Dieseldunst
I'd rather be a forest than a street.
Dienstag, 28. 10 08

28.10.08, 23:33 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Whisky im Topf find ich blöd."
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 26. 10 08

26.10.08, 23:50 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
Als wir die Elektrik im Bauwagen anklemmen, habe ich die Hand am Schalter, und der Schultheiß drückt die Kabelenden in die Hülsen. "Angst", sagt er grinsend, und das ist so unglaublich schön und lustig und liebenswert, daß ich es festhalten muß, auch wenn ich es nicht beschreiben kann.

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Ich habe mich mal wieder zu Deinen Füßen niedergelegt, Du mein rotes Unglück. Und Du trägst mich, wie immer, und es reicht nicht, hier von Stolz zu schreiben. Vom Glück, das Du bist.

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"Wo ist der Herd?"
Ich möchte schreiend aus dem Jugendhaus laufen, und ich weiß, daß wir wieder einen Klassiker gefunden haben.
"Immerhin arbeite ich nicht in einer Kneipe", sagst Du, und das ist ein Selbstläufer, von dem ich schon fast das Alter und die Geschichte nicht mehr kenne.
(Ich kenne die Geschichte sehr wohl, aber das wissen Sie sicher.)

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In jedem von uns läuft ein eigener Film, denke ich, als wir da bei mir sitzen, vor jedem von uns eine Flasche auf dem Tisch, ich mit der Fernbedienung und Du mit dem Zauberwürfel. Die Nageltasche am Gürtel, auf der Heizung sitzend, aus dem Fenster rauchend.
Du sagst nur "Die Eine", weil Du weißt und verstehst.

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Und irgendwann packt es mich, und ich laufe nach Hause durch den Nebel, an den Windrädern vorbei, die Steige hinab. Und als ich auf dem Geländer stehe und denke, daß im entscheidenden Moment kein Zufall entscheidet, kein Zittern und Wanken, sondern ein entschlossener Schritt nötig wäre, da klingeltleuchtetrattert das Telefon, und daß ich am Ende für meine Logik geschimpft werde, das tut mir denn doch sehr gut.

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[Bilder.]

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Klar, daß da oben die Schafe waren.

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Auch klar, das mit dem Stacheldraht und dem Fallen.

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Daß ich all meine Spiele angebracht habe, und daß meine Begeisterung ansteckend war. Daß meine Hand gesucht wurde von kleinen Händen. Es muß Dir egal sein, denke ich.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 11. 06 08

11.06.08, 16:33 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Ziehst Du heute denn gerade Bahnen?", schallt es aus dem Telefon. Ich nicke, grinsend ob ihrer Fähigkeit, mich zu erahnen. Dieser eine Satz, so nebenbei dahergesagt und Jahre alt.
"Ich hab' Dich vermisst", sage ich, und weiß, daß auch sie nickt.
Wir reden vom Hund, weil wir beide das wissen, mit dem Telefon und dem Wichtigen.
"Arthrtitis", sagt sie. Daß er kaum mehr laufen kann und trotzdem nicht nachgibt. Stöckchen holen, die er kaum mehr tragen kann. Im Galopp sich überschlagen. Daß sie ihn sich lieber das Genick brechen lässt, als ihn anzubinden.
"Ich mag den Hund", sage ich.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Donnerstag, 24. 01 08

24.01.08, 19:03 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Ich verteidige Dich doch immer", sagt sie, draußen in dem Bauzaungehege, das wir für die Raucher hergerichtet haben.
Ob das oft nötig sei, frage ich zaghaft, und sie sieht mich so an, daß ich weiß, es könte nichts unwichtiger sein.
# |  2 RauchzeichenGas geben

Donnerstag, 26. 04 07

26.04.07, 00:09 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Warum hab ich Dich nur sofort selbst ohne Brille erkannt??"

Weil ich so blendend aussehe?

"Genau - und weil Du ein Supertyp bist und supergut drauf..."
# |  Rauchfrei | Gas geben

Mittwoch, 24. 01 07

24.01.07, 16:23 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Ich wollte nur eben wissen, ob Du in der großen Stadt oder zuhause bist. Ich hätte so gern mit Dir einen Schneemann gebaut."
# |  Rauchfrei | Gas geben

Sonntag, 24. 12 06

24.12.06, 16:18 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
Das Wohlbefinden in ihrer Nähe.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 12. 12 06

12.12.06, 23:09 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
Vom Parkplatz aus ruft sie mich an. "Wie machen wir das am Donnerstag?" Schließlich ist sie da und ich dort, und dadurch alles nicht so einfach. Sowas will eben ausdiskutiert werden, wer nun wen abholt, mit welchem Auto, und in welchem Aufzug. Es gibt nämlich bei aller Gutmütigkeit einen Fehler, den man nicht wiederholen sollte:

