08.12.24, 15:09
Um wie viel es mir immer wieder besser geht, wenn ich mich bewegt habe, an der frischen Luft war, meine Muskeln spüre. Natürlich sind die Geräte nur ein Teil der Wahrheit und des Glücks, und deshalb habe ich sie früher brüsk abgelehnt, und doch kommen sie an den Tagen mit viel Arbeit und wenig Licht mir wunderbar geschliffen, passen sich ein in die Zeit vor dem Zubettgehen, wo ich dann liege, frisch geduscht und mit warmen Muskeln und einem Puls nachspüren kann, der von einem Sinn kündet, wenn dieser auch nur darin bestand, ein Lüfterrad zu drehen und an einer Kette zu ziehen, wieder und wieder. Der Körper lässt sich zum Sinn betrügen, und der Geist ist kein Deut besser darin, sonst würden wir doch alle längst nicht so verbissen arbeiten. Und doch spüre ich mich lieber, wenn ich rahnig bin statt schwammig, wenn der Körper die klare Kante ist, die der Geist nur so gern wäre. Und heute kam für wenige Minuten hinzu, was das Draußensein mir ausmacht, die Weite des Himmels und die eigene Bewegung darunter, der freie Blick auf den Wechsel der Welt, und all das geben mir die Maschinen natürlich nicht, wo ich auf Zahlen starre, mit denen mein Kopf die Beinchen antreibt. Doch geben sie mir die Gewissheit, eine Gelegenheit auch nutzen zu können, wie es auch die Fahrräder im Keller tun. Wir sind bereit für den Tag, sagen die Räder, und dank der Maschinen sagt das auch der Körper. Und so bleibt der alte Spruch, den mein Senior einst tat, dass der Körper wohl willig, und nur der Geist so schwach.