26.02.25, 11:34
Immer, wenn ich ein wenig Zeit übrig habe, werde ich zu einem halbwegs ordentlichen Menschen. Derzeit bin ich auf der Suche nach einem USB-Stick und meinem Headset, was mir als Gradmesser eine recht ausgeglichene Gesamtverfassung anzeigt. Die Wiedereinführung erster Einheiten auf dem Crosstrainer trägt dazu ebenfalls bei, bringt mich aber gerade ab und an auf den Gedanken des Wozu. Und dazu passt der Film, den ich wie immer auf dem Gerät als erstbesten in der Mediathek auswähle, der sich nicht mit einem der Modethemen befleckt, die mir mittlerweile über sind. Dort sitzt ein schwer fettleibiger Mann auf einem Sofa und kann sich kaum bewegen, kann seinem Kind nicht nach draußen folgen. Darin finde ich zwei gute Gründe, um mich weiter abzustrampeln: ich strample also, damit ich auch morgen noch strampeln kann. Was nicht genutzt wird, geht verloren, so ist das mit vielen geistigen Fähigkeiten ebenso wie mit den körperlichen. Daher finden Sie mich derzeit beim ersten Kaffee tief gebückt vor der dafür zuständigen Maschine - ich bete diese dabei keinesfalls an, sondern mühe mich, am Morgen schon meine Zehen mit den Fingern zu erreichen, damit mir dies auch in dreißig Jahren noch gelingen möge. Mir ist nicht ganz klar, warum ich das für notwendig halte, doch es scheint mir ein inneres Anliegen zu sein. Ebenso wie mir das Mithalten, das Mitmachenkönnen ein Anliegen ist. Ich werde wohl nie mehr ein guter Kletterer werden, aber leichte Routen und lange Seile will ich mir erhalten. Ebenso wie das Radfahren, das Laufen, das Draußensein. Ebenso das Tanzen, und so stelle ich mir vor, mit achtzig auf den Hochzeiten meiner Kinder das morsche Tanzbein zu schwingen, daß es nur so kracht. Dafür werden noch einige Stunden an Anstrengung nötig werden, denke ich, und nur die allerwenigsten davon auf dem Crosstrainer. Also fällt diese Anstrengung kaum mehr ins Gewicht. So vergeht meine Trainingszeit, und vom Film habe ich vor lauter Abschweifen auch nichts mehr mitbekommen.
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Es tauchen doch noch einige Berichte von Wahlhelfern in meiner Leseliste auf, und dabei bin ich fast ein wenig enttäuscht davon, meine eigene Erfahrung so knapp abgehandelt zu haben. Doch fühle ich mich an mein Schweigeversprechen gebunden, und so werde ich es halten. Ich kann mich den Berichten jedoch unumwunden dahingehend anschließen, daß Wahlhilfe eine tolle Erfahrung ist, die einem die Problemstellungen der geheimen, freien und korrekt ausgezählten Wahl erst richtig bewußt macht, ebenso wie die vorgeschriebenen Lösungen. Ein Bericht allerdings mißfiel mir aus zwei Gründen - zum einen aus argumentativer Schwäche und zum anderen deshalb, weil aus meiner Sicht gerade Wahlhelfer niemanden beschimpfen und verleumden dürfen, der eines seiner Rechte wahrnimmt, die genau diese Wahl betreffen. Zunächst zum Argumentativen: Der Autor geht davon aus, daß die Vermutung einer Bösartigkeit bei anderen ihren Grund darin findet, man selbst würde diese Bösartigkeit bei Gelegenheit selbst durchführen. Wenn nun also die Unterstellung einer Bösartigkeit auf den Untersteller derart zurückfällt, so sagt dies mehr über den Autor als über die, die er beschimpft. Im Gegenteil liefert die Argumentation selbst einen guten Grund, die Auszählung der Wahl durch den Untersteller zu beobachten, hat er doch zirkelschlüssig seine eigene Bösartigkeit nachgewiesen.
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Überhaupt scheinen mir Mittel und Zweck auf eine Art und Weise entkoppelt, daß ich von keiner Seite mehr erwarte, irgendwelche Prinzipien noch einzuhalten, wenn sie nicht gerade den eigenen Interessen dienen.
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Nun geistert durch meine Ecke des Internets ein Bild, das einige Parteigrößen, die ich nicht alle namentlich benennen kann, an einem Tisch beisammen zeigt. Gefolgt wird dies von der Klage nach mangelnder Repräsentativität. Doch geht diese Klage nach meiner Ansicht fehl, sind die Köpfe doch nur von ihren jeweiligen Parteien legitimiert und darüber hinaus bis auf einen, den ich erkenne, ohne öffentliches Amt. Natürlich kann man diesen Mangel an Repräsentativität auch bei öffentlichen Ämtern beklagen, doch sieht das derzeitige System eine solche überhaupt nicht vor. Wer derart klagt, wäre also gut beraten, eine Änderung des Systems anzustreben, anstatt die zu beklagen, die innerhalb dieses Systemes arbeiten. Aber man scheint derzeit an Klagen gern zu nehmen, was sich scheinbar bietet, um eine Absetzung vom Wahlergebnis darzustellen. Dies allein halte ich für reichlich fragwürdig, da ich eine Wahl, die nach den Regeln stattgefunden hat, in ihrem Ergebnis anzuerkennen habe, auch wenn weder die aktuellen Wahlregelungen - ich denke hierbei weniger an Repräsentation als an die faktische Entwertung der Erststimme - noch das Ergebnis meinen Wünschen entsprechen. Und das noch obendrauf - wer Gleichstellung fordert, muss im Angesicht der Lage erklären, warum ein eventueller Wehr- und Kriegsdienst nicht gleichgestellt erfolgen soll. Wer dies nicht ebenso fordert, sucht meiner Ansicht Vorteile statt Gleichbehandlung, was zwar ebenso legitim, aber keinesfalls unterstützenswert ist.
