11.04.25, 09:18
Tatsächlich gelingt es mir seit einiger Zeit, beim Liegen nach den Yoga-Übungen die Gedanken freizulassen. Nicht, daß ich dabei einen Geistesblitz am anderen verspüren würde oder geniale Einfälle hätte. Gute Gedanken möchte ich sie nennen, denn sie beginnen mit Erinnerungen, die auch unangenehm sein können, doch in diesem Moment nicht verdrängt oder verarbeitet werden müssen, sondern wie auf Besuch sind. Ich begrüße sie nicht, denn ich kenne meine Schuld gut genug. Doch heute ist sie kein unangenehmer Gast. Sie hat Platz und nimmt sich Raum, ohne mich zu erdrücken. Und mir gelingt der Blick auf diese meine Schuld, unbelastet und frei. Mit mir und in mir werde ich ja weiterleben müssen, denke ich und spüre plötzlich mein Gewicht auf der Matte. Nicht zu viel Schuld auf mich laden, denke ich, und der bestehenden nicht zu viel Gewicht verleihen, und eine Nacht später ist das ein überaus profaner Gedanke, doch in diesem Moment entlockt er mir ein Lächeln.