Nehmen wir mal an, das Telefon klingelt mitten in der Nacht. Und nach einem kurzen Disput über Uhrzeit und Trunkenheit sitzt man also im Auto, um das Hexenmädchen zu holen. Kein Thema, ist ja Fasching und genau so vereinbart, und dauert auch nur kurz, also nur Schlamperdress: Schlappen und Schlafanzug. Sieht mich ja keiner. Wie ich erwartet habe, werde ich nicht erwartet. Ich rufe also an, aus dem Auto in die Halle, zwanzig Meter Luftlinie, schönen Gruß an die Telefonrechnung übrigens. "Komm doch rein!" - Nö. Auflegen.
Sekunden später dröhnt der Lärm aus der Halle, als die Tür aufgerissen wird. Sie stürmt heraus, das Telefon noch in der Hand, gefühlte zwanzigtausend Menschen im Schlepptau. Verstärkung. Ich sturer Bock. Da sind all ihre Freundinnen drin, und die müssen mich sofort kennenlernen. Ehe ich etwas entgegnen kann, hat sie meine Autotür bis zum krachenden Anschlag aufgerissen - wird sie eigentlich von einer Scharnierfirma bezahlt? Gibt es sowas? - und ich stehe vor ihren Freundinnen. In einem Schneehaufen. Meine nackten Zehen tauen den Schnee und gefrieren dann. Mein Schlafanzug ist rot mit großen gelben Punkten. "Hallo", sage ich, "ich bin der Idiot", weil man das ohnehin sieht und mir nichts anderes mehr einfallen will.
Drinnen an der Bar bewundert die Meute meine Verkleidung, und ich trinke den Schnaps, den sie mir in die Hand drücken. Vielleicht taut der meine Füße wieder auf. Und noch einen gegen die Schüchternheit im Schlafanzug. Offensichtlich war der zweite viel stärker als der erste, denn ich taue schneller auf als meine Zehen. Also trinke ich noch einen, und viel später fahren wir mit dem Taxi nach Hause.

Ich lehne mich also im Sessel zurück und genieße ihre Stimme, ihre Schnelligkeit und das Hin und Her des gegenseitigen Unterbrechens. "Warum warst Du nicht dabei?" Weil ich in Deiner Nähe Angst vor mir selbst habe, sollte ich jetzt sagen, und erzähle stattdessen irgendwas, bis sich mein Gestammel verliert.
Es raschelt durchs Telefon, und sie begrüßt jemanden. "Hallo", sage ich auf gut Glück. "Hallo!" schallt es zurück. "Warum bist Du nicht da?"
Müsst ihr beiden jetzt auch noch dasselbe fragen? Jetzt reden beide durcheinander in den Hörer, und ich überlege, ob ich mir nicht kurz einen Kaffee... Sie sind sich offensichtlich doch einig geworden: "Skifahren? Du mit uns?"
Nö, sage ich, und ärgere mich zum allerersten Mal darüber, daß ich garnicht skifahren kann. Und nicht dort sein, jetzt.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Montag, 6. 11 06

06.11.06, 18:59 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Ist das ein Angebot?"
Ich stehe neben dem Hexenmädchen in der Küche.
"Du weißt, daß das nicht geht."
Ja, sage ich, da hast Du recht.

Und als wir später auf dem Sofa liegen, ineinander verknäult und irgendwie geborgen, vibriert ihr Telefon an meiner Hüfte, und es stört nicht, verstärkt das Aufgehobensein sogar, als ich es aus ihrer Tasche ziehe und dem Anrufer leise erkläre, daß auch Hexenmädchen schlafen müssen.

Wir halten uns vor Lachen an den Schultern, japsen und haben längst den Grund und Anfang vergessen, lachen nur noch, weil der andere lacht, lachen uns gegenseitig aus und an, wir sind nach vier Tagen längst wieder so weit, daß ein Wort das andere ergibt, daß eigentlich kein Wort mehr nötig ist, daß die Vertrautheit groß genug ist, um die alten Geschichten auszugraben, von denen ein Bruchteil genügt, ein Satz, eine Geste.
Ich halte sie an den Schultern, als sie umkippt. Die Lachtränen werden überschwemmt von großen, glitzernden Tränen aus Trauer und Angst. Ihr helles Lachen verendet in leisem Schluchzen, das sie von innen schüttelt.
Von außen schüttle ich sie. Keinen Schritt zurückweichen, auf keinen Fall loslassen. Kein Wegrennen diesmal, auch wenn ich panisch angespannt, fluchtbereit bin.
"Offenburg", sagt sie. "Offenburg."
Ich lasse die Hände sinken.
# |  Rauchfrei | Gas geben

Dienstag, 5. 09 06

05.09.06, 20:28 | 'I see a red girl and I want to paint her black'
"Was machst Du gerade?"
- "Arbeiten."
- "Am Samstagabend? War ja klar. Rate mal, was ich gerade [undeutlich bis unverständlich]..."
- "Essen? War ja klar."
- "Genau. Auf Ibiza."
- "Oh."
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