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Um zur Arbeit der Tage noch etwas zu sagen, kann ich melden, daß ich nunmehr erfolgreich die Frequenz im Stromnetz messe und aufzeichne, daß ich ebenso eine Lösung für das neue Büro in Form gebrauchter Regale gefunden habe, und daß mich die Leichtigkeit dessen trägt, dessen nächste wirkliche Verpflichtung noch eine Woche hin ist.
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Es tauchen doch noch einige Berichte von Wahlhelfern in meiner Leseliste auf, und dabei bin ich fast ein wenig enttäuscht davon, meine eigene Erfahrung so knapp abgehandelt zu haben. Doch fühle ich mich an mein Schweigeversprechen gebunden, und so werde ich es halten. Ich kann mich den Berichten jedoch unumwunden dahingehend anschließen, daß Wahlhilfe eine tolle Erfahrung ist, die einem die Problemstellungen der geheimen, freien und korrekt ausgezählten Wahl erst richtig bewußt macht, ebenso wie die vorgeschriebenen Lösungen. Ein Bericht allerdings mißfiel mir aus zwei Gründen - zum einen aus argumentativer Schwäche und zum anderen deshalb, weil aus meiner Sicht gerade Wahlhelfer niemanden beschimpfen und verleumden dürfen, der eines seiner Rechte wahrnimmt, die genau diese Wahl betreffen. Zunächst zum Argumentativen: Der Autor geht davon aus, daß die Vermutung einer Bösartigkeit bei anderen ihren Grund darin findet, man selbst würde diese Bösartigkeit bei Gelegenheit selbst durchführen. Wenn nun also die Unterstellung einer Bösartigkeit auf den Untersteller derart zurückfällt, so sagt dies mehr über den Autor als über die, die er beschimpft. Im Gegenteil liefert die Argumentation selbst einen guten Grund, die Auszählung der Wahl durch den Untersteller zu beobachten, hat er doch zirkelschlüssig seine eigene Bösartigkeit nachgewiesen.
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Überhaupt scheinen mir Mittel und Zweck auf eine Art und Weise entkoppelt, daß ich von keiner Seite mehr erwarte, irgendwelche Prinzipien noch einzuhalten, wenn sie nicht gerade den eigenen Interessen dienen.
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Nun geistert durch meine Ecke des Internets ein Bild, das einige Parteigrößen, die ich nicht alle namentlich benennen kann, an einem Tisch beisammen zeigt. Gefolgt wird dies von der Klage nach mangelnder Repräsentativität. Doch geht diese Klage nach meiner Ansicht fehl, sind die Köpfe doch nur von ihren jeweiligen Parteien legitimiert und darüber hinaus bis auf einen, den ich erkenne, ohne öffentliches Amt. Natürlich kann man diesen Mangel an Repräsentativität auch bei öffentlichen Ämtern beklagen, doch sieht das derzeitige System eine solche überhaupt nicht vor. Wer derart klagt, wäre also gut beraten, eine Änderung des Systems anzustreben, anstatt die zu beklagen, die innerhalb dieses Systemes arbeiten. Aber man scheint derzeit an Klagen gern zu nehmen, was sich scheinbar bietet, um eine Absetzung vom Wahlergebnis darzustellen. Dies allein halte ich für reichlich fragwürdig, da ich eine Wahl, die nach den Regeln stattgefunden hat, in ihrem Ergebnis anzuerkennen habe, auch wenn weder die aktuellen Wahlregelungen - ich denke hierbei weniger an Repräsentation als an die faktische Entwertung der Erststimme - noch das Ergebnis meinen Wünschen entsprechen. Und das noch obendrauf - wer Gleichstellung fordert, muss im Angesicht der Lage erklären, warum ein eventueller Wehr- und Kriegsdienst nicht gleichgestellt erfolgen soll. Wer dies nicht ebenso fordert, sucht meiner Ansicht Vorteile statt Gleichbehandlung, was zwar ebenso legitim, aber keinesfalls unterstützenswert ist.
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Um zur Arbeit der Tage noch etwas zu sagen, kann ich melden, daß ich nunmehr erfolgreich die Frequenz im Stromnetz messe und aufzeichne, daß ich ebenso eine Lösung für das neue Büro in Form gebrauchter Regale gefunden habe, und daß mich die Leichtigkeit dessen trägt, dessen nächste wirkliche Verpflichtung noch eine Woche hin ist.
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