Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Sonntag, 30. 03 25

30.03.25, 20:00
Daß eine Säge, die unter starker Ölinkontinenz litt, nach Zerlegung und Reinigung plötzlich dicht ist, macht mich weniger zufrieden als misstrauisch. Doch manchmal ist Putzen wie Reparieren, nur billiger.

#
Im Gegensatz zu meiner Allerweltssäge finde ich zu meinem Allerweltsschaltwerk kaum Informationen. Vor allem Details der Führungsrolle würden mich interessieren, da ich mit einem neuen Schaltwerk eine bekommen habe, die sich in der Kette verklemmt, sodaß ich ein hakeliges, ratterndes Laufverhalten spüre. Vielleicht fehlen mir auch einfach nur die Suchbegriffe.

#
Zur Begleitung einer Quetschkommode alte Lieder gesungen.

#
Erster Rasenschnitt, der Mulcher hinterlässt noch kaum sichtbare Spuren auf dem Rasen, den ich letzte Woche noch mit dem Vertikutierer gequält habe. Man wird sehen.

#
Auch diese Woche werden wieder Fliesen fallen.

#
Tatsächlich zum ersten Mal nehme ich an einer Art Wette teil, bei der ich zu einer bestimmten Uhrzeit vor dem Rechner sitze und mich durch eine Anmeldeseite klicke und tippe, die unter der Last vieler Anmeldeversuche zusammenbricht. Wir schaffen es nicht, alle Teams anzumelden, bis die zweihundertundfünfzig Plätze vergeben sind, also schicke ich noch eine Bettelmail hinterher. In einer Zeit, in der das Schreiben aus der Mode zu geraten scheint, könnte das vielleicht klappen. Ich warte also darauf, daß der erste E-Mail-Anbieter ein Plugin für Sprachnachrichten anbietet. Vielleicht werde ich dann Ziegenhirte, irgendwo ohne Internet. Dabei höre ich ganz gern Stimmen.

#
Alt zu werden bedeutet weniger der bekloppten Ideen umzusetzen.

#
Ich habe beschlossen, lustige Comic-Bildchen generieren zu lassen, die in vielen Erklärungen zur Technischen Mechanik meine geliebte physikalische Festkörperkartoffel ersetzen sollen. Nur ich werde das wohl lustig finden.

#
Das heute aufgetauchte Wort "Freiheitsdienst" beweist, daß wirklich in jedem Elend noch ein schlechter Witz steckt, um es noch elender zu machen.

#
Seltsam jahreszeitenverschoben, aber doch sehr passend verspüre ich große Forstvorfreude und bin mir darob sicher, das Richtige getan zu haben.

#
Und dann spielen sie ein Lied, dessen Melodie mich trifft, mich erklingen lässt, und ich singe innerlich, rauh und laut und stumm, I set fire to the rain, und mit einem zauberhaften Augenblick machen all diese aufgereihten Instrumente Sinn - ja, sie machen ihn in diesem Moment wirklich, heutzutage muß man Sprache ja erklären. Ich verstehe Posaune, Tuba und die ganzenden Blechrohrgewirre, die ich peinlicherweise nicht einmal benennen kann, Banause, der ich bin, und dafür kann ich mich kaum auf meinem Stuhl halten und die Füße nicht still, und durch mein Schweigen bleibt mir alle Energie und lädt mich auf, daß ich noch eine Stunde später tanzen möchte auf dem Heimweg.
# |  Rauchfrei | Gas geben