort leben könnte, und was es überhaupt ausmacht, irgendwo zu leben (nicht: wo man lebt, denn das macht sehr wohl etwas aus).
#
Auf der A3 bei Frankfurt fühlte ich mich in dem langen Tunnel wie ein X-Flügler im "Krieg der Sterne".
#
"Dein Pullover ist gefälscht, oder?"
- Nein, denke ich, denn ich weiß noch, in welchem Jahr ich ihn zu Weihnachten bekommen habe. Aber das möchte ich dann doch nicht erzählen.
"Dann ist er alt, nicht?"
-Zehn Jahre vielleicht, vielleicht ein paar mehr.
"Und Wanderschuhe trägst Du auch."
- Ich möchte ihr davon erzählen, daß ich keine Brandlöcher in meinen Kleidern mag, und keinen Ärger wegen der Brandlöcher sowieso nicht, und daß man mir immer irgendwie auf die Zehen tritt, und daß ich stundenlang im Zug sitze und der schlammige Weg zum Bauwagen und vernünftige Schuhe und sowieso und überhaupt, und daß es mich eigentlich sehr wenig kümmert, wie ich aussehe. Ich sage nichts, sie hat ja recht, und ich sehe, was uns trennt, und das reicht ja aus, man muß sich ja nicht verstehen.
Ich rede noch mit dem Mädchen hinter der Bar, und als sie mir vom "Modeln" erzählt, da überlege ich, ob ein "Soso" als Antwort angemessen ist.
"Warum schaut er immer zu mir rüber?" Sie winkt mich zu ihr her, und ich bin müde genug, um ehrlich zu antworten, daß sie das Schönste ist, was ihm wahrscheinlich heute begegnet ist.
#
Zum Polterabend komme ich mit dem Achtzehntonner und gut fünfhundert Luftballons.
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Das nötige Umdenken beim Sprung von sieben auf zwölf Kubikmeter Gülle im Kreuz und beim Sprung vom Vakuum- zum Pumptankwagen.
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Die Tanten, fünfundachtzig und neunzig.
"Weißt Du noch, wie Du damals hier warst?"
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Der einzige unbekannte an unserem Tisch macht "Stadtmarketing". Begeistert hört er der nervigen Französin zu. Ebenso begeistert mir, als ich launisch und zynisch zugebe, zu studieren. Ich mißverstehe jede seiner Fragen, er bleibt begeistert, und als ich später am Rhein entlanglaufe und die hängenden Gerüste der Kennedybrücke betrachte, bin ich bereit, diese Fähigkeit zu bewundern.
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"Was macht ihr da drüben am Schwabentisch?"
- "Psst, wir packen gerade die Reste ein."
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Ich versuche, die Wohnungen durch die Hauswände zu erkennen, und überall frage ich mich, ob ich dort leben könnte, und was es überhaupt ausmacht, irgendwo zu leben (nicht: wo man lebt, denn das macht sehr wohl etwas aus).
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Auf der A3 bei Frankfurt fühlte ich mich in dem langen Tunnel wie ein X-Flügler im "Krieg der Sterne".
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"Dein Pullover ist gefälscht, oder?"
- Nein, denke ich, denn ich weiß noch, in welchem Jahr ich ihn zu Weihnachten bekommen habe. Aber das möchte ich dann doch nicht erzählen.
"Dann ist er alt, nicht?"
-Zehn Jahre vielleicht, vielleicht ein paar mehr.
"Und Wanderschuhe trägst Du auch."
- Ich möchte ihr davon erzählen, daß ich keine Brandlöcher in meinen Kleidern mag, und keinen Ärger wegen der Brandlöcher sowieso nicht, und daß man mir immer irgendwie auf die Zehen tritt, und daß ich stundenlang im Zug sitze und der schlammige Weg zum Bauwagen und vernünftige Schuhe und sowieso und überhaupt, und daß es mich eigentlich sehr wenig kümmert, wie ich aussehe. Ich sage nichts, sie hat ja recht, und ich sehe, was uns trennt, und das reicht ja aus, man muß sich ja nicht verstehen.
