Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Mittwoch, 13. 06 18

13.06.18, 21:24 | 'Nicht drueber nachdenken'
Ich glaube, ich habe heute den ersten Handstand meines Lebens geschafft, der wirklich ein freier Handstand war, anstelle eines langsamen Umkippens. Ich freue mich sehr und kann das nur empfehlen.
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13.06.18, 16:34 | 'Harrjah!'
Wenn man so vor sich hin radelt, über ungefährt hundertundachtzig Kilometer vielleicht, weil ich das neulich erst gemacht habe, vom Bodensee aus über die Alb in meine Heimat, und man dafür neun Stunden braucht, dann hat man, so sagen schlaue Rechner im Internet, knapp dreieinhalbtausend Kilokalorien verbraucht. Das ist eine ganze Menge, denkt man so vor sich hin, und wenn man grob umrechnet, sind das etwas unter vier Kilowattstunden. Also ungefähr ein Euro aus der Steckdose. Laut Herstellerdaten verbraucht ein Elektrofahrzeug der Oberklasse dabei etwa 30 Kilowattstunden. In zehn Litern Benzin, die man für diese Strecke durchaus verbrauchen kann, steckt ein Heizwert von 85 Kilowattstunden. Der Mensch und sein Rad ist also trotz der bekannten Verluste zwischen Schokoladentafeln und geradelten Kilometern um den Faktor zehn bis zwanzig effizienter, was den Energieverbrauch angeht. Dabei ist er, wenn man den Stau um die Bodenseeregion noch nicht mit einbezieht, gerade dreieinhalb mal so lang unterwegs. Außerdem sieht er wundervolle Täler und liebevoll vor dem Verkehr versteckte Dörfer. Und darüber hinaus lernt er auf dieser langen Strecke noch einiges über sich selbst und ist zuletzt sogar ein ganz klein wenig stolz auf seine Tagesleistung, die er noch dadurch steigern kann, daß er anschließend eine ganze Nacht lang in einer sauber gekehrten Maschinenhalle tanzt und trinkt und mit ebenso erhitzten Freunden alte Lieder singt. Am Tag darauf schläft er fest und lang und erwacht glücklich.
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Montag, 11. 06 18

11.06.18, 17:09 | 'Tonales Hoeren'
Glaub' mir, Honey
Da geht Dir was durch die Lappen, Honey
Ein Sonnenschein ist nicht lang allein
Nein nein
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Mittwoch, 16. 05 18

16.05.18, 21:50 | 'Power to the Bauer'
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16.05.18, 21:13 | 'Nachdenken im Dativ'
Vor einiger Zeit habe ich sehr schnell hintereinander einige junge Damen kennengelernt. Mal habe ich mir Hoffnungen gemacht, mal mein Gegenüber. Und wie das so ist, man hat sich getroffen, man hat telefoniert, man hat sich geschrieben. Die Reste davon liegen noch im Archiv, nichts Neues kommt mehr hinzu, nur die Profilbilder der Kontakte passen sich automatisch an, wenn jemand seines verändert. Und mit der Sortierung der Nachrichten ergibt sich eine Chronologie der Damen, des Scheiterns, des Drüberwegkommens vielleicht. Sieht man sich diesen Reigen der Profilbilder nun an, so sind sie gern zu zweit auf diesen Bildern, manche schon zu dritt, auf anderen sieht man nur winzige Füßchen. Jetzt, Jahre später wird mir klar, wie sehr sie vielleicht gesucht haben, wie sie nicht aufgehört haben zu suchen, und wie sie jetzt vielleicht gefunden haben, wer weiß das schon. Es mag an der Zeit sein, alte Geschichten zu löschen. Denn Archive sind gut und schön, aber mehr als seltsam, wenn die neuen Gesichter nicht mehr zu den alten Geschichten passen. Es fühlt sich an, als wäre es nicht richtig, diese Gesichter zu sehen und mit den alten Geschichten zu verbinden. Vielleicht verbindet sie ja nichts mehr. Vielleicht verbindet uns nichts mehr - nein. Ganz sicher verbindet uns nichts mehr, ganz sicher haben sie mich längst vergessen auf ihren Wegen, wie ich sie ja auch längst zurückgelassen habe. Dieses Bewahren, das ich treibe, dieses Erinnern ist doch kein Festhalten, denn der Festgehaltene kann mich ja nicht spüren. Was es dann ist, weiß ich nicht, da fehlen mir wie so oft die Worte. Es muß etwas für mich sein, denke ich, wenn es sonst niemanden trifft - ein Vergewissern vielleicht, daß ich gelebt habe. Wie ich gelebt und wen ich getroffen habe. Ein Konjunktiv aus der Vergangenheit, möchte ich fast sagen. Ich lösche die Nachrichten, die Bilder, die Menschen auch diesmal nicht.
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16.05.18, 10:38 | 'Kann Spuren von Irrsinn enthalten'
Am Morgen lang am Fenster auf Wetterbesserung warten. Dann doch irgendwann losradeln. Im Büro ankommen, abtropfen, duschen. Aus der Dusche steigen, im Rucksack kramen. Fluchen, die nassen Radhosen wieder anziehen und nach Hause radeln. Dort angekommen die bürotauglichen Hosen einpacken. Rucksack mehrfach auf eingepackte Hosen kontrollieren. Ins Büro radeln. Abtropfen, duschen, abtrocknen und umziehen. Um halb neun dann auch mal da sein. Solche Tage sind das.
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