24.10.25, 23:10
Freitagabend tost der Sturm ums Haus. Am Esstisch ich vor dem uralten ThinkPad, das ich nach einem Dutzend Jahren wirklich beim Namen nennen kann. Ich notiere Differentialgleichungen auf dem leuchtenden Bildschirm eines Gerätes, das sich dafür erst noch ein Jahrzehnt beweisen muss. Der Montag naht, und ich bereite mich vor. Die Rolläden klappern, ich sehe zum Sofa, sehe den Freund auf seinem liegen, an einem Freitagabend vor zehn Jahren. Dort ist er gestorben, während Frau und Kinder schliefen, nicht aus heiterem Himmel, sondern hoffentlich hinein, und heiter war daran auch nichts. Du kennst weder den Tag noch die Stunde, hat mein Senior einst gesagt, und so bleibe ich sitzen und freue mich an den Aufgaben dieses Lebens, solange ich darf. Sie sind technisch, mathematisch, sie sind ein Bündel voller Lachen und Geschrei, sie sind ein Stapel Reifen und ein Haufen Gras, sie sind ein Hirschzungenfarn und ein seltener Ahorn auf meinem Grund. Es hilft nur, bei der Arbeit froh zu sein.
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