Ich rede noch mit dem Mädchen hinter der Bar, und als sie mir vom "Modeln" erzählt, da überlege ich, ob ein "Soso" als Antwort angemessen ist.
"Warum schaut er immer zu mir rüber?" Sie winkt mich zu ihr her, und ich bin müde genug, um ehrlich zu antworten, daß sie das Schönste ist, was ihm wahrscheinlich heute begegnet ist.
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Zum Polterabend komme ich mit dem Achtzehntonner und gut fünfhundert Luftballons.
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Das nötige Umdenken beim Sprung von sieben auf zwölf Kubikmeter Gülle im Kreuz und beim Sprung vom Vakuum- zum Pumptankwagen.
24.01.08, 19:00 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Ich scheine einen Teil meines Zorns - den ziellosen und ungerichteten - verloren zu haben.
#
Uhren lache ich aus.
#
Morgen nacht fünf Grad Kälte, sagt der Wetterbericht. Und ich ging hin und klopfte mit den Fingerknöcheln ans Dieselfass, um zu sehen, ob noch genug Treibstoff da sei.
"Lass Dir was übrig für Februar", grinst der Bauer, weil er weiß, wie es wirklich ist.
#
"Was halten denn Sie von interaktiven Vorlesungen, von Präsentationen und Projektoren, von Tablets und so weiter", weckt mich der Professor.
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Uhren lache ich aus.
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Morgen nacht fünf Grad Kälte, sagt der Wetterbericht. Und ich ging hin und klopfte mit den Fingerknöcheln ans Dieselfass, um zu sehen, ob noch genug Treibstoff da sei.
"Lass Dir was übrig für Februar", grinst der Bauer, weil er weiß, wie es wirklich ist.
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"Was halten denn Sie von interaktiven Vorlesungen, von Präsentationen und Projektoren, von Tablets und so weiter", weckt mich der Professor.
07.01.08, 12:55 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Gestern Fußball. Ein Freizeitturnier mit begeisterten Kindern, idiotisch fanatisierten alten Kämpen und mehr Experten als Spielern.
Wir spielen nicht schön, dafür mit Spaß und ohne Verletzte, tragen zwei Kisten Bier in die Kabine und feiern unseren siebten Platz, einfach so.
Ein gutes Neues auch, Ihnen allen.
Wir spielen nicht schön, dafür mit Spaß und ohne Verletzte, tragen zwei Kisten Bier in die Kabine und feiern unseren siebten Platz, einfach so.
Ein gutes Neues auch, Ihnen allen.
03.12.07, 13:49 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Abends lesen.
Und telefonieren. Lang telefonieren.
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Die rechte Schulter.
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Aufräumen.
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Jetzt ist meine Zentralverriegelung völlig im Eimer.
Und telefonieren. Lang telefonieren.
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Die rechte Schulter.
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Aufräumen.
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Jetzt ist meine Zentralverriegelung völlig im Eimer.
26.11.07, 15:20 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
Laptop vergessen.
31.10.07, 15:47 | 'Der Vollstaendigkeit halber'
"Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?"
"Hoffentlich kommt jetzt keiner."
"Kann ich noch eben kurz kacken gehen?" (Ich war übrigens genauso verblüfft, diesen Satz von einer Sechsjährigen zu hören wie Sie es hoffentlich sind, da Sie ihn an dieser Stelle lesen.)
"Looping Louie" im Getränkeraum.
Wissen, daß alles gut wird.
Schon lange nicht mehr die Große Scheuer gesehen. Und wie peinlich, den Weg nicht gefunden zu haben.
"Hoffentlich kommt jetzt keiner."
"Kann ich noch eben kurz kacken gehen?" (Ich war übrigens genauso verblüfft, diesen Satz von einer Sechsjährigen zu hören wie Sie es hoffentlich sind, da Sie ihn an dieser Stelle lesen.)
"Looping Louie" im Getränkeraum.
Wissen, daß alles gut wird.
Schon lange nicht mehr die Große Scheuer gesehen. Und wie peinlich, den Weg nicht gefunden zu haben.
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