Mehr und mehr gelange ich zu der Ansicht, dass ein erreichtes Alter durchaus eine Leistung ist. Dies geht nicht zufällig mit meinem eigenen Altern einher, soll aber nicht ausschließlich der Selbstbeweihräucherung dienen wie der Rest meiner kümmerlichen Texte in diesem Internet. Es ist stattdessen Erfahrung im Wortsinne, also Erfahrenes, oder besser Widerfahrenes. Und so glaube ich heute, dass wer das Alter nicht für eine Leistung hält, noch nie ernsthaft um sein Leben hat ringen müssen, und es noch nie aus vollem Herzen verflucht hat. Und so feiere ich mein Altern heute, wie es mir entspricht, und werde auf einem Schlepper sitzen und auf einem Fahrrad und mich dran freuen, dass ich so viel von mir in dieses Alter retten konnte, denn nichts zu verlieren ist manchmal auch ein Gewinn.

Herzlichen Glückwunsch. Ein schönes Alter, aber die Antwort ist es denn doch nicht :-).

Und ich stimme Ihnen zu: vor ein paar Monaten erreichte ich endlich das Rentenalter und bekam nun auch meine Lebensversicherung „im Erlebensfall“ ausgezahlt. Zeit der Ernte. Und ich bin sehr zufrieden und etwas erstaunt darüber, dass dem so ist. Bei meinem Lebensstil? Täglich mit dem Rad in Hamburg unterwegs? Und was ich für Jobs gemacht habe, halsbrecherisch und die Reisen … also das ich das noch erleben darf, Rente und so, großartig! Ein großes Glück. Und es geht mir so gut wie nie. Ich verspreche Ihnen, es wird immer besser! Naja, reden wir in 10 oder 20 Jahren noch mal drüber, da gibt es Kipppunkte.