11.04.25, 10:34
Was sich geändert hat: Ich lade derzeit alle paar Wochen neue Bücher auf das Lesegerät, vom großen Versandhandel, aus der Hochschulbibliothek oder der Online-Abteilung unserer örtlichen Bücherei. Ich lese mehr, ich gehe meist früher zu Bett, und auch wenn ich nicht unbedingt früher schlafe, so lese ich eben länger. Natürlich würde ich das gern darauf zurückführen, daß ich auf den schnellen Austausch auf fließenden Webseiten verzichte, doch ist es wohl eher ein Nachlassen der massiven Überlastung der letzten beiden Jahre. Fast auf den Tag genau zwei sind es jetzt, die ich in diesem Beruf verbringe, und seit wenigen Wochen scheine ich den Kopf wieder etwas höher zu tragen, weiter blicken zu können und trotzdem weniger strampeln zu müssen, um über Wasser zu bleiben. Es geht voran, denke ich, auf allen Baustellen einschließlich der richtigen, der staubigen, die mich demnächst vor die interessante Herausforderung stellen wird, mich in einem Plastikzuber zu waschen, während das Bad erneuert wird. Und so stöbere ich durch die Bibliothek, finde nicht vom verehrten Juretzka, dafür alles von Haas und Moers. Wie spannend, denke ich, daß trotz einer großen Schnittmenge zu den groß aufgelegten Unterhaltungsautoren immer noch leere Flecken bleiben. Ich bin ja wenig anspruchsvoll, lese Agentenromane und Krimis ebenso wie Novellen und Bildungsgeschichten, und selbst blutige Drastiken ertrage ich, wenn ums Gerinnen herum noch Handlung stattfindet. Und so klicke ich mich durch die Übersichten der neu hinzugekommenen Bücher, die verfügbar sind, von der Schwesterngeschichte über die Tochtergeschichte zur Ehefrauengeschichte durch die Geschichte einer starken Frau. Tatsächlich fangen die ersten zehn, zwanzig Bücher auf der Liste damit an, und daran stören mich überhaupt nicht die Damen, sondern die fehlenden Geschichten. Die Person ist mir zu wenig, denke ich, und dann nehme ich mir die Biographie der früheren Bundeskanzlerin vor.
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Den Geldbeutel lasse ich übers Wochenende versehentlich im Büro liegen. Zum Glück habe ich noch Benzin im Tank, und die Münzen für meinen Kofferraum voll Bauschutt werden sich schon irgendwie finden. Zum Glück bezahle ich nicht mit dem Telefon, denke ich während der Fahrt, sonst würde ich das womöglich auch noch liegenlassen.
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Ich höre einen längeren Bericht über eine eher unscheinbare Großstadt, doch über die Betonung, daß dort allerhand Geschlechter wohnen, bin ich doch verwundert. Bei allem Unwissen über unscheinbare Großstädte ist dies nun wirklich keine Nachricht, wird sie doch von keiner irgendwie gearteten Erklärung begleitet.
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Das Frühjahr und die Akkuradler, die sich selbst und anderen nach dem Leben zu trachten scheinen. Das Frühjahr und die Eisdielen, die froh ihre Stühle draußen, ihre Läden aber noch geschlossen haben. Das Frühjahr und die ermüdende Diskussion, ob nun am Wochenende schönes Wetter herrscht oder sich die Höllentore öffnen, während davon unbeirrt die Sonne scheint und der Regen fehlt.
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Meine schönen Arbeitspläne auf Papier.
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Das wunderbare Rehragout und die glänzende Heimfahrt auf dem Rad, wie ein Wind durch die Dörfer pfeifend, morgens um vier, und angeheitert trifft den Punkt.
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Auf dem Rudergerät habe ich die Zahl gefunden, die mich gleichmäßig und schwer arbeiten lässt. Es sind die Meter, davon zehn mit jedem Zug. So ziehe ich und zähle, vorsichtig erst ob der noch vor mir liegenden Strecke, und dann schnell und schneller, weil die Zielzeit in den Blick gerät. Im Winter habe ich die zwanzig Minuten angekratzt über meine fünftausend Meter, und bis zum Sommer läge ich gern drunter, denke ich. Dann triefe ich Schweiß auf den Sitz und kann kaum die Schlaufen von den Schuhen nehmen.
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Auf dem Rad möchte ich gern wieder sitzen, eine Osterrunde drehen.
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Den Geldbeutel lasse ich übers Wochenende versehentlich im Büro liegen. Zum Glück habe ich noch Benzin im Tank, und die Münzen für meinen Kofferraum voll Bauschutt werden sich schon irgendwie finden. Zum Glück bezahle ich nicht mit dem Telefon, denke ich während der Fahrt, sonst würde ich das womöglich auch noch liegenlassen.
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Ich höre einen längeren Bericht über eine eher unscheinbare Großstadt, doch über die Betonung, daß dort allerhand Geschlechter wohnen, bin ich doch verwundert. Bei allem Unwissen über unscheinbare Großstädte ist dies nun wirklich keine Nachricht, wird sie doch von keiner irgendwie gearteten Erklärung begleitet.
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Das Frühjahr und die Akkuradler, die sich selbst und anderen nach dem Leben zu trachten scheinen. Das Frühjahr und die Eisdielen, die froh ihre Stühle draußen, ihre Läden aber noch geschlossen haben. Das Frühjahr und die ermüdende Diskussion, ob nun am Wochenende schönes Wetter herrscht oder sich die Höllentore öffnen, während davon unbeirrt die Sonne scheint und der Regen fehlt.
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Meine schönen Arbeitspläne auf Papier.
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Das wunderbare Rehragout und die glänzende Heimfahrt auf dem Rad, wie ein Wind durch die Dörfer pfeifend, morgens um vier, und angeheitert trifft den Punkt.
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Auf dem Rudergerät habe ich die Zahl gefunden, die mich gleichmäßig und schwer arbeiten lässt. Es sind die Meter, davon zehn mit jedem Zug. So ziehe ich und zähle, vorsichtig erst ob der noch vor mir liegenden Strecke, und dann schnell und schneller, weil die Zielzeit in den Blick gerät. Im Winter habe ich die zwanzig Minuten angekratzt über meine fünftausend Meter, und bis zum Sommer läge ich gern drunter, denke ich. Dann triefe ich Schweiß auf den Sitz und kann kaum die Schlaufen von den Schuhen nehmen.
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Auf dem Rad möchte ich gern wieder sitzen, eine Osterrunde drehen.
11.04.25, 09:18
Tatsächlich gelingt es mir seit einiger Zeit, beim Liegen nach den Yoga-Übungen die Gedanken freizulassen. Nicht, daß ich dabei einen Geistesblitz am anderen verspüren würde oder geniale Einfälle hätte. Gute Gedanken möchte ich sie nennen, denn sie beginnen mit Erinnerungen, die auch unangenehm sein können, doch in diesem Moment nicht verdrängt oder verarbeitet werden müssen, sondern wie auf Besuch sind. Ich begrüße sie nicht, denn ich kenne meine Schuld gut genug. Doch heute ist sie kein unangenehmer Gast. Sie hat Platz und nimmt sich Raum, ohne mich zu erdrücken. Und mir gelingt der Blick auf diese meine Schuld, unbelastet und frei. Mit mir und in mir werde ich ja weiterleben müssen, denke ich und spüre plötzlich mein Gewicht auf der Matte. Nicht zu viel Schuld auf mich laden, denke ich, und der bestehenden nicht zu viel Gewicht verleihen, und eine Nacht später ist das ein überaus profaner Gedanke, doch in diesem Moment entlockt er mir ein Lächeln